Montag, 27. April 2020

Frank Goldammer - Vergessene Seelen


Kurzbeschreibung:

Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.

Buchdaten:

Broschiert: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 22. Juni 2018
ISBN: 9783423262019

Meine Meinung:

"Vergessene Seelen" ist der dritte Band aus der Max-Heller-Reihe von Frank Goldammer. Juni 1948, die Zeit der Währungsreform und Dresden im Griff der Sowjetischen Besatzungszone. In dieser Zeit wird Oberkommissar Max Heller mit dem Tod eines 14-jährigen Jungen konfrontiert. Doch viel mehr scheint in der Familie des Opfers im Argen zu liegen. Häusliche Gewalt durch den Vater, einem Trinker,  ist an der Tagesordnung. Je tiefer Max Heller gräbt, umso mehr trifft er auf eine Mauer des Schweigens. Und dann stirbt ein weiteres Kind. Was verbirgt sich hinter all dem? Zusätzlich wird von Staatsseite beim DVdI (Vorläufer des späteren Ministeriums des Inneren) ermittelt. Max Hellers Sohn Klaus ist darin involviert und so wird der Fall auch zum Konflikt zwischen Vater und Sohn. Frank Goldammer führt die Entwicklung von Max Heller mit diesem dritten Band konsequent weiter. Zum besseren Verständnis der Protagonisten empfiehlt sich daher die Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Dem Autor gelingt dabei wieder ein gelungener Mix aus Krimi, Zeitgeschichte und Privatleben von Max Heller und seiner Familie. Mit der Thematik von jugendlichen Diebesbanden und den Todesfällen führt er dabei den Leser geschickt auf verschiedenste Spuren, die Auflösung des ganzen bleibt aber verborgen bis zum Ende. Gut gefällt mir aber auch wie die Entwicklung von Max Heller und seiner Familie in dieser Nachkriegszeit ist. Hier bin ich gespannt wie dies in den Folgebänden weitergeht. Vielleicht rückte der eigentliche Kriminalfall diesmal ein klein wenig in den Hintergrund durch die Fortschreibung des Zeitgeschehen und dem Leben der Protagonisten. Die Spannung kam daher erst mit fortgeschrittener Seitenzahl mehr zur Geltung. In Summe bin ich aber der Meinung, dass dieser Band ein weiterer lesenswerter Krimi aus der Reihe ist und auch die Zeit damals in Dresden gut einfängt.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Freitag, 24. April 2020

Eva Adam - Kamasutra in Unterfilzbach


Kurzbeschreibung:

So etwas gab es noch nie im niederbayerischen Dorf Unterfilzbach: Innerhalb weniger Tage ereignen sich zwei Todesfälle, bei denen nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein kann. Doch während die Polizei sowohl beim Dorfapotheker als auch bei der Metzgereiverkäuferin von Unfällen ausgeht, stellt der naive und bodenständige Familienvater und Bauhofangestellte Hansi Scharnagl, der die beiden Leichen entdeckt hat, eigene Ermittlungen an. Mit seinem Freund und Kollegen Sepp nimmt er schon bald den Esoterik-Guru Ashanti ins Visier, dessen Kamasutra-Kurse im Dorf Furore machen …

Buchdaten:

Taschenbuch: 300 Seiten
Erscheinungsdatum: 30. Juni 2018
ISBN: 9783958353350

Meine Meinung:

"Kamasutra in Unterfilzbach" ist der Auftaktband einer Niederbayern-Krimi-Reihe von Eva Adam. Zwei Tote innerhalb kurzer Zeit im kleinen beschaulichen Ort im Bayerischen Wald und beide werden als Unfälle vom ermittelnden Polizist abgetan. Damit ist der Bauhofangestelle Hansi Scharnagl, der die Leichen entdeckt hat, überhaupt nicht einverstanden. Und so beginnt er mit seinem Freund und Kollegen Sepp eigene Ermittlungen anzustellen. Dieses Buch ist eine Krimikomödie mit ganz eigenem Ansatz. Im Mittelpunkt stehen nicht die klassischen Ermittler, sondern die zwei Hobbydetektive vom Bauhof. Eva Adam gelingt es mit diesem Auftaktroman geschickt Regionalkrimi mit Komödie zu verbinden. Denn eindeutig stehen die lustigen Ereignisse rund um Hansi Scharnagl und das dörfliche Leben im Vordergrund. Für den Leser gibt es dabei etliche Pointen, sei es im familiären Leben von Hansi oder aber auch in dessen Begeisterung für seine technischen Arbeitsgeräte wie z.B. den Graskiller 4.0. So liest sich diese manchmal überspitzte Krimikomödie immer mit einer Portion Sarkasmus und einem Schmunzeln im Gesicht. Zwar hätte ich mir von mancher Szene noch ein klein wenig mehr Aufklärung gewünscht, Stichwort "Ashanti" oder "Pilze", aber in Summe ist dies eine unterhaltsame Lektüre. Wem bayerische Regionalkrimis mit einer gehörigen Portion Witz gefallen, dem kann ich dieses Buch nur empfehlen. Ich finde es gelungen und werde sicherlich mehr von den Bauhofermittlern Hansi und Sepp aus Unterfilzbach lesen.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Dienstag, 21. April 2020

