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Mittwoch, 3. September 2025

Jacqueline Lochmüller - Endstation Fichtelgebirge

 


Kurzbeschreibung:

In Bayreuth verschwindet der Sohn einer alleinerziehenden Mutter unter mysteriösen Umständen aus deren Wohnung. Den einzigen Hinweis liefern Blutspuren, die allerdings nicht von dem Jungen, sondern von dessen Vater stammen – doch der ist vor Jahren gestorben. Kurz darauf wird bei Schweinfurt ein Mann ermordet aufgefunden. Die Spuren führen Kommissar Breuer und seine Kollegin Kristina Herbich zur Ex-Freundin des Toten, die unauffindbar ist. Unaufhaltsam setzt sich ein Drama in Gang, das vor langer Zeit seinen Anfang nahm.

Buchdaten:

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Emons
Erscheinungsdatum: 21. August 2025
ISBN: 9783740824723

Meine Meinung:

"Endstation Fichtelgebirge" ist der vierte Fall der Bayreuther Kommissare Herbich und Breuer von Jacqueline Lochmüller. Diesmal bekommen es die beiden Ermittler mit einem Vermisstenfall zu tun. Ein kleiner Junge ist abgängig, die verzweifelte Mutter war nur kurz weg und von dem kleinen Lenni fehlt jede Spur. Zudem sind Blutspuren zu finden, es muss also vom Schlimmsten ausgegangen werden. Kurz darauf geschieht in Bayreuth ein Verkehrsunfall, bei dem ein Mann und eine junge Frau beteiligt sind. Als die Rettungskräfte eintreffen entdeckt man, dass der Fahrer ein Messer im Bauch stecken hat. Er erliegt seinen Verletzungen, die junge Frau wird ins Krankenhaus eingeliefert. Schon gleich zu Beginn prasseln auf den Leser mehrere Handlungsstränge ein, bei denen man noch keinerlei Zusammenhang erkennen kann. Erst nach und nach ergeben sich Verknüpfungen und es offenbaren sich Zusammenhänge. Es ergeben sich Wendungen, aber teils ein klein wenig konstruiert, wenn zum Beispiel zufällig mehrere Personen den gleichen einsamen Ort aufsuchen. Und doch sind wieder andere Entwicklungen nicht vorhersehbar und erzeugen neue Blickwinkel auf das Geschehen. Teilweise sind die beiden Ermittler etwas steif, aber im Laufe der Story nähern auch diese sich mehr und mehr an. In Summe ein geschickt aufgebauter Regionalkrimi, der so manche Tiefen menschlicher Abgründe offenbart.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Sonntag, 10. August 2025

Romy Fölck - Düstergrab

 


Kurzbeschreibung:

Dunkle Regenwolken treiben über dem kleinen Friedhof in der Marsch, als Kommissarin Frida Paulsen der Beerdigung eines ehemaligen Schulfreundes beiwohnt. Am nächsten Tag steht sie erneut vor seinem Grab - Spuren deuten darauf hin, dass es in der vergangenen Nacht geschändet wurde. Entsetzt blickt sie nun in das Innere des Sarges: Auf dem Leichnam des Verstorbenen liegt eine weitere Leiche, die eines Mädchens, bekleidet mit einem Kopftuch und einem altertümlichen Kleid. Handelt es sich bei der Toten um eine der Zwillingsschwestern, die vor Jahren verschwanden? Ihre Ermittlungen führen Frida und ihren Kollegen Bjarne Haverkorn schon bald zu einem Ehepaar, das nach archaischen Regeln auf einem abgelegenen Gehöft lebt. Und dunkle Geheimnisse zu verbergen scheint ...

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 23. Juli 2023
ISBN: 9783785728345

Meine Meinung:

"Düstergrab" ist der sechste Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Frieda Paulsen steht am Grab ihres ehemaligen Schulkameraden bei der Beerdigung im kleinen örtlichen Friedhof in der Marsch. Da ist ihr noch nicht bewusst, dass sie schon einen Tag später erneut an dieses frische Grab gerufen wird. Denn anscheinend wurde dies über Nacht erneut ausgehoben und geschändet. Als polizeiliche Maßnahme muss daher exhumiert werden. Doch als der Sargdeckel gehoben wird, erwartet sie ein ungewöhnlicher Anblick. Denn der Sarg ist nicht wie vermutet leer, sondern die Leiche eines jungen Mädchens liegt auf Friedas Schulfreund und wurde mit Blumen in den Händen darin drapiert. Der Beginn eines ungewöhnlichen Falles. Kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse, als auf offener Straße Friedas Kollege in ihrem Beisein von einem Heckenschützen angeschossen wird. Zwei Fälle oder doch miteinander verwoben? Romy Fölck entführt den Leser in diesem Krimi in der Welt der Glaubensgemeinschaften. Im speziellen hier in das Leben der Hutterer. Dabei gibt sie kleine Einblicke in deren Lebensweise und verknüpft dies mit der Geschichte von verschwundenen Zwillingsschwestern. Die eine das Opfer, aber was wurde aus der Schwester? Der angeschossene Kollege dazu als Parallelstrang der Erzählung. Und so kommen in diesem sechsten Band der Reihe auch alle Hauptfiguren der vorigen Bände wieder zum Zug. Die Kommissarin Paulsen wird aber immer nachdenklicher ob ihrer eigenen Zukunft. Immer mehr hinterfragt sie diese, welchen Weg soll sie in Bezug auf Beruf und Familie einschlagen. Dieser sechste Band wirkt daher oftmals wie ein Abschluss der Reihe, lässt aber trotzdem noch einigen Spielraum für mehr. In Summe hat mir an diesem Krimi gut gefallen, dass die Tatzusammenhänge sehr lange verborgen bleiben und sich die Auflösung erst sehr spät präsentiert. Doch war für mich diese Auflösung ein klein wenig konstruiert, vielleicht wäre hier etwas weniger mehr gewesen. In Summe für mich aber trotzdem an angenehm zu lesender Krimi, der die Elbmarsch-Reihe gut ergänzt.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Sonntag, 27. Juli 2025

Andreas Franz - Dunkles Netz

 


Kurzbeschreibung:

Ein Mordfall gibt Julia Durant Rätsel auf: Das Opfer, ein Naturforscher, scheint eine buchstäblich weiße Weste zu haben. Auffällig nur: In seiner Wohnung fehlt ein Großteil seines technischen Equipments. Hat er vielleicht einen Einbrecher überrascht? Erst der Zufall bringt die Ermittlungen weiter: Eine der Vogelbeobachtungskameras des Opfers, die mit einem externen Server verbunden ist, hat den sexuellen Übergriff auf eine Minderjährige aufgezeichnet. Kurz darauf gibt es einen weiteren Toten, dem ebenfalls Handy und Computer abgenommen wurden. Diesmal ein prominenter Politiker. Spuren weisen auf Kontakte zu einem Pädophilen-Netzwerk. Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Julia Durant stößt zunehmend auf rechtliche Hindernisse und bürokratische Fallstricke. Als eine Schülerin als vermisst gemeldet wird, sieht sie sich gezwungen, eine unheilige Allianz einzugehen …

Buchdaten:

Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Knaur TB
Erscheinungsdatum: 21. Juli 2025
ISBN: 9783426529263

Meine Meinung:

