Montag, 29. Mai 2023

Katja Lund / Markus Stephan - Wattenmeergrab

 


Kurzbeschreibung:

Pellworm, Nordsee. Im Watt vor der Insel stößt Tamme Hansen, der selbsternannte Assistent des Inselpolizisten Jan Benden, auf ein altes Bronzeschwert. Er ist sicher: Es muss ein sagenhaftes, antikes Artefakt sein! Einige Wochen später wird auch Jan ins Watt gerufen, da eine weibliche Leiche gefunden wurde. In ihrer Hosentasche entdeckt er ein durchweichtes Foto – und das zeigt ausgerechnet das von Tamme gefundene Schwert! Die Ermittlungen erweisen sich als besonders harte Nuss, doch gemeinsam mit seinem skurrilen Team wird der findige Jan diese wohl knacken – oder?

Buchdaten:

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 20. April 2023
ISBN: 9783734112287

Meine Meinung:

"Wattenmeergrab" ist der dritte Band der Inselpolizist-Reihe von Katja Lund und Markus Stephan. Auf der beschaulichen Nordseeinsel Pellworm ist Tamme Hansen im Watt auf der Suche nach angeschwemmten Hölzern oder Fundstücken, die er seiner Freundin Inka mitbringen kann. Diese ist selbsternannte Künstlerin und benutzt diese dann um ihre Kreativität auszuleben. Doch dann macht Tamme einen besonderen Fund: Ein altes Schwert, vermutlich ein Überbleibsel aus dem dreißigjährigen Krieg. Genau so ein Schwert wurde schon mal bei einem ungelösten Fall vor fünf Jahren aus einem Museum entwendet. Doch damit nicht genug. Eine Woche nach diesem Fund ist Pellworm erneut in Aufruhr. Die Leiche einer Frau wird im Watt aufgefunden, allem Anschein nach wurde sie ertränkt. Der Inselpolizist Jan Benden hat einen neuen Fall zu klären. Mit nordischem Inselflair lassen das Autorenpaar den Polizisten und seine Freunde ermitteln. Jan und seine Freundin Laura waren ursprünglich Ermittler in Essen und leben mittlerweile auf der beschaulichen Insel. Dort treffen sie auf ihre Freunde, die selbst eingefleischte Inselbewohner sind. Dabei zeichnet sich Tamme besonders als tollpatschiger und gutmütiger Geselle aus, der für manches Fettnäpfchen und die damit verbundenen Lacher sorgt. Als erfahrener Krimileser weiß er natürlich sofort wie der Hase läuft und versucht dem Inselpolizist Jan Benden sein Ermittlungswissen nahezulegen. Gezwungenermaßen muss dieser daher öfters durchatmen. Dieses Krimisetting hält für den Leser einige Szenen zum Schmunzeln bereit, lässt aber andererseits keinen hohen Spannungsbogen zu. Dieser Krimi muss aber auch nicht mit Hochspannung überzeugen, vielmehr ist er unterhaltsame Krimikost aus dem hohen Norden Deutschlands. Die Zusammenhänge sind eigentlich für den Leser früh klar, trotz allem klären sich Details aber erst am Ende. Ein paar Sätze  "Plattdeutsch für Landratten" unterstützen das Flair und man taucht beim Lesen auf die kleine Insel Pellworm ein. "Wattenmeergrab" ist ein netter und gelungener Inselkrimi für entspannte Lesestunden zwischendurch.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Mittwoch, 24. Mai 2023

Elias Haller - Die Schrift

 


Kurzbeschreibung:

Für die Prostituierte Lena Karasek wird der Anruf eines vermeintlichen Kunden zum Albtraum. Nackt und gefesselt findet sie sich bald in der Gewalt eines Psychopathen wieder. Zwar ist dieser an ihrem Körper interessiert, jedoch auf eine unvorstellbar grausame Weise. Für die Dresdner Polizei scheint dem Vermisstenfall ein Streit im Milieu vorausgegangen zu sein. Doch diese Annahme erweist sich als falsch, denn Karasek taucht wieder auf – verstümmelt und mit einem rätselhaften Tattoo versehen. Für den Kryptologen Arne Stiller stellt sich der Fall nicht nur als außerordentlich widerwärtig, sondern auch als extrem kompliziert heraus. Denn der Täter hat seine Geheimbotschaft in mehrere Puzzleteile zerlegt. Schnell wird Stiller klar, dass er ganz am Anfang einer Serie von Verbrechen steht.