Sebastian Fitzek - AchtNacht


Kurzbeschreibung:

Es ist der 8. 8., acht Uhr acht.
Sie haben 80 Millionen Feinde.
Werden Sie die AchtNacht überleben?
Stellen Sie sich vor, es gibt eine Todeslotterie.
Sie können den Namen eines verhassten Menschen in einen Lostopf werfen.
In der „AchtNacht“, am 8. 8. jedes Jahres, wird aus allen Vorschlägen ein Name gezogen.
Der Auserwählte ist eine AchtNacht lang geächtet, vogelfrei.
Jeder in Deutschland darf ihn straffrei töten - und wird mit einem Kopfgeld von zehn Millionen Euro belohnt.
Das ist kein Gedankenspiel. Sondern bitterer Ernst.
Es ist ein massenpsychologisches Experiment, das aus dem Ruder lief.

Und Ihr Name wurde gezogen!

Buchdaten:

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Knaur TB
Erscheinungsdatum: 14. März 2017
ISBN: 9783426521083

Meine Meinung:

"AchtNacht" ist ein Thriller von Sebastian Fitzek. Über eine Internetseite können die Menschen Kandidaten für eine Todeslotterie eingeben und unter den vorgeschlagenen Personen werden dann zwei Vogelfreie zur Jagd für eine Nacht freigegeben. Der erste der einen davon tötet, erhält das Preisgeld von 10 Millionen Euro und geht straffrei aus. Soweit die Thematik, die Sebastian Fitzek dem Leser präsentiert. Man muss hierzu klar erwähnen, dass dieser Thriller eine Variante des Kinofilm "The Purge" aus den USA darstellt. Der Autor gibt auch selbst zu, dass ihn dieser Film zum Buch inspiriert hat, so dass ich ihm abkupfern daher nicht unterstelle. Aber wer den Film kennt, kennt auch die Grundidee. Obwohl bekanntem Thema hat Sebastian Fitzek diesem Buch dennoch wieder die nötige Spannung einhauchen können. Vieles ist vorhersehbar, wenig überraschende Wendungen, aber die nächtliche rasante Jagd ist gut vermittelt. Dadurch liest sich dieser Thriller flüssig und das Ende ist dann doch wieder anders als erwartet. Sicherlich ist dieser Thriller nicht Sebastian Fitzek's bestes Buch, aber eine nette Lektüre für zwischendurch.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Samstag, 18. April 2020

John Strelecky - Das Café am Rande der Welt


Kurzbeschreibung:

Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen: »Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?« Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.
Die Fragen nach dem Sinn des Lebens führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst.

Buchdaten:

Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2007
ISBN: 9783423209694

Meine Meinung:

"Das Café am Rande der Welt" ist eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky. Dabei entdeckt er drei Fragen auf einer Speisekarte im Café, die ihn zum Nachdenken anregen: "Warum bist Du hier? Hast Du Angst vor dem Tod? Führst Du ein erfülltes Leben?" Gemeinsam mit dem Besitzer und der Bedienung des Cafés lässt er sich auf dieses Hinterfragen ein. Das Buch soll den Leser anregen den "Zweck seiner Existenz" herauszufinden. John Strelecky gibt sicherlich korrekte Denkanstösse, aber ich finde er macht es sich zu leicht. Natürlich hat jeder unerfüllte Träume, würde sich gern selbst verwirklichen oder nur mit Dingen beschäftigen, die seinen Vorstellungen entsprechen. Aber in der realen Welt ist das nicht so einfach. Viele Menschen haben Familie, tragen Verantwortung für andere. Sie können es sich schlicht und ergreifend nicht leisten sich einfach nur mit dem "Sinn ihres Lebens" zu beschäftigen. "Im Leben ankommen" heißt es in diesem Buch. Das ist wünschenswert, aber John Strelecky konnte sich als Manager dies auch leisten. Für viele Menschen heißt die Devise im Leben eher "sich der Realität stellen", und so ist dieser kleine Ratgeber auch nur einer von vielen im Kosmos der Selbstfindung.