"Dunkles Netz" ist der 25. Band der Julia-Durant-Reihe von Andreas Franz (Daniel Holbe). In diesem Jubiläumsband bekommt es die Frankfurter Kommissarin mit zwei Morden zu tun, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Eigentlich fällt sogar der eine auch in das Zuständigkeitsgebiet auf der anderen Mainseite in Offenbach. Aber schnell werden doch Zusammenhänge erkennbar und so trifft Durant auch zügig wieder auf ihren Kollegen Peter Brandt. Die Spuren führen zu Sugardaddys und es scheint viel mehr hinter den Morden zu stehen, als anfangs gedacht. Seit vierzehn Bänden führt nun Daniel Holbe diese Reihe fort, nachdem er 2011 das Erbe des verstorbenen Andreas Franz übernommen hat. Die Reihe erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und auch ich lese sie seit dem ersten Band. Gemeinsam mit der Ermittlerin und ihren Kollegen bin auch ich älter geworden. 1996 betrat Julia Durant zum ersten Mal die Ermittlerbühne in "Jung, blond, tot". Heute stellt sie eine Kommissarin dar, die im Laufe ihrer Fälle vieles durch- und erlebt hat. Dies spiegelt sich auch in diesem Band wieder. Viel persönliches packt Daniel Holbe in die Story mit rein, Durant ist nicht nur tough, sondern sehr wohl eine Frau, die ihre Gefühle immer mehr zeigt, als vielleicht in früheren Bänden. Mir gefällt dies aber sehr gut, denn es zeigt auch die Entwicklung der Ermittlerin in all den Jahren. Seitens dieses Falles tappt man als Leser lange im Dunkeln, nur langsam kommt Licht ins Darknet. Die Thematik des Pädophilen-Netzwerks hätte man natürlich verschieden darstellen können. So mancher Autor vielleicht wesentlich brutaler und blutiger. Mir gefällt aber die Herangehensweise von Holbe, denn einen guten Krimi muss nicht immer Brutalität auszeichnen. Julia Durant und ihre Kollegen ermitteln klassisch, teils ein wenig am Rande der Legalität, aber auch mit Empathie für die eigentlichen Opfer. Daher ist für mich "Dunkles Netz" ein gelungener 25. Fall zur "Silberhochzeit", bei der mir die agierenden Personen im Laufe der Jahre ans Leserherz gewachsen sind und sie bis heute nichts von ihrer Ausstrahlung verloren haben. Auch diesmal wieder ein guter und solider Krimi, der kurzweilig zu lesen war und bei dem ich gut in die Story eintauchen konnte.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Sonntag, 20. Juli 2025

Ralf Langroth - Die Akte Adenauer

 


Kurzbeschreibung:

Mitten im turbulenten Wahlkampf 1953 wird Philipp Gerber Kriminalhauptkommissar beim BKA. Seine Aufgabe: den Mord an seinem Vorgänger aufzuklären. Sein Geheimnis: Wie der Ermordete ist Gerber Agent der Amerikaner. Gemeinsam mit der Journalistin Eva Herden findet er heraus, dass die rechtsgerichteten «Wölfe Deutschlands» noch aktiv sind. Um ein Zeichen gegen den Kommunismus setzen, wollen sie einen der führenden linken Politiker töten. Bundeskanzler Adenauer persönlich betraut Gerber mit der Aufgabe, seinen Kontrahenten zu beschützen …

Buchdaten:

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 18. Mai 2021
ISBN: 9783499004759

Meine Meinung:

"Die Akte Adenauer" ist der erste Band der Philipp-Gerber-Reihe von Rolf Langroth (einem Pseudonym des Autors Jörg Kastner). Es ist Wahlkampf 1953, Konrad Adenauer von der CDU möchte erneut zum Bundeskanzler gewählt werden. Einer seiner schärfsten Rivalen um die Stimmen für den Bundestag Herbert Wehner von der SPD. Doch erst wird in Bonn ein Ermittler vom noch jungen BKA hinterrücks erschossen und dann geraten die Politiker selbst ins Visier. Eine Organisation, die "Wölfe Deutschlands" scheinen eine Liste mit Todeskandidaten abzuarbeiten. Der junge Philipp Gerber, einst unter den Nazis mit seinen Eltern nach Amerika geflüchtet und dann für die Staaten im Krieg gewesen, wird von amerikanischen Geheimdienst CIC zum BKA berufen. Er soll die Hintergründe herausfinden und die Täter stellen. Gemeinsam mit der jungen Journalistin Eva Herden gerät er immer mehr in die Verstrickungen und muss den Fall lösen, denn die Zeit spielt gegen ihn. Der Autor nimmt den Leser in diesem Krimi mit auf die Reise in das Deutschland Anfang der 1950er Jahre. Die junge Bundesrepublik steht noch auf wackligen Beinen. Adenauer mit seinem proamerikanischen Kurs auf der einen Seite, die Sowjets als neue Gegenspieler der USA auf der anderen Seite. Aber es gilt auch mit der nationalsozialistischen Vergangenheit fertigzuwerden, denn viele sind nicht von heute auf morgen plötzlich aufrechte Demokraten. Diese Zeit fängt der Autor in diesem Roman gut ein, baut darin eine spannende Story rund um seinen Ermittler Phil Gerber auf. Bis auf das dieser etwas zu viele Raucherpausen einlegt, was für mich ein wenig störend war, gefällt mir Gerber doch in seinem Zwiespalt bzgl. seiner deutschen Herkunft und seiner Tätigkeiten für die Amerikaner. Ein klein wenig unverwundbar, aber dies sind Helden ja meist. Auf alle Fälle ist "Die Akte Adenauer" ein runder Auftakt dieser Reihe und las sich flüssig. Der Spannungsbogen ist gelungen und der Krimi ist kurzweilig. Genau das was man von einem gelungen Krimi erwartet.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Sonntag, 13. Juli 2025

Andreas Pflüger - Operation Rubikon

 


Kurzbeschreibung:

Für die junge Staatsanwältin Sophie Wolf ist es der erste richtige Fall: Sie soll einen Spezialeinsatz des Bundeskriminalamts bei einem illegalen Waffengeschäft leiten. Dass der BKA-Präsident ihr Vater ist, zu dem sie seit ihrer Kindheit keinen Kontakt hatte, macht die Sache nicht unbedingt leichter. Die Aktion endet in einem Desaster: Zwei hohe Mafiabosse werden liquidiert, ein Ermittler stirbt bei der Explosion eines Waffencontainers, ein Informant wird auf dem Flughafen erschossen. Alles verweist auf ein neues Kartell, das mit Erpressung, Korruption und Mord den internationalen Waffen- und Drogenmarkt zu erobern versucht. Der BKA-Präsident geht einen gefährlichen Weg: Er gründet die Gruppe Rubikon. Nur Sophie und vier seiner engsten Mitarbeiter wissen davon. Vielleicht einer zu viel ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 798 Seiten
Verlag: Suhrkamp
Erscheinungsdatum: 23. März 2020
ISBN: 9783518470510

Meine Meinung:

"Operation Rubikon" ist ein Thriller von Andreas Pflüger, der bereits erstmalig 2004 im Herbig-Verlag erschien. Die junge Staatsanwältin Sophie Wolf leitet zum ersten Mal einen Spezialeinsatz, bei dem es um illegalen Waffenhandel geht. Dabei trifft sie nach vielen Jahren des Schweigens auf ihren Vater, der als Präsident dem Bundeskriminalamt vorsteht. Ihre Verbissenheit und fehlende Erfahrung lässt den Einsatz letztlich scheitern und sogar ein Ermittler stirbt dabei. Doch Sophie gibt nicht auf und kommt einem Vertriebskartell von groß angelegtem Drogen- und Waffenhandel auf die Spur. Aber ihre Gegner sind sehr mächtig und deren Fänge reichen bis ihn höchste politische Ämter. Vater und Tochter, sowie engste Vertraute gründen die Gruppe Rubikon, ein verschworene Einheit die im Geheimen operiert und keinem bei BND oder BKA mehr trauen kann. Denn ein Maulwurf kann ihren Einsatz jederzeit tödlich enden lassen. Andreas Pflüger hat mit "Operation Rubikon" einen fast 800-seitigen Thriller geschrieben, bei dem es um Drogen-, Waffen-, Politik- und Wirtschaftskriminalität geht. Dabei reichen die Handlungsstränge von Bolivien bis ins Kanzleramt in Berlin. 800 Seiten sind für einen Thriller durchwegs eine Hausnummer, bei der ich gespannt war wie die Spannung dabei gehalten werden kann. Aber die Story war für mich sehr gut verzahnt. Abhängigkeiten, Leichen im Keller, wer kann wem trauen? All dies war sehr geschickt verwoben und fügte sich wie Puzzleteile ineinander. Dieser Thriller ist durchwegs komplex, enthält aber von Action, Liebe, Freundschaft und Verrat alle wichtigen Stilmittel. Und diese Story beschreibt der Autor in einem Maße, dass mir keine Seite langweilig wurde. Von Anfang bis Ende eine spannende Lektüre.