Buchdaten:

Taschenbuch: 388 Seiten
Verlag: Edition M
Erscheinungsdatum: 16. Mai 2023
ISBN: 9782496713206

Meine Meinung:

"Die Schrift" ist der fünfte Band der Arne-Stiller-Reihe von Elias Haller. In Dresden geht ein Psychopath um, der es auf Prostituierte abgesehen hat. Er entführt sie um sie auf grausame Weise zu verstümmeln und zugleich tätowiert er ihnen einen verschlüsselten Text auf den Rücken. Mit diesen schweren Verletzungen entlässt er sie dann wieder spektakulär in die Freiheit. Die Opfer sind auf das Schlimmste gezeichnet. Kriminaloberkommissar und Kryptologe Arne Stiller bekommt diesen Fall auf den Tisch. Kaum dass er das erste Tattoo-Rätsel gelöst hat, verschwindet eine weitere Prostituierte. Stiller muss die Puzzleteile schnell ineinander fügen und das Rätsel lösen, bevor der Täter weiter sein Unwesen treiben kann, denn sein Treiben geht weiter. In diesem Band lässt Elias Haller den Leser an einem monographischen polyalphabetischen Substitutionsverfahren aus der Welt der Kryptologie teilhaben, der sogenannten "Vigenère-Verschlüsselung". Während Arne Stiller dem Täter auf der Spur ist, wird die Funktionsweise der Verschlüsselung ganz nebenbei dem Leser nähergebracht. Der Thriller beginnt dabei hochspannend und hält dieses Niveau auch lange. In der zweiten Hälfte lässt dies aber ein wenig nach. Auch werden nicht alle Handlungsfäden ganz konsequent zu Ende gebracht. Dies sind aber kleine Kritikpunkte, denn in Summe ist "Die Schrift" wieder ein gelungener Band dieser Reihe und lässt sich angenehm lesen. Einige Szenen sind sehr brutal, daher nichts für zarte Gemüter. Wer damit aber kein Problem hat, den erwarten spannende Lesestunden.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Donnerstag, 18. Mai 2023

Andreas Schröfl - Schankschluss

 


Kurzbeschreibung:

Alfred Sanktjohanser ist beunruhigt, denn seine Lehrbrauerei "Sternbräu" soll an ein norddeutsches Molkerei-Imperium veräußert werden. Kurz vor dem Abschluss des Geschäfts wird der Inhaber der Molkerei jedoch tot an der Bavaria aufgefunden. Weil sie auch um ihr eigenes Leben fürchtet, bittet dessen Frau Regula den Sanktus um Personenschutz. Als sich der kaufmännische Leiter der Molkerei auch noch als der leibliche Vater seiner Stieftochter Martina herausstellt, ist das Chaos für den Sanktus perfekt …

Buchdaten:

Taschenbuch: 283 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 12. April 2023
ISBN: 9783839204085

Meine Meinung:

"Schankschluss" ist der siebte Band der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Eigentlich ist für den Brauer Alfred Sanktjohanser das Leben in Ordnung. In seiner "Bierwerkel" braut er besondere Sorten, als plötzlich das Unheil in Form von Thore Mommsen über ihn hereinbricht. Der Vater seiner Stieftochter Martina drängt sich in sein Leben. Nicht nur dass er seiner Ehefrau Kathie den Hof macht, er ist auch noch Geschäftsführer eines norddeutschen Molkerei-Imperiums, dass seine geliebte Lehrbrauerei, das "Sternbräu", gekauft hat. Allerschlimmstes ist zu befürchten, doch dann wird der Molkereibesitzer erschossen aufgefunden. Gemeinsam mit der Kommissarin Bine Schranner begibt sich Sanktus erneut auf Ermittlerpfade. Zum mittlerweile siebten Mal lässt Andreas Schröfl Sanktus in seinem "Bierkrimi" auf humorvolle Weise agieren. Das Hopfengetränk fließt reichlich in jeglicher Brauart, der Sanktus wie immer gut für jedes Fettnäpfchen um darin reinzutreten. Auch seine Freunde haben alle wieder ihren Auftritt, vom "Graffiti" bis zum "Leichen-Seppi". Nur der lustige Inder Bhupinder mit seinem "Blitz von Bangladore" kam mir in diesem Band ein wenig zu kurz. Ist er doch auch immer für diverse Lachsalven gut. Obwohl man im mittlerweile siebten Band der Reihe beim Sanktus leichte Abnutzungserscheinungen erkennen kann, ist die Geschichte durchaus wieder unterhaltsam. Von dieser Reihe darf man nicht knallharte Krimikost erwarten. Vielmehr überzeugt sie durch Haidhauser Flair (Stadtteil Münchens) und lebt von der Humoristik der Figuren. Und diese überzeugt nach wie vor auf ganzer Länge. Erneut eine gelungene Mixtur von "Münchner Geschichten", "München 7" mit einem Touch von "Eberhofer". Wer so eine Mischung gerne liest, dem wird der Sanktus auch mit diesem Band eine Freude bereiten.