Bewertung auf meiner Skala:

50%

Donnerstag, 16. April 2020

Sinclair McKay - Die Nacht, als das Feuer kam


Kurzbeschreibung:

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam« begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors, Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung – und das noch lange, nachdem die letzte Seite umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. Januar 2020
ISBN: 9783442315499

Meine Meinung:

"Die Nacht, als das Feuer kam" ist ein Sachbuch von Sinclair McKay zum Bombenangriff auf Dresden 1945 wenige Monate vor Ende des 2. Weltkrieges. Das Buch ist dabei im wesentlichen in drei große Abschnitte gegliedert: Die Zeit vor der Bombardierung, die eigentliche Bombennacht und zuletzt die Zeit danach. Im ersten Abschnitt erfährt der Leser dabei wie das Leben in der einst prächtigen Elbflorenz unter dem Nationalsozialismus und den Tagen vor der Schicksalsnacht waren. Es zeigt das Leben der Bürger, aber auch der in der Stadt verbliebenen Juden und Kriegsgefangenen. Anhand dieser Zeitzeugen bekommt der Leser Einblick in das damalige Dresden. Besonders interessant ist dabei aber auch der Einblick in das Leben der britischen und amerikanischen Besatzungen anhand der Berichte von Soldaten, die bei den Kriegseinsätzen an Bord der Bomberflugzeuge waren. Der zweite Abschnitt zeigt dann die grausamen Stunden während der drei Wellen der eigentlichen Bombardierung. Das Erleben der Menschen dieses Kriegsereignis aus der Luft und am Boden. Im letzten Abschnitt geht es um das Dresden danach, den Werdegang der Stadt und ihrer Bewohner nach dieser Nacht und in den Jahren nach dem Krieg. Während der ersten beiden Abschnitte musste ich immer wieder innehalten, denn vieles wird einem detailliert näher gebracht, auch zusätzliches Wissen vermittelt. Es sind die grausamen Erlebnisse der Dresdner Bevölkerung, aber auch die immensen psychischen Belastungen der Soldaten an Bord dieser Maschinen. Mit dreißig Feindflügen war man praktisch ein Glückspilz immer noch am Leben zu sein. Anhand der Schilderungen von Zeitzeugen bringt einem der Autor näher, das der Krieg zwar Sieger und Besiegte kannte, aber keinerlei Gewinner sondern nur Opfer auf beiden Seiten. Im letzten Abschnitt geht der Autor bis in die Gegenwart. Hier hätte ich mir aber ein wenig mehr von den Tagen und Wochen nach der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 thematisch gewünscht. 75 Jahre nach dieser Bombennacht und der Beendigung des zweiten Weltkrieges hinterlässt diese Lektüre zwei große Eindrücke. Zum einen was all dieser Wahnsinn damals für ein riesengroßes Leid über die Menschen brachte und zum anderen wie dankbar wir sein dürfen heute in einer funktionierenden Demokratie und in Frieden leben zu dürfen. Beim Lesen des Buches schnürte es mir immer wieder die Kehle zu, schockierend emotional und sehr bewegend. Ich kann die Lektüre nur jedem empfehlen, der sich mit diesem Abschnitt der Zeitgeschichte auseinandersetzen möchte.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Sonntag, 12. April 2020

Leo Born - Blutige Gnade


Kurzbeschreibung:

Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen und grausamen Morden konfrontiert. Gleichzeitig wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt - bis sie begreift, dass alle Ereignisse in Verbindung zueinander stehen. Als sie erkennt, wer im Hintergrund die Fäden zieht, ist es fast zu spät: Ab jetzt kämpft Mara um ihr eigenes Leben ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 444 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 31. Januar 2020
ISBN: 9783404179589

Meine Meinung:

"Blutige Gnade" ist der vierte Band aus der Mara-Billinsky-Reihe von Leo Born (einem Pseudonym des Autors Oliver Becker). Mehrere Mordfälle passieren in Frankfurt, die auf den ersten Blick überhaupt nichts miteinander gemeinsam haben. Zusätzlich scheint es in einer Fleischfabrik nicht mit rechten Dingen zuzugehen, über allem eine Mauer des Schweigens. Und wer diese bricht, lebt sehr gefährlich. Mara Billinsky, eine unkonventionelle aber knallharte Kommissarin von der Frankfurter Mordkommission, und ihr Partner Jan Rosen müssen die richtigen Puzzleteile zusammenfügen um den aktuellen Fall zu lösen. Die verschiedenen Handlungsstränge greifen dabei nach und nach ineinander und der Leser erlebt die Geschichte immer wieder aus verschiedenen Perspektiven. Obwohl ich sehr früh einen korrekten Verdacht bzgl. der Hintermänner und Täter hatte, baut sich die Spannung kontinuierlich auf bis es zur Auflösung kommt. Mit jeder gelesenen Seite kam ich dann auch immer besser in die Story hinein, die dann bis zum Schluss turbulent bleibt. "Blutige Gnade" ist mein erstes gelesenes Buch aus der Reihe, es stellt aber kein großes Problem dar wenn man die Vorgängerbände nicht kennt. Letztendlich ein guter Krimi mit einer eigenwilligen Kommissarin, von der ich sicherlich noch mehr lesen will.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Donnerstag, 9. April 2020

Beate Maxian - Der Tote im Fiaker


Kurzbeschreibung:

Als Chefredakteurin des Wiener Boten weiß Sarah Pauli stets Bescheid, wenn sich etwas Ungewöhnliches in der Donaumetropole ereignet. So schreibt sie auch als Erste über das geheimnisvolle Kreuzsymbol, das plötzlich überall in Wien an Häusern und Sehenswürdigkeiten prangt. Und die Graffiti sind erst der Anfang eines unheimlichen Rätsels. Denn an einem nebeligen Tag wird in der Wiener Altstadt der Fahrgast eines Fiakers ermordet – und in der Kutsche findet man eine mysteriöse Zahlenreihe und darüber ein Kreuzzeichen …

Buchdaten:

Taschenbuch: 400 Seiten
Erscheinungsdatum: 16. März 2020
ISBN: 9783442487837

Meine Meinung:

"Der Tote im Fiaker" ist der zehnte Band aus der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Geheimnisvolle Taukreuze zieren seit kurzem als Graffitis das Stadtgebiet von Wien. Als das siebente Kreuz aber bei einer Leiche auftaucht, die während einer Fiakerfahrt erschossen wurde, ruft Chefermittler Stein die Journalistin Sarah Pauli auf's Parkett. Diese wurde gerade zur Chefredakteurin beim Wiener Boten befördert und gilt als Expertin für alles Mystische. Denn auch ein Kryptogramm lag bei der Leiche, das es zu entschlüsseln gilt. Sendet der Täter Hinweise oder Botschaften und was steckt dahinter? Im mittlerweile zehnten Fall schickt Beate Maxian ihre Protagonistin Sarah Pauli wieder auf Ermittlung. Geschickt vermischt sie dabei Themen wie Internetbetrug und Erberschleichung, kombiniert dies mit einer Jagd nach dem Täter quer durch Wien. Natürlich kommt auch der private Werdegang von Sarah Pauli nicht zu kurz, hierzu sei aber angemerkt das Leser die die Bände chronologisch lesen ein tieferes Verständnis davon haben. Für den Kriminalfall selbst ist dies aber ohne Belang. Der ist wieder spannend und abwechslungsreich gestaltet, liest sich flüssig und ist  unterhaltsam. Die bewährte Kombination aus dem polizeilichem Ermittler Stein und der Journalistin Pauli im Roman gefällt mir auch diesmal. Ein weiterer Wien-Krimi der Autorin mit hohem Unterhaltungswert für entspannte Lesestunden.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Sonntag, 5. April 2020

Sabine Vöhringer - Karl Valentin ist tot


Kurzbeschreibung:

Das Karl Valentin Gymnasium in der Münchner Altstadt brennt. Im Keller wird die Leiche der stellvertretenden Direktorin Marianne Eichstätt geborgen - grausam erstickt. Ein Jahr zuvor starb dort der 17-jährige Schüler Fabian Brühl auf mysteriöse Art und Weise. Je tiefer Hauptkommissar Tom Perlinger gräbt, desto brisanter wird die Lage. Der Täter hat bereits die nächsten Opfer im Visier. Und Tom hat keine Ahnung, dass der Feuerteufel auch sein persönliches Schicksal bestimmt …

Buchdaten:

Taschenbuch: 438 Seiten
Erscheinungsdatum: 11. März 2020
ISBN: 9783839225783

Meine Meinung:

"Karl Valentin ist tot" ist der dritte Band aus der Tom-Perlinger-Reihe von Sabine Vöhringer. Der Hauptkommissar wird zu einem Vorzeige-Gymnasium in der Münchner Innenstadt gerufen. Dort gab es einen Kellerbrand und die allseits unbeliebte Konrektorin fiel diesem zum Opfer. Am Karl Valentin Gymnasium scheint einiges im Argen zu liegen, denn eine weitere Lehrerin wird vermisst und die Schulleitung mauert. Je mehr Tom Perlinger und seine Kollegin Jessica Starke herausfinden, umso mysteriöser wird der Fall. Es scheint, dass viel mehr dahinter steckt und Tom weiter seine Vergangenheit als BKA-Beamter einholt. Wie in den Vorgängerbänden bringt die Autorin dem Leser die Krimi-Kulisse der Münchner Altstadt näher, ohne es dabei an Spannung missen zu lassen. Geschickt baut sie dabei auch das Münchner Original "Karl Valentin" in die Szenerie mit ein. Vielschichtige Motive gibt es für mögliche Täter, aber auch etliche Spuren, denen es zu folgen gilt. Wie immer kommt dabei auch das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz und man lernt diese immer mehr kennen. Ein kleines Manko ist vielleicht, dass Neueinsteiger in die Reihe hier ein wenig Wissensdefizit haben. Für den Kriminalfall an sich eher unerheblich, aber für das Gesamtverständnis der Reihe empfehle ich die Bände in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Sabine Vöhringer aber überzeugt erneut mit diesem Krimi, der raffiniert und spannend ist. Tom Perlinger als Ermittler in der Münchner Altstadt hat sich für mich klar etabliert und schon jetzt bin ich neugierig auf seinen nächsten Fall.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Mittwoch, 1. April 2020

Anne Nørdby - Kalte Nacht


Kurzbeschreibung:

"Hilfe! Hilfe, hört mich denn keiner? Bitte, ich will hier raus!" Keuchend lässt Tina den Kopf auf den Boden sinken. Der Geruch nach Erde ist überwältigend. Eine erste Erinnerung streift sie. Doch sie will die Bilder nicht sehen. Nicht jetzt, nicht morgen, niemals. Sie wartet auf die Erlösung - des Schlafes, der Ohnmacht, des Todes. Egal, was. Es ist zu furchtbar. Sie wendet sich hin und her, will mit Gewalt verhindern, dass alles zu ihr zurückkommt. All ihre Fehler. Ihr Versagen. Ein leises Knacken lässt sie aufschrecken. Mit aufgerissenen Augen lauscht sie in die Dunkelheit.
"Ist da jemand?"

Buchdaten:

Taschenbuch: 508 Seiten
Erscheinungsdatum: 11. März 2020
ISBN: 9783839226421

Meine Meinung:

"Kalte Nacht" ist der zweite Band der Tom-Skagen-Reihe von Anne Nørdby. Bei einem Verkehrsunfall im schwedischen Hultsjö können Vater und Tochter nur noch tot geborgen werden. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Tochter bereits vor dem Unfall tot war. Ebenso ist die Mutter der deutschen Familie verschwunden. Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol, zuständig für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung zwischen Skandinavien und Deutschland, kommt ins Spiel. Und als die Anfrage der örtlichen Polizei einläuft lässt ihn der Fall nicht mehr los, denn es passierte in seiner ursprünglichen Heimat. Seine Jugendfreundin Maja ist mittlerweile im ansässigen Ermittlerteam tätig. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Tina Nowak, aber bei den einheimischen Bewohnern treffen sie nur auf eine Mauer des Schweigens. Nach dem ersten Band dieser Reihe war ich sehr gespannt wie es mit dem Sonderermittler Tom Skagen als Ermittler und Privatmensch weitergeht. "Kalte Nacht" gibt weitere Einblicke in dessen Vergangenheitsbewältigung, lässt aber nie den eigentlich Kriminalfall außer acht. Obwohl ich sehr früh einen Verdacht bzgl. des Täters hatte, macht es die Autorin einem nicht leicht. Im Gegenteil, die Story ist vielschichtig aufgebaut und es ergeben sich viele kleine weitere Details, die in Summe alles viel komplexer werden lassen. "Parent Battering", ein Thema das ich so vorher nie auf dem Schirm hatte, um nur eines zu nennen. Die Charaktere sind alle gut dargestellt, man kann sich das Leben in diesem kleinen schwedischen Ort mitsamt seiner Dorfbewohner bildlich vorstellen. Ein spannender und unterhaltsamer Krimi und ein gelungener zweiter Band dieser Reihe. Ich freue mich schon wenn es mehr von Tom Skagen und Skanpol zu lesen gibt.

Bewertung auf meiner Skala:

95%