Bewertung auf meiner Skala:

100%

Montag, 30. Juni 2025

Rainer Löffler - Die Blutliste

 


Kurzbeschreibung:

In einem Grab auf einem Kölner Friedhof wird die Leiche eines ermordeten, entsetzlich entstellten Mannes entdeckt. Die junge Frau, die dort eigentlich liegen sollte, ist verschwunden. Auch sie war das Opfer einer Bluttat. Fallanalytiker Martin Abel wird nach Köln beordert und vermutet einen Zusammenhang zwischen den Fällen. Er findet heraus, dass Spuren auf einen lange zurückliegenden Mord weisen - und dass der Schlüssel zur Klärung des aktuellen Falls in der Familie dieses allerersten Mordopfers liegen muss. Aber dann wird ein weiterer verstümmelter Toter in einem fremden Grab gefunden, und Abel erkennt, dass das nächste Opfer schon auf der Liste steht. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 26. August 2022
ISBN: 9783404188000

Meine Meinung:

"Die Blutliste" ist der vierte Band der Martin-Abel-Reihe von Rainer Löffler. Der Fallanalytiker Martin Abel wird erneut von der Kripo Köln angefordert. Die Erde eines frisch ausgehobenen Grabes war nachgerutscht und legte dabei ein benachbartes mit frei. Eigentlich ist dies dass einer jungen Frau, die durch ein schrecklichen Verbrechen getötet wurde. Doch nun ist deren Leiche verschwunden, dafür liegt in dieser Grabstätte nun ein weiteres Opfer. Ein Mann der auf grausame Weise gepfählt und dem die Gesichtshaut abgezogen wurde. Die Nachforschungen führen den Fallanalytiker in die Vergangenheit und nach und nach wird klar, dass die Fälle zusammenhängen könnten. Und als die Leiche eines weiteren Mannes mit abgezogener Gesichtshaut und schrecklichen Verstümmelungen auf dem gleichen Friedhof bei einer Exhumierung entdeckt wird, ergeben sich weitere Parallelen. Spätestens jetzt ist klar, dass die Fälle zusammenhängen und dass noch mehr Beteiligte der damaligen Tat in höchster Lebensgefahr schweben. Und zudem wird dieser Fall auch für Martin Abel zu einer persönlichen Zerreißprobe, die ihren Ursprung ebenfalls fünf Jahre davor hat. Den Verlust seiner eigenen Tochter. Fünf Jahre nach dem dritten Band dieser Reihe hat Rainer Löffler seinen Ermittler erneut in die Spur geschickt. Martin Abel, selbst vom Schicksal gebeutelt, bekommt es hier mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Absolut nichts für Zartbesaitete, denn teilweise werden diese blutigen Details auch genau geschildert. Dies allein macht aber noch keinen guten Thriller. Im ersten Drittel zieht sich für mich ein wenig die Story, sie nimmt aber dann deutlich an Fahrt auf. Aber speziell der Part mit Abels Tochter ist für mich überkonstruiert und ich empfand auch keinen wirklichen Zusammenhang dieser Handlungsstränge. Die Psyche des Täters und seine Entwicklung dagegen ist sehr gut dargestellt und hat einen klaren roten Faden. Dadurch wird dessen Rachefeldzug auch klar, obwohl man es eindeutig mit einem hochgradig psychisch gestörten Täter zu tun hat. Die Einblicke in sein Seelenleben machen diesen vierten Fall von Martin Abel wieder zu einem guten Thriller mit erwähnten Abzügen in der B-Note.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Sonntag, 15. Juni 2025

Gabriele Keiser - Versehrte Seelen

 


Kurzbeschreibung:

Kriminalkommissarin Helena Rosenberg wurde – nicht ganz freiwillig – von Berlin nach Bonn versetzt. Glaubte sie, ihren neuen Job ruhig angehen zu können, muss sie schon bald in einem ersten Fall ermitteln: Ein ehemaliger Politiker wurde in seiner Wohnung auf dem Venusberg erschlagen. Nicht genug damit, kommt es kurz darauf zu einer Schießerei in einem Bonner Elite-Internat, zu der Helena zusammen mit ihrem Chef beordert wird. In diesem Roman wird ein Kapitel deutscher Geschichte thematisiert, dessen Wurzeln bis tief in die Ideologie der Nazizeit zurückreichen. Eine Pädagogik mit Idealen von bedingungslosem Gehorsam, Gewalt und Einschüchterung beeinflusst bis heute die Kindererziehung und bereitet nicht selten den Nährboden für unsägliche Verbrechen, die auch noch viele Jahrzehnte nach Kriegsende ihren Nachhall finden können.

Buchdaten:

Taschenbuch: 288 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. November 2020
ISBN: 9783898014434

Meine Meinung:

"Versehrte Seelen" ist ein Kriminalroman von Gabriele Keiser. Kaum dass die Kommissarin an ihrer neuen Wirkungsstätte in Bonn angekommen ist, wird sie mit ihrem ersten Fall konfrontiert. Ein Altpolitiker wurde in seiner Wohnung erschlagen aufgefunden. Doch damit nicht genug. Schon kurze Zeit später kommt es an einer Privatschule zu einem Amoklauf. Noch bevor das SEK vor Ort ist, eskaliert das Geschehen und fordert das Leben einer Schülerin. Was waren die Hintergründe und wie kam es zu den Taten? Gabriele Keiser greift in diesem Krimi ein Thema auf, dass zu einem facettenreich, aber auch bittere Geschichte ist. In sogenannten Erziehungsheimen wurden, wie man heute aus etlichen Fallbeispielen weiß, teils systematisch Kinder zu striktem Gehorsam "erzogen". Körperliche Gewalt, seelische Misshandlung bis hin zu Missbrauch prägten eine Ideologie, die grausamer nicht sein könnte. Bis in die 1980er Jahre wurde auch erwiesenerweise an Heimkindern Medikamententests und missbräuchlicher Einsatz davon durchgeführt. Diese Sedierungen waren sehr häufig mit starken gesundheitlichen Nebenwirkungen verbunden. Neu war für mich, dass die deutsche Journalistin und spätere RAF-Terroristin Ulrike Meinhof schon 1965 über das Schicksal der Heimkinder berichtete. Ein Thema, dass aber bis heute teils totgeschwiegen oder nicht vollständig aufgearbeitet ist. Die Autorin hat mit diesem Buch einen hervorragenden Krimi geschrieben, bei dem für den Leser anfangs der Täter vollkommen klar feststeht. Mit zunehmender Seitenzahl verschwimmen aber immer mehr die Grenzen. Wer ist Täter, wer ist Opfer? Was machte Opfer zu Tätern? Es gibt kein klares Schwarz-Weiß-Bild. Und als Leser taucht man immer mehr in das Seelenleben der Beteiligten ab. "Versehrte Seelen" ist kein Kriminalroman von der Stange, aber definitiv einer mit Tiefgang, der Aufmerksamkeit verdient. Vielschichtig und informativ, eine klare Leseempfehlung meinerseits.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Mittwoch, 11. Juni 2025

Barbara Steuten - Kati Küppers und der gefallene Kaplan

 


Kurzbeschreibung:

In Niederbroich kennt jeder jeden. Hier fährt Kati Küppers mit ihrem apfelsinenfarbenen Hollandrad zwischen Kirche und Kapelle hin und her. Als Küsterin sorgt sie für gebügelte Messgewänder und frische Blumen. Hier ist die Welt noch in Ordnung. Bis der Kaplan die Kirchenkellertreppe hinunterfällt und Kati plötzlich unter Mordverdacht steht. Mit Hilfe ihres Enkels und diverser Heiliger macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. Und ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich damit bringt...