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Sonntag, 14. Mai 2023

Romy Fölck - Totenweg

 



Kurzbeschreibung:

In einer Herbstnacht wird der Vater der Polizistin Frida brutal niedergeschlagen und liegt seither im Koma. Ein Mordversuch? Sie kehrt in ihr Heimatdorf in der Elbmarsch zurück, auf den Obsthof ihrer Eltern, wo sie auf Kriminalhauptkommissar Haverkorn trifft. Beinahe zwanzig Jahre sind seit ihrer letzten Begegnung vergangen, seit dem Mord an Fridas bester Freundin Marit, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte. Frida fällt die Rückkehr ins Dorf schwer: die Herbststürme, die Abgeschiedenheit, das Landleben zwischen Deichen, Marsch und Reetdachhäusern. Ihre alte Schuld scheint sie hier zu erdrücken: dass sie Marits Mörder kennt, aber niemandem davon erzählte ...

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2018
ISBN: 9783785726228

Meine Meinung:

"Totenweg" ist der erste Band der Elbmarsch-Reihe von Romy Fölck. Der Apfelbauer Paulsen wird hinterrücks niedergeschlagen und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Doch er liegt im Koma und zuhause steht sein Hof kurz vor der Pleite. Seine Tochter Frida, die mittlerweile Polizistin in Hamburg ist, kehrt auf den Hof zurück um ihrer Mutter zur Seite zu stehen. Nach knapp 20 Jahren wird sie wieder mit den Geschehnissen in ihrem Heimatdorf konfrontiert und in dem damals ihre beste Freundin Marit ermordet aufgefunden wurde. Ein Schatten, der bis heute über allem liegt. Kriminalhauptkommissar Haverkorn hat dieser Fall nie losgelassen und erneut wird er mit den aktuellen Ereignissen konfrontiert, die anscheinend ihren Ursprung im alten Fall haben. Romy Fölck lässt hier die junge Frida Paulsen, die gerade ihre Ausbildung zur Kommissarin macht, zum einen auf den alten Ermittler Haverkorn treffen, aber auch die junge Frau mit ihrer Vergangenheit konfrontieren. Teils in Rückblenden, teils in aktuellen Ereignissen der Gegenwart. Irgendwie scheint so mancher Bewohner des kleinen Ortes in der Elbmarsch seine Geheimnisse zu haben und je mehr die Ermittlungen voranschreiten erscheint vieles in einem neuen Licht. So werden in diesem Krimi etliche Fäden gesponnen, die den Leser in die Irre leiten können, letztendlich läuft aber vieles zusammen. Vieles, aber nicht alles und so bleiben ein paar kleine Fragen offen. Dadurch wirkt es wie wenn an manchen Stellen zu viel in die Story gepackt wurde. Grundsätzlich aber ist dies ein gelungener Einstieg in die Elbmarsch-Reihe. Frida Paulsen ist eine sympathische Ermittlerin, auch der alternde Haverkorn mit all seinen eigenen Sorgen wirkt realistisch auf den Leser. Nachdem ich bereits Folgebände der Reihe gelesen habe, ist dieser erste Band für mich schlüssig und rundet den Gesamteindruck dieser Reihe positiv ab. Jeder Fall lässt sich für sich gut lesen, es macht aber Spaß alle Bände zu lesen.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Samstag, 6. Mai 2023

Bernard Cornwell - Das Königsschwert

 


Kurzbeschreibung:

Ein König liegt im Sterben, und er beschließt, sein kaum geeintes Reich unter den beiden Söhnen aufzuteilen. Doch jeder der Halbbrüder beansprucht das ganze England für sich. Uhtred, der Krieger, verlässt seine Heimat im Norden, um dem Älteren, Æthelstan, beizustehen. Ein Eid bindet ihn, dabei ahnt er, dass beide verfeindeten Brüder davon träumen, auch sein geliebtes Northumbria dem Reich anzuschließen. Der Kampf um die englische Krone wird in London entschieden. Und dann erleidet Uhtred die größte Niederlage seines Lebens: Er wird gefangengenommen und verliert Schlangenhauch, das Schwert, das ihn in allen Schlachten begleitet hat ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 560 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 15. September 2020
ISBN: 9783499003325

Meine Meinung:

"Das Königsschwert" ist der zwölfte Band der Uhtred-Saga von Bernard Cornwell. Uhtred ist endlich in seiner geliebten Heimat Bebbanburg angekommen. Er ist in die Jahre gekommen und eigentlich könnte er auf der Burg sein restliches Leben verbringen. Aber eine Nachricht aus dem Süden und ein alter gegebener Schwur lassen ihn wieder gen Süden ziehen bis nach Lundene (das heutige London). Dort wird der Kampf um die Nachfolge Königs Edwards dem Älteren entschieden und Uhtred muss sich einem brutalem Kämpfer stellen. Einer, der ihm sein geliebtes Schwert Schlangenhauch abgenommen hat. Er kämpft erneut um seine Ehre, sein Schwert und die Erfüllung seines Schwures. Wie Cornwell selbst schreibt, ist über die genauen zeitlichen Umstände der Thronnachfolge von Edward nur wenig bekannt. In diesem Roman lässt er zwar wieder Uhtred im Mittelpunkt agieren, formt aber eine fiktive Geschichte, die sich in die Zeit um das Jahr 924 gut einfügt. England nimmt immer mehr Formen an. Die südlichen Königreiche Wessex, Ostanglien und Mercien sind vereint, aber die Entscheidung zwischen den Halbbrüdern Æthelstan und Ælfweard als Nachfolgekönig steht noch aus. Dieser Band ist auch wieder von vielen blutigen Kämpfen geprägt. Uhtred wird alt und verletzlich, aber Cornwell lässt ihn trotz aller Wunden erneut siegreich sein. Dies ist angesichts seines Alters nicht mehr ganz glaubwürdig. Lässt man dies aber außer acht, ist dieser zwölfte Band durchwegs spannend zu lesen. Tod und Sterben auf dem Schlachtfeld und an der Pest begleiten diesen Teil rund um Uhtred von Bebbanburg. In Summe ein guter Band, der mich gespannt auf den finalen dreizehnten der Saga hinterlässt.

Bewertung auf meiner Skala:

90%


Donnerstag, 27. April 2023

Ellin Carsta - Die Zeit der Tyrannen

 


Kurzbeschreibung:

Bernried am Starnberger See, 1940: Die Söhne der Familien von Falkenbach und Lehmann stehen vor der Einberufung in die Wehrmacht. Auf verschiedenen Wegen versucht allen voran Paul-Friedrich von Falkenbach zu verhindern, dass sie im Krieg kämpfen müssen. Gustav tritt eine Stelle als Arzt in einer Heilanstalt an. Leopold Lehmann, mittlerweile als Leiter des Familienbetriebs eingesetzt, scheint unabkömmlich zu sein. Aber seine Freude über diese vermeintliche Lösung hält nicht lange an. Seine Frau Irma hat sich entschieden, ihn endgültig zu verlassen. Doch wird er die Trennung akzeptieren? Niemand in der Familie ahnt, dass sich Wilhelmine von Falkenbach auf den Weg in Richtung Widerstand begeben hat. Ihr Vater Paul-Friedrich muss genau wie sein bester Freund Wilhelm erkennen, dass sein Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger schwindet. Wo stehen die Familien, und welche Gefahr droht ihnen?

Buchdaten:

Taschenbuch: 303 Seiten
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsdatum: 18. April 2023
ISBN: 9782496710809

Meine Meinung:

"Die Zeit der Tyrannen" ist der siebte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1940 und Deutschland befindet sich mitten im Krieg. Dies spüren auch die Familien auf Gut Falkenbach. Die sogenannten weißen Jahrgänge, zu denen auch die Söhne der Lehmanns und von Falkenbach gehören, stehen vor der Einberufung an die Front. Die Väter versuchen verzweifelt ihnen dieses Schicksal zu ersparen und sie unabkömmlich in der heimischen Waffenproduktion oder als Arzt in der Heilanstalt Eglfing darzustellen. Doch dies gelingt nur teilweise, das Regime im deutschen Reich ist stärker. Keine guten Zeiten für die Familien, deren Einfluss auf Entscheidungsträger immer geringer wird, während der Krieg immer gefährlicher und unberechenbarer wird. Ellin Carsta beschreibt in diesem Band wie die Kriegswirren auch vor Gut Falkenbach nicht Halt machen. Gleichzeitig werden die ehemals starken Familienoberhäupter dem ganzen nur noch teilweise her. Ihre Einflüsse nehmen immer mehr ab, es wird immer schwieriger die Familien als Einheit zusammenzuhalten. Im gewohnten Stil lässt sich auch dieser Band der Autorin flüssig lesen, auch wenn an manchen Stellen mir mittlerweile das Geschehen ein wenig zu seicht wird. Schemen wiederholen sich und langsam geht es mir persönlich so, dass die Saga Richtung Ende steuern sollte. Trotz dieser Anmerkung finde ich aber immer noch, dass sie sehr gut geschrieben ist, Geschichte ebenso gut einbindet und weiterhin lesenswert ist. Man darf also immer noch gespannt sein wie Ellin Carsta den Bogen der Familien zu Ende spannt.

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Sonntag, 23. April 2023

Sophie Zach - Die Bergwacht: Alpenglühen

 


Kurzbeschreibung:

Damit hat die junge Bergführerin Lena null gerechnet: An seinem sechzigsten Geburtstag verkündet der Leiter der Bergwacht seinen Rückzug. Und schlägt sie als seine Nachfolgerin vor! Alle sind schockiert, auch Lena. Wie kann er andere alteingesessene Bergwachtler einfach übergehen? Das ist nicht alles: Völlig unerwartet taucht Ben wieder auf, den Lena aus Schulzeiten kennt. Ausgerechnet er soll der neue Ranger des Dörfchens Bichlbrunn werden! Dabei hat er früher nur Unruhe gestiftet und Lena genervt. Auf keinen Fall wird sie diesem Kerl öfter über den Weg laufen als nötig. Und auf keinen Fall will sie die Bergwachtsleitung übernehmen. Schließlich ist das Team alles, lautete schon das Motto von Lenas Vater, der viel zu früh starb. Doch die Berge sind so unberechenbar wie das Leben. Als sich ein tragisches Unglück anbahnt, muss Lena sich entscheiden. Kann sie die Verantwortung übernehmen? Für sich und für andere?

Buchdaten:

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 18. April 2023
ISBN: 9783499009921

Meine Meinung:

"Die Bergwacht: Alpenglühen" ist der Auftaktband der neuen Reihe "Einsatz in den Bayerischen Alpen" von Sophie Zach.  Die Bergwacht Bichlbrunn steht im Umbruch. Der bisherige Leiter will das Zepter abgeben und schlägt auf seiner Geburtstagsfeier völlig überraschend für alle die junge Bergführerin Lena als seine Nachfolgerin vor. Dies schlägt innerhalb des Teams wie eine Bombe ein und führt zur Zerreißprobe. Doch damit nicht genug. Als auch noch Ben als neuer Ranger vom Bürgermeister präsentiert wird, ist das Konfliktpotenzial komplett. Denn Ben ist zu Schulzeiten in Bichlbrunn aufgewachsen und galt als Unruhestifter. Lena und ihn verband zu Jugendzeiten daher keinerlei Freundschaft und jetzt sollen sie zusammenarbeiten. Sophie Zach schafft mit diesem Roman ein sehr gutes Setting. Zum einen das Leben der Protagonisten im Dorf Bichlbrunn, zum anderen spannende Bergwachteinsätze im Wettersteingebirge. Bildhaft beschreibt die Autorin dabei die Gegend rund um den höchsten Berg Deutschlands, so dass sie dabei ihrem Örtchen Bichlbrunn wunderbar Leben einhaucht. Die Bergwachteinsätze am Jubiläumsgrat und in der Teufelsklamm sind dabei so spannend erzählt, das man meinen möchte man wäre live dabei. Auch die Entwicklung von Lena und dem gesamten Bergwachtteam liest sich ebenso interessant wie auch mehr über Ben zu erfahren, der nun in seine Heimat zurückkehrt. Sich auf das Lesen von "Die Bergwacht: Alpenglühen" einzulassen, war für mich ein Glücksgriff. Der Roman hat mir sehr gut gefallen und schon jetzt bin ich neugierig wie es in der Bichlbrunner Bergwacht im zweiten Band weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

100%