Buchdaten:

Taschenbuch: 312 Seiten
Verlag: tolino media
Erscheinungsdatum: 17. Dezember 2024
ISBN: 9783759269454

Meine Meinung:

"Kati Küppers und der gefallene Kaplan" ist der erste Band der Reihe "Niederrhein-Krimis mit Herz, Hirn und Humor" von Barbara Steuten. Pater Remigius hat sich eine ordentliche Grippe eingefangen. Gut dass in dem kleinen Ort Niederbroich er sich auf seine Küsterin Kati Küppers und den Kaplan Overath verlassen kann. Doch bei der Vorbereitung der Morgenmesse geraten sich diese beiden in die Haare. Zu unterschiedlich sind ihre Auffassungen bei der Nutzung des Pfarrheim. Und als Kati wutentbrannt dem Kaplan droht und die Kirche verlässt, eskaliert das Ganze. Am nächsten Tag findet man den Kaplan tot auf. Natürlich gerät Kati sofort unter Hauptverdacht. Es gilt also schnellstens ihre Unschuld zu beweisen und den wahren Täter ausfindig zu machen. Der Einstieg in diesen Krimi ist gut gelungen, er ist von Beginn mit viel Lokalkolorit gespickt. Teils gewürzt mit rheinischem Dialekt ist lt. Cover dies der "erste Fall für die Miss Marple vom Niederrhein". Solche Versprechen bergen natürlich die Gefahr einer gewissen Erwartungshaltung, denn das Original von Agatha Christie setzte eine sehr hohe Messlatte. Und genau diese Messlatte wurde für mich gerissen. Ist auf der einen Seite die Küsterin Kati und auf der anderen Seite der junge Kommissar Rommerskirchen, so sind hier noch Parallelen. Dann aber verliert sich ein wenig, wer denn jetzt tatsächlich ermittelt, fast scheint es mehr der Enkel der Küsterin zu sein. Die Autorin fängt gut das Dorfleben mit Klatsch und Tratsch ein, aber es fehlte mir an der nötigen Spannung. Auch Cosy-Crime benötigt das essentielle Stilmittel für einen Krimi. Wenn nur phasenweise, aber doch an den richtigen Stellen Spannung. So lässt sich dieser Niederrhein-Krimi gut und flüssig lesen, aber er hinterlässt mich zwiespältig. Ich hätte mir dann doch etwas mehr Miss Marple und Spannung gewünscht. Die Umsetzung des Handlungsortes und des niederrheinischen Flairs im beschaulichen Niederbroich sind aber sehr gut gelungen.

Bewertung auf meiner Skala:

65%

Sonntag, 25. Mai 2025

Fabio Nola - Commissario Gaetano und der lügende Fisch

 


Kurzbeschreibung:

Die Neapolitaner feiern ihren Heiligen San Gennaro. Während in den engen Gässchen das Leben tobt, wird Commissario Salvatore Gaetano an den Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. In einem Appartamento mitten im Centro Storico sitzt ein Mann ohne Kopf – enthauptet wie Neapels Stadtpatron. Was steckt dahinter: Mafiafehde, Beziehungstat oder doch ein Ritualmord? Statt sich von vorgefertigten Meinungen lenken zu lassen, vertraut Gaetano lieber auf sein sensibles Gespür für die Bewohner und die Geheimnisse der Stadt. Doch der Mörder bleibt ihm immer einen Schritt voraus.

Buchdaten:

Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 17. April 2025
ISBN: 9783423221078

Meine Meinung:

"Commissario Gaetano und der lügende Fisch" ist der erste Band der Gaetano-ermittelt-Reihe von Fabio Nola. Ganz Neapel ist in Feierlaune. Es wird das Fest des Heiligen San Gennaro gefeiert. Nur Commissario Gaetano ist noch in seiner Questura, als ein Mann aufgeregt bei ihm erscheint. Der Turiner Ianus Capuano fühlt sich verfolgt und ist der festen Überzeugung, dass jemand nach seinem Leben trachtet. Denn anscheinend bekommt er während seiner Abwesenheit in Neapel aus seiner dortigen Wohnung immer seltsame Anrufe. Dabei spielt ihm der mysteriöse Anrufer die Glockenschläge seiner eigenen Wanduhr vor. Nur jedes Mal ist es ein Schlag weniger, seine Zeit scheint abzulaufen. Commissario Gaetano hat kein rechtes Interesse dem Mann zu helfen, zu viel scheint wirres Gerede. Doch tags darauf wird er an einen Tatort gerufen. Es ist die Wohnung von Capuano und der sitzt dort enthauptet in einem Stuhl. Ein Schicksal wie das des Stadtpatrons San Gennaro. Es beginnt eine Mordermittlung, die ihre Ursprünge in der Vergangenheit sucht. Fabio Nola schickt seinen Ermittler in Neapel in diesem Krimi zum ersten Mal an den Start. Dieser ist ein spezieller Typ, mit dem man als Leser warm werden muss. Gleiches gilt für dessen Kollegen. Mir fiel dies teilweise schwer, ich konnte keine wirkliche Beziehung zu den Ermittlern aufbauen. Beginnt dieser Krimi mit einem spektakulären Mord, die etliche Handlungsstränge vermuten lassen, so kristallisiert sich doch schnell ein wahres Tatmotiv heraus. Die Abgründe dazu sind tief, aber der Autor dringt darin nur bedingt vor. So ergibt sich öfters eine Gemengelage aus Ermittlungen und Privatleben des Commissario, dass zwar interessant ist, aber eben immer wieder auch den Spannungsbogen erschlaffen lässt. Hier hätte ich mir mehr über Beweggründe, Seelenleben der Beteiligten, etc. gewünscht, sowie eine Straffung der Szenen des Privatlebens des Commissario. So hat dieser erste Fall des Commissario Salvatore Gaetano gute Ansätze, aber für mich zu wenig spannende Momente, die mich fesselten und gebannt hinterlassen hätten. Ein solider Krimi mit Ausbaupotential für weitere Bände.

Bewertung auf meiner Skala:

70%

Freitag, 2. Mai 2025

Sabine Weiss - Schwarze Brandung

 


Kurzbeschreibung:

Ein stürmischer Morgen auf Sylt. Am Strand vor Westerland wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, die offensichtlich brutal ermordet wurde. Als Liv Lammers von der Mordkommission Flensburg davon hört, gefriert ihr das Blut in den Adern: Kurz zuvor hatte ihr 15-jähriger Neffe aus Sylt sie um Hilfe gebeten, weil er seine Freundin vermisst. Handelt es sich bei der Toten um Milena? Und wer hätte ihr etwas antun wollen? Liv, die vor Jahren mit ihrer Sylter Familie und ihrer alten Heimat gebrochen hat, wird mit dem Fall betraut. Zum ersten Mal seit langer Zeit fährt sie wieder auf die Insel - und ist schockiert darüber, wie sehr sie sich inzwischen verändert hat. Doch niemals hätte sie auch nur geahnt, welch grauenvolle Abgründe sich hinter der schillernden Urlaubsfassade auftun ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 16. März 2017
ISBN: 9783404175178

Meine Meinung:

"Schwarze Brandung" ist der erste Band der Liv-Lammers-Reihe von Sabine Weiß. Am Strand von Sylt legt die Brandung die Leiche einer jungen Frau frei. Schnell ergeben die Ermittlungen, dass sie bei lebendigem Leib im Sand vergraben wurde und vor ihrem Tod missbraucht wurde. Die Mordkommission Flensburg wird zu diesem Fall mit hinzugezogen. Schneller Ermittlungserfolg soll auf der Insel der Reichen und Schönen garantiert sein. Liv Lammers ist neu im Team der Mordkommission, soll aber vor Ort mit ermitteln. Denn sie stammt aus Sylt, hat aber schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrer Familie dort. Das Verhältnis ist zerrüttet und sie lebt daher alleinerziehend mit ihrer Tochter und der Großmutter in Flensburg. Doch dann meldet sich ihr Neffe bei ihr, er vermisst seine Freundin. Die Rahmenbedingungen sind in diesem ersten Fall von Liv Lammers von der Autorin genau gesteckt. Ihre Ermittlerin wird zum einen mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, muss sich aber auch im Team der Mordkommission erst ihren Platz erkämpfen. Auf der Insel wird der Leser schnell mit dem Geschehen hinter der "Bussy-Bussy" Fassade konfrontiert. Denn wo die einen glänzen, werden andere gnadenlos ausgenutzt und missbraucht. Und dieses Geschäft ist knallhart organisiert. So verwebt Sabine Weiß in diesem Krimi die Themen illegaler Aufenthalt mit Schwarzarbeit und Prostitution. Obwohl an mancher Stelle mir Liv Lammers noch ein wenig naiv erschien, so ist die Protagonistin doch eine Kämpferin für das Recht. Daher gefiel mir dieser Einstieg in diese Krimi-Reihe und ich werde sicherlich noch weitere Bände dieser Serie lesen. Krimispannung, die Lesefreude bereitet hat!

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Sonntag, 30. März 2025

René Anour - Tödlicher Duft

 


Kurzbeschreibung:

Das sonst so verschlafene Grasse ist in Aufruhr: Eric Sentir, Erfinder betörender Düfte für den renommierten Parfümeur Fragonard, wird tot aufgefunden. Seine Leiche schwimmt in einem Bottich seiner eigenen Kreation, inmitten blutroter Kamelienblüten. Und das ausgerechnet sonntags, wenn Louis Campanard sich in Ruhe seinem Lavendelgarten widmen möchte. Der erfahrene Commissaire beschließt, die Polizeipsychologin Linda Delacours aus Paris zu holen und undercover in die geheimnisvolle Welt der Duftkreation einzuschleusen. Um den Fall aufzuklären, müssen die beiden ihr ganzes Können aufwenden und geraten dabei selbst ins Visier des Täters.

Buchdaten:

Broschiert: 400 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 13. März 2024
ISBN: 9783453428805

Meine Meinung:

"Tödlicher Duft" ist der Auftaktband der Commissaire-Campanard-Reihe von René Anour. Der bekannte Parfümeur Eric Sentir wird tot in einem Bottich seiner eigenen Duftkreation aufgefunden. Er ist darin ertrunken, aber schnell ist klar das es sich hier um Mord handelt. Commissaire Campanard und sein Mitarbeiter Olivier werden auf den brisanten Fall angesetzt, schließlich handelt es sich beim Mordopfer um den "König der Düfte". Sie schleußen die Polizeipsychologin Delacours in ein Duftseminar der Firma Fragonard ein. Diese soll für sie undercover das Umfeld des Toten durchleuchten. Denn anscheinend gab es durchaus Missgunst und Neid unter den renommeriten Parfümeurs im beschaulichen  Grasse in Frankreich. René Anour taucht mit diesem neuen Ermittler in die Welt der Düfte in Süd-Frankreich ein. Dort wo der Lavendel blüht und die Natur noch beschaulich ihren Lauf geht. Und so beschaulich ist auch der Krimi über lange Strecken. Der Commissaire erinnerte mich beim Lesen ein wenig an eine Mischung von Hercule Poirot und Colombo. Teils interessant, aber doch mangels Spannung mit einigen Längen. Zu sehr lag lange Zeit der Fokus auf den Duftkreationen, als auf den kriminalistischen Ermittlungen. Daher dauerte es bis sich Spannung in diesem Mordfall aufbaute. Diese war aber dann gut gestaltet. In Summe hinterlässt mich dieser Auftaktband zwiespältig. Teils erforderte es ein wenig Durchhaltevermögen um weiterzulesen, ab der Hälfte kam aber Fahrt in die Geschichte und es lohnte sich bis zum Ende diesen Krimi dabei zu bleiben.

Bewertung auf meiner Skala:

75%

Montag, 10. März 2025

Frank Hagedorn - Wölfe von Potsdam

 


Kurzbeschreibung:

Die junge Kommissarin Paula Osterholz lässt sich nach Potsdam versetzen: Wegen eines ungeklärten Mordfalls in Cottbus, der ihr Leben auf den Kopf gestellt hat, braucht sie einen Neuanfang. Doch der Start in Potsdam ist mühsam, denn ihre neue Chefin ist misstrauisch und ihr Partner Henry Wullitzer ein wortkarger Sturkopf, der in der Mordkommission eine schwer durchschaubare Sonderstellung hat. Paula hat den Eindruck, unterschätzt zu werden, doch sie und Wullitzer müssen sich sofort als Team beweisen. Nachdem im Wald der abgetrennte Kopf eines Wolfs entdeckt wurde, beginnt eine rätselhafte Mordserie an Menschen, die mit dem Fund in Zusammenhang stehen. Ihre Ermittlungen erweisen sich als schwierig, denn schnell geraten sie zwischen die Fronten von Wolfsschützern und jenen, die die Tiere für blutrünstige Bestien halten und illegal Jagd auf sie machen. Dabei ist Blutdurst, so scheint es, nicht nur den Wölfen vorbehalten …

Buchdaten:

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Edition M
Erscheinungsdatum: 8. Oktober 2024
ISBN: 9782496716306

Meine Meinung:

"Wölfe von Potsdam" ist der Auftaktband der Paula-Osterholz-Reihe von Frank Hagedorn. Paula Osterholz, eine junge Kommissarin, startet nach dem Tod ihrer heimlichen Liebe in Potsdam einen Neuanfang. Im dortigen Kommissariat will sie wie auch privat im Umfeld ihrer Familie vergessen und neu beginnen. Doch kaum angekommen wird sie sofort mit einem Mordfall konfrontiert. Gemeinsam mit ihrem neuen Partner Henry Wullitzer gilt es den Tod einer Besitzerin eines Gestütes zu klären. Als dann auch noch im Wald die Leiche eines unbekannten Wolfschützers aufgefunden werden, gilt es im neuen Team an mehreren Fronten zu ermitteln. Denn anscheinend treffen die gegnerischen Fronten von Tierschützer und Jäger aufeinander und es gibt schon kurz darauf die nächsten Toten. Frank Hagedorn lässt in diesem Krimi Paula Osterholz zum ersten Mal ermitteln. Dabei beschreibt er ihren Start im neuen Team, ihr Einleben in Potsdam, aber auch ihr Zusammenwachsen mit ihrem neuen beruflichen Partner. Denn dieser trägt ebenfalls so wie sie ein Päckchen aus der Vergangenheit. Der Auftakt beginnt vielversprechend, aber dann verflacht im Mittelteil die Spannungskurve doch ein wenig. Aber der Krimi findet auch wieder in die Spur und schließlich endet die Story sogar mit einem kleinen Cliffhanger. "Wölfe von Potsdam" ist für mich ein solider Beginn einer neuen Krimireihe mit Potential nach oben. Auf alle Fälle ist aber Stoff für weitere Bände gegeben und man darf neugierig sein wie es mit dem neuen Ermittlerpaar in Potsdam weitergehen wird.

Bewertung auf meiner Skala:

80%


Sonntag, 23. Februar 2025

Rita Falk - Steckerlfischfiasko

 


Kurzbeschreibung:

Wegen dem Golfclub ist Niederkaltenkirchen eh schon gespalten wie ein Holzscheit, aber jetzt liegt auch noch der Steckerlfischkönig höchstselbst und mausetot in der clubeigenen Spa-Landschaft. Der Franz ermittelt unter dubiosen Volksfestclans und golfenden Schickimickiarschlöchern, während seine Susi ganz andere Pläne hat: Sie kandidiert als Bürgermeisterin, was beim aktuellen Dorfoberhaupt hochgradig nervöse Zuckungen auslöst …

Buchdaten:

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2023
ISBN: 9783423263771

Meine Meinung:

"Steckerlfischfiasko" ist der zwölfte Band der Eberhofer-Reihe von Rita Falk. Als der Eberhofer Franz zu einer Leiche im neu eröffneten Golfressort in Niederkaltenkirchen gerufen wird, hofft er noch auf einen gewöhnlichen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Doch seine Gebete werden nicht erhört. Denn es ist eindeutig Mord. Der Präsident des Golfclubs, und zugleich Steckerlfischbaron der umliegenden Volksfeste, wurde mit einem Golfschläger erschlagen. Natürlich sitzt ihm bei so einem brisanten Fall sofort der Polizeipräsident und der Richter Moratschek, sowie der örtliche Bürgermeister im Nacken und drängen ihn zu einer schnellen Aufklärung des brisanten Falles. Als hätte er nicht schon andere Sorgen, denn seine Susi will neue Bürgermeisterin von Niederkaltenkirchen werden und sein Sohn Pauli tanzt in Strumpfhosen im Kinderballett. Und so muss er in seiner beschaulichen niederbayerischen Welt mit seinem Freund Birkenberger Rudi wieder einige Ermittlungs- und Lebenskrisen meistern. Rita Falk schickt ihren komischen und auch durchaus zur rechten Zeit kauzigen Eberhofer Franz zum zwölften Mal ins Rennen. Natürlich begleiten ihn auch diesmal wieder alle bekannten Figuren aus dieser Reihe, obwohl so einige diesmal eher eine Nebenrolle einnehmen. Dafür knüpft der Protagonist weiter daran an seine Eigenheiten zu pflegen und auch sein Weltbild zu verteidigen. Bei so manchem kann man ihm das schon sehr nachempfinden, dem armen Kerl. Neuerungen sind halt nicht seine Sache. Und so hält auch dieser Band den Leser am Schmunzeln. Aber man muss auch ehrlicherweise sagen, dass vieles nach mittlerweile zwölf Bänden ein wenig auserzählt ist und sich diese Reihe langsam dem Ende neigen sollte. Nichtsdestotrotz ist Rita Falk wieder ein humoriger Band gelungen, der sich kurzweilig liest und einen unterhält.

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Donnerstag, 20. Februar 2025

Kathrin Hanke - Heide-Novela

 


Kurzbeschreibung:

Während das Team um Oberkommissarin Katharina von Hagemann nach einer vermissten Frau fahndet, verbreitet sich Angst in Lüneburgs Party-Szene: Irgendjemand scheint in den Clubs K.-o.-Tropfen einzusetzen. Auch Katharinas Kollegin Vivien Rimkus ist nach einem ausgelassenen Abend betroffen. Die Ermittlungen nehmen Fahrt auf, als ein junger Mann kollabiert. Handelt es sich wirklich um K.-o.-Tropfen? Was bedeuten die Einstichstellen bei den vermeintlichen Opfern, die weder beraubt, noch misshandelt werden, jedoch alle eine Verbindung zu der Lüneburger TV-Soap „Gelbe Tulpen“ haben?

Buchdaten:

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 12. Februar 2025
ISBN: 9783839207857

Meine Meinung:

"Heide-Novela" ist der zwölfte Band der Kommissarin Katharina von Hagemann-Reihe von Kathrin Hanke. Während in Lüneburg das Kommissariat gerade an einem Vermisstenfall einer jungen Frau arbeitet, nimmt Vivien Rimkus, eine Kollegin von Katharina, eine Statistenrolle in einer TV-Soap wahr. In ausgelassener Stimmung geht man nach den Dreharbeiten gemeinsam aus, doch für Vivien endet der Abend mit einem Filmriss und einem verkaterten nächsten Morgen. Zum Glück wurde sie von einer Freundin nach Hause begleitet, einem Partner vom Filmset erging es schlechter. Er kollabierte auf der Tanzfläche und verstarb. Erst als bei Vivien ein vermeintlicher Insektenstich als etwas ganz anderes diagnostiziert wird, weiß man um was es sich handelt. Ein Fall von "Needle Spiking", einer neuen Form von Verabreichung von K.O.-Tropfen und damit um ein Tötungsdelikt an dem jungen Mann. Das Dezernat rund um Katharina nimmt die Ermittlungen auf und schon bald ergeben sich neue Zusammenhänge in den Ermittlungen. Kathrin Hanke nimmt hier ein Thema in ihren Krimi auf, dass mir in dieser Form neu war. K.O.-Tropfen kannte man schon lange, aber diese tückischen Angriffe sind da eine neue Hausnummer. Gekonnt mischt die Autorin in diesem Fall Krimihandlung und Privatleben der Ermittler. Dabei sind durchaus Handlungsweisen des Täters bizarr und auch brutal, daher nichts für zarte Gemüter. Doch trotz allem wird auch für den Leser dabei klar, welche kranke und zerrissene Seele dem innewohnt. Bzgl. Privatleben der Ermittler ist es durchaus gut die Vorgängerbände zu kennen, ist aber kein Muss. Der Krimi liest sich auch so flüssig und ist eine empfehlenswerte spannende Lektüre, die einen in seinen Bann zieht.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Samstag, 15. Februar 2025

Nicole Stranzl - Galgenwald

 


Kurzbeschreibung:

Journalistin Elisa will herausfinden, wer ihre Mutter Gabi getötet und im Thannhausener Galgenwald aufgehängt hat. Die Liste der Verdächtigen ist lang: Kurz vor ihrem Tod hatte Gabi Streit mit ihrem Chef und Ex-Lebensgefährten, dem Bordellbesitzer des „STARSHIP“. Influencer und Buchautor Flo weist eine Verbindung zum Galgenwald auf und selbst die LKA-Ermittler geraten in Elisas Visier, denn beide bergen ein Geheimnis. Als eine weitere Tote gefunden wird, läuft Elisa die Zeit davon. Schafft sie es, den Mörder zu finden, ehe das nächste Opfer am Galgen baumelt?

Buchdaten:

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 12. Februar 2025
ISBN: 9783839207819

Meine Meinung:

"Galgenwald" ist der Debütkrimi von Nicole Stranzl im Gmeiner Verlag. LKA-Ermittler Leon Esposito und sein Kollege Richard Schantl aus Graz werden zu einer erhängten Frauenleiche gerufen. Der Fundort der Leiche ist speziell, denn es handelt sich um den Thannhauser Galgenwald, einer alten Richtstätte. Die Ermittlungen der beiden Polizisten führen ins Prostituiertenmilieu, aber auch in die Vergangenheit. Denn beide Ermittler haben ebenfalls eine undurchsichtige Vergangenheit und diese ist mit dem aktuellen Fall verbunden. Und so haben die beiden nicht nur Geheimnisse voreinander, sondern jeder für sich scheint irgendwie verstrickt zu sein. Nicole Stranzl verwebt in diesem Krimi mehrere Themen. Von Prostitution über Drogenvergangenheit zu häuslicher Gewalt. Dabei präsentiert sie dem Leser eine Vielzahl von Handlungsfäden in kurzen Kapiteln. Diese werden jeweils aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten erzählt. Anfangs weiß man noch sehr wenig wie diese zusammenführen. Erst nach und nach offenbaren sich Geheimnisse, die Misstrauen untereinander sähen und zugleich Traumata aus der Vergangenheit an die Oberfläche bringen. Als Leser tappt man da lange im Dunkeln, denn mögliche Täter und Motive sind vielfältig. Dies wiederum hält den Spannungsbogen in diesem Krimi ständig hoch, bis der Fall geklärt ist und auch die einzelnen Protagonisten das Erlebte verarbeiten. Einzig der Handlungsfaden des Influencer war mir ein wenig zu lose in der Gesamtgeschichte. Aber in Summe ist der Autorin Nicole Stranzl ein sehr guter und spannender Krimi gelungen, der einen als Leser fesselt und in seinen Bann zieht.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Samstag, 8. Februar 2025

Carola Christiansen - Mord auf den Färöern

 


Kurzbeschreibung:

Grausige Morde erschüttern die Färöer! Als ein Toter gefunden wird - grausam verstümmelt und bizarr drapiert - beginnt für Kommissar Revur ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt. Denn dies ist erst der Anfang einer Reihe von Morden, die nur eins gemeinsam haben: alle Opfer werden an nationalen Kultstätten platziert. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen im Nordatlantik? Zu Revurs Unterstützung wird die Kopenhagener Kommissarin Amalie Vinther nach Tórshavn geschickt. Zusammen kommen sie Geheimnissen auf die Spur, die internationale Kreise ziehen …

Buchdaten:

Broschiert: 368 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 10. Juli 2024
ISBN: 9783839207154

Meine Meinung:

"Mord auf den Färöern" ist ein Krimi von Carola Christiansen. Kommissar Revur lebt und arbeitet auf den Färöer-Inseln im Nordatlantik. Normalerweise herrscht auf der Inselgruppe ein beschauliches Miteinander. Doch dann wird eine gehäutete Leiche zu Füßen der Statue der Robbenfrau aufgefunden. Der grausame Mord erschüttert die Inseln. Als kurz danach an einer weiteren Kultstätte die nächste Leiche aufgefunden wird, schaltet sich das Festland in Dänemark mit ein. Die Kommissarin Amalie Vinther wird nach Tórshavn entsandt, um die örtliche Polizei dort zu unterstützen. Die unterkühlte Polizistin ist anfangs überhaupt nicht von dem Auftrag begeistert, doch vor Ort entwickelt sich ein Fall, bei dem die Spuren bis in die Niederlande reichen. Die Autorin entführt den Leser mit diesem Krimi auf die Färöer-Inseln zwischen Schottland, Norwegen und Island. Der dortige Kommissar Revur zieht sich eigentlich gerne zurück wenn sich der Todestag seiner Schwester jährt. Doch diesmal bekommt er es mit einer Mordserie zu tun, bei der ihn anscheinend seine familiäre Vergangenheit einholt. So wie vor Ort das Klima rauh ist, so brauchte es auch für mich ein wenig um mit den Protagonisten warm zu werden. Sowohl Revur, als auch Amalie Vinther waren mir anfangs zu unnahbar und der Krimi brauchte auch einige Zeit um mich in seine Story zu ziehen. Doch so wie die Figuren im Laufe der Geschichte eine Entwicklung durchlebten, so ging es mir als Leser ebenfalls. Je weiter ich beim Lesen voranschritt, umso mehr tauchte ich in den Kriminalfall ein. Auch die Spannung, die anfangs noch überschaubar war, zog im Verlauf immer mehr an und so entwickelte sich dann ein fesselnder Krimi. Letztendlich für mich ein lesenswerter Krimi aus der Inselwelt des Nordens, der gegen Ende auch auf eine Fortsetzung mit einem nächsten Fall hindeutet.

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Montag, 27. Januar 2025

Thorsten Fiedler - Bieberer Berg Blues

 


Kurzbeschreibung:

Der frischgebackene Privatdetektiv Adi Hessberger ist alles andere als überarbeitet und freut sich daher über den Auftrag einer attraktiven Klientin: Er soll einen Stalker finden, der sich vom unverbindlichen Kurschatten zum bedrohlichen Verfolger entwickelt hat. Doch bald wird aus dem Job ein Albtraum, der nicht enden will – und auch Adi, Sina und ihr neugeborenes Töchterchen in große Gefahr bringt. Seine Exkollegen von der Polizei ermitteln derweil in einer unglaublichen Verbrechensserie: Ein Serienmörder ist schon seit Jahren unentdeckt im Raum Offenbach unterwegs. Schließlich gerät Adi selbst unter Mordverdacht …

Buchdaten:

Taschenbuch: 210 Seiten
Verlag: Mainbook
Erscheinungsdatum: 29. September 2023
ISBN: 9783948987800

Meine Meinung:

"Bieberer Berg Blues" ist der fünfte Offenbach-Krimi von Thorsten Fiedler. Der frischgebackene Vater Adi Hessberger hat seinen Dienst bei der Polizei quittiert und sich als Privatdetektiv selbständig gemacht. Aktuell hat er viel Zeit für Frau und Kind, da die Auftragslage noch sehr mau ist. Doch durch seine Frau Sina bekommt er seinen ersten spannenden Fall. Deren Bekannte hat sich während einer Reha einen Kurschatten zugelegt und jetzt holt sie ihr Seitensprung ein. Denn der One Night Stand entpuppt sich nun als gefährlicher Stalker. Und auch Adis' ehemaligen Kollegen benötigen seine Hilfe bei einer Mordserie an LKW-Fahrern. Und ehe sich der glühende Fußballfan und Anhänger des OFC Adi Hessberger versieht, gerät er selbst ins Visier der internen Fahnder der Polizei und steht unter Mordverdacht. Thorsten Fiedler lässt seinen Protagonisten bereits zum fünften Mal im Umfeld des Bieberer Berges ermitteln. Nun aber nicht mehr als Polizist, sondern in der neuen Rolle als Detektiv. Ansonsten bleibt für den Leser aber alles in gewohnter Manier. Auch in diesem Band gelingt es dem Autor den Lokalkolorit rund um Offenbach und im speziellen am Bieberer Berg einzufangen. Aber teilweise empfand ich die kleinen Einschübe rund um die Fußballspiele von Kickers Offenbach ein klein wenig zu viel. Hier hätte man die ein oder andere Partie überspringen können, denn teils unterbrachen sie den Lesefluss in der Krimihandlung. Die Fäden rund um den Stalker und die Morde an den LKW-Fahrern waren aber gut gesponnen und verwebten letztendlich zu einer runden Story. In Summe hatte Adi Hessberger für mich schon stärkere Momente, aber auch "Bieberer Berg Blues" ist ein guter Offenbach-Krimi und ein lesenswerter neuer Kriminalfall aus der Reihe.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Samstag, 28. Dezember 2024

Will Jordan - Angriffsziel Circle

 


Kurzbeschreibung:

Der ehemalige CIA-Operator Ryan Drake ist fest entschlossen, die finsteren Machenschaften des Circles zu beenden. Dazu kommt, dass sein Erzfeind Marcus Cain ebenfalls ein Mitglied dieser Geheimgesellschaft ist. Ohne sein Team – auf sich gestellt – hat Drake kaum eine Chance auf Erfolg. Aber er wird lieber sterben, als Cain und den Circle davonkommen zu lassen. Doch kurz bevor Drake sein Ziel erreicht hat, erhält er neue Informationen, die alles in Frage stellen, woran er glaubt. Ist es möglich, dass all seine Pläne auf Lügen basieren?

Buchdaten:

Taschenbuch: 688 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 16. August 2021
ISBN: 9783734109720

Meine Meinung:

"Angriffsziel Circle" ist der neunte und letzte Band der Ryan-Drake-Serie von Will Jordan. Der einstige CIA-Spezialist Ryan Drake will nach Jahren des Kampfes die Machenschaften des "Circle" endgültig beenden. Eine Geheimorganisation in dessen Machtzentrum sein Erzfeind und zukünftiger CIA-Direktor Marcus Cain steht. Es gilt einen letzten Kampf zu fechten: Die Liquidierung von Marcus Cain und die damit verbundene Zerstörung des Circle. Doch bevor es dazu kommt, wendet sich das Blatt dramatisch. Wer sagt die Wahrheit und wer verbirgt dunkle Geheimnisse? Wurde Ryan und sein Team jahrelang belogen? Wurden Kontrahenten dabei gegeneinander ausgespielt? Wer ist Freund und wer ist Feind? Will Jordan führt in diesem neunten Band die gesamte Reihe zu einem Ende. In Rückblenden gibt er dem Leser dabei nochmal Einblick in Geschehnisse der vergangenen Bände, beleuchtet diese aber aus einem anderen Blickwinkel. Damit gewinnt man als Leser der Reihe neue Erkenntnisse, es ergeben sich Wendungen, die man so nicht vorhergesehen hat. Gut und Böse vermischt sich und bald traut man keinem mehr. Diese teils nochmal heftige Wendungen in diesem letzten Band fand ich total geschickt eingebaut und dadurch wurde meine Aufmerksamkeit beim Lesen auf höchstes Niveau gebracht. Wie auch in den vorherigen Bänden lässt Will Jordan das Kampfgeschehen nicht zu kurz kommen. Freunde von Action im Stile von "Rambo" werden absolut nicht zu kurz kommen. Für mich war dieser neunte und letzte Band der Reihe ein sehr würdiger Abschluss der Ryan-Drake-Serie, bei dem alles gut zusammenführte und Hochspannung bis zum Schluss garantiert war. Eindeutig kam der Autor in "Angriffsziel Circle" zu dem Niveau zurück, mit dem mich die gesamte Reihe in Summe begeisterte. Angemerkt sei aber, dass man diese Reihe in der Bandreihenfolge lesen sollte um alle Ereignisse richtig einordnen zu können.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Sonntag, 1. Dezember 2024

Meike Dannenberg - Die Ärztin - Gefährliche Nachtschicht

 


Kurzbeschreibung:

Dr. Eva Mares, Gynäkologin im Krankenhaus Bremen, führt nach einer brutalen Vergewaltigung in der Nachtschicht eine anonymisierte Spurensicherung durch. Das Opfer, eine junge Frau, wünscht keine Nachverfolgung, weil sie die Ereignisse möglichst schnell vergessen will. Wenig später wird eine andere lebensgefährlich verletzte Frau mit ähnlichen Misshandlungen eingeliefert. Eva fürchtet, dass derselbe Mann erneut zugeschlagen hat. Nur sie wüsste dann, dass DNA eines Serienvergewaltigers im geheimen Archiv des Krankenhauses lagert. Eva ahnt nicht, dass der Täter längst weiß, wer sie ist und wie gefährlich sie ihm werden kann - und dass er begonnen hat, Katz und Maus mit ihr zu spielen...

Buchdaten:

Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 27. September 2024
ISBN: 9783404193325

Meine Meinung:

"Die Ärztin - Gefährliche Nachtschicht" ist ein Thriller von Meike Dannenberg. Die Gynäkologin Dr. Eva Mares beginnt gerade ihren Nachtdienst im Bremer Krankenhaus, als eine junge Frau schwerverletzt in der Notaufnahme eingeliefert wird. Sie wurde Opfer einer brutalen Vergewaltigung und muss sofort behandelt werden. Die Verletzungen erinnern die Ärztin an eine weitere Vergewaltigung einer ebenfalls jungen Frau. Auch hier wurde diese von Eva Mares behandelt und sie führte damals eine anonyme Spurensicherung der DNA durch. Die Ärztin hat die Befürchtung, dass hier der gleiche Täter am Werk war. Doch wie weiter vorgehen? Denn nur sie weiß dass die DNA des Serientäters bereits im Archiv gesichert ist. Doch der Täter scheint dies ebenfalls zu wissen und so gerät die Ärztin selbst in seinen Fokus. Meike Dannenberg greift in diesem Thriller das Thema "Gewalt gegen Frauen" und die Spurensicherung bei sexuellen Übergriffen auf und verarbeitet dies in ihrem Roman. Dabei wird die Story aus mehreren Perspektiven erzählt. Hauptsächlich aus Sicht der Ärztin Eva Mares sowie der Kommissarin Frauke Herrschmann. Aber auch aus Sicht von Täter und Opfer. Was dabei anfangs nach der Tat noch mit unterschwelligen Verdachtsmomenten beginnt, auch mit innerem Zwiespalt der Ärztin, wird im Laufe der Erzählung immer mehr zu einem handfesten Katz und Maus Spiel. Dabei steigert sich die Spannungskurve stetig und es wird die Beklommenheit in der Story immer spürbarer. Obwohl das Täterprofil früh sichtbar wird, so dauert es doch bis man ihm auf die Spur kommt. Und inmitten der Taten eine Ärztin die aus Angst um ihr Kind jegliche Rationalität verliert. Dieser Thriller hebt sich vom breitem Mainstream ab. Was langsam startet wird immer mehr ein Sog, in den man als Leser eintaucht. Für mich ein guter Thriller der Autorin Meike Dannenberg, den ich empfehlen kann.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Samstag, 16. November 2024

Romy Fölck - Nebelopfer

 


Kurzbeschreibung:

An einem nebligen Februarmorgen wird zwischen den Dörfern der Geest an einem uralten Galgenbaum eine Leiche gefunden. Am Hals des Toten baumelt ein Schild, das Kriminalkommissarin Frida Paulsen Rätsel aufgibt: "Ich gestehe, im Prozess gegen Cord Johannsen falsch ausgesagt zu haben." Ihr Kollege Haverkorn erinnert sich sofort an den Fall. Vor vielen Jahren wurde der Bauer Johannsen für den kaltblütigen Mord an seiner Familie verurteilt, seither sitzt er im Gefängnis. Als kurz nach dem Leichenfund in der Geest ein weiterer Zeuge getötet wird, der im Prozess gegen Johannsen aussagte, ahnen die beiden Kommissare: Sie müssen den wahren Täter von damals finden, sonst wird es weitere Opfer geben …

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2022
ISBN: 9783785727836

Meine Meinung:

"Nebelopfer" ist der fünfte Band der Elbmarsch-Krimi von Romy Fölck. Vor vielen Jahren wurden auf einem Bauerhof in der Elbmarsch eine Frau und zwei ihrer Söhne brutal mit dem Gewehr erschossen. Nur der jüngste Sohn konnte überleben, da er sich in der Güllegrube im Stall versteckte. Alles deutete auf eine Beziehungstat hin und durch Zeugenaussagen wurde der Vater und Bauer Cord Johannsen zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun liegt er im Sterben durch Nierenkrebs und einer der damaligen Zeugen wird erhängt an einem uralten Galgenbaum aufgefunden. Die Leiche hat ein Schild um den Hals, worauf seine damalige Zeugenaussage als falsch deklariert wird. Kommissar Haverkorn war damals einer der Ermittler und nun holt ihn die Vergangenheit ein. Er erhält eine Drohung innerhalb 48 Stunden den wahren Mörder zu finden, oder er gerät selbst ins Visier des Rächers. Romy Fölck bringt in diesem fünften Fall einiges im Kommissariat in Itzehoe in Bewegung. Während sich Kollegen in Ruhestand verabschieden, erhält Frieda Paulsen Unterstützung durch einen Neuzugang. Doch die beiden Ermittler müssen erst zusammenwachsen. Ebenso im Leben des Kommissar Haverkorn gerät einiges aus den Fugen. So wird der Leser mit einigen privaten wie auch beruflichen Umbrüchen der Protagonisten konfrontiert. Dieser Krimi agiert nicht mit Höchstspannung und Action, sondern mit einer guten Balance zwischen den menschlichen Beziehungen untereinander, als auch dem Kriminalfall, der seinen Ursprung in den Geschehnissen der Vergangenheit hat. Bei mir als Leser erzeugt die Autorin damit ein richtiges Wohlfühlen in der Story. Ich mag diese Mischung sehr gern und der Krimi liest sich daher auch sehr flüssig. Die Protagonisten sind mir in dieser Reihe schon richtig ans Herz gewachsen. Obwohl ich früh einen Täterverdacht hatte, der sich dann auch bestätigte, machte es Freude diese 400 Seiten Krimiunterhaltung zu lesen. Für mich ein weiterer guter Band aus dieser Reihe, der ich mit Sicherheit weiter treu bleibe.

Bewertung auf meiner Skala:

95%