Samstag, 22. November 2025

Weston Grosmont - Vier Stufen zum Galgen

 


Kurzbeschreibung:

Das Gefängnis von Sillano droht die Endstation auf Roncos Flucht vor dem Gesetz zu werden. Er hat keine Chance. Der Galgen auf dem Marktplatz, die aufgeputschte, johlende Menge, die das Gefängnis stürmen will, um ihn zu lynchen. Marshal Mulligan versucht, die bewaffnete Horde der Belagerer in Schach zu halten. Die ersten Schüsse fallen. Dann spielt sich etwas Eigenartiges vor den Augen der gaffenden Menge ab: An der Spitze einer seltsamen Kavalkade reitet der Mexikaner Miguel Vilasar gemächlich mitten auf den Schauplatz. Rund um den Galgen entfesselt er einen Höllentanz, mit dem Ronco, der einsame Gefangene in der Zelle, nicht gerechnet hat ...

Romandaten:

Band: 2
Seitenanzahl: 64
Produktform: eBook
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 1. November 2025
ISBN: 9783751792998

Meine Meinung:

"Vier Stufen zum Galgen" ist der zweite Band der Serie "Ronco - Der Geächtete", geschrieben von Weston Grosmont. Die Story findet im wesentlichen an drei Handlungsorten statt. Ronco sitzt im Gefängnis in Sillano, es wartet der Galgen auf ihn. Eine Meute will ihn lynchen, doch der zuständige Marshal lässt dies nicht zu. Mit Unterstützung gelingt Ronco die Flucht in eine alte verlassene Poststation. Von dort führt sein Weg weiter in den Banditenunterschlupf Destination, wo ein weiteres Abenteuer auf ihn wartet. Die Flucht Roncos ist etwas sehr trivial dargestellt, das ist schon ein klein wenig zu billig, aber ansonsten liest sich dieser zweite Band auch wieder flüssig und man ist schnell durch den kleinen Roman durch. Gespannt bin ich wie es im nächsten Band mit ihm und seinem Verfolger, dem Kopfgeldjäger Ron Devlin, weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Freitag, 21. November 2025

Karen Sander - Die Tiefe: Versunken

 


Kurzbeschreibung:

Auf der Suche nach dem Wrack eines Wikingerschiffs entdecken Hobbytaucher vor der Küste ein gesunkenes Segelboot, unter Deck die Leichen einer Familie. Was zunächst nach einem tragischen Unglück aussieht, entpuppt sich rasch als grausames Verbrechen: Alle vier wurden erschossen. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt bricht seinen Urlaub ab, um die Ermittlungen zu leiten. In den nächsten Tagen und Wochen geschehen weitere Morde, doch die Taten hängen scheinbar nicht zusammen. Bis sich herausstellt, dass in allen Fällen rätselhafte anonyme Briefe an die Angehörigen geschickt wurden. Kryptologin Mascha Krieger entschlüsselt die Briefe und findet heraus, dass es um Rache geht. Doch es scheint keine Verbindung zwischen den Opfern zu geben, die Hinweise auf den Täter liefern könnte. Tom und Mascha müssen alles geben, um diesen Fall zu lösen.

Buchdaten:

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 11. November 2025
ISBN: 9783499016103

Meine Meinung:

"Die Tiefe: Versunken" ist der siebte Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der Auftaktband der dritten Trilogie aus dieser Reihe. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt bekommt es diesmal mit einem speziellen Fall zu tun. Bei einem Tauchgang zu einem Wrack haben Schatztaucher nicht ein vermeintlich erhofftes Wrack in der Ostsee entdeckt, sondern eine Privatyacht. Auf dieser dann die Leichen einer Familie. Diese sind nicht einfach verunglückt, sondern die Familie wurde regelrecht hingerichtet. Zur gleichen Zeit wird Mascha Krieger, Kryptologin beim LKA Schwerin, zu einem Mordfall an einer Frau hinzugezogen. Das Prekäre darin ist, sie trifft erneut auf ihren ungeliebten Stiefbruder, der vor Ort die Ermittlungen leitet. Kurz darauf werden zwei weitere Menschen auf einem Motorboot erschossen aufgefunden. Auch diese scheinen hingerichtet worden zu sein. Gibt es einen Zusammenhang zwischen all diesen Opfern? Karen Sander bleibt auch in dieser dritten Trilogie ihrem Schema treu. Ein übergeordneter Fall und zugleich eine Story, die sich in einem Band durchzieht. Wobei diesmal alles doch ein wenig mehr übergreifend erscheint. Während sich Tom und Mascha auch immer mehr privat annähern, müssen sie als Ermittler getrennt arbeiten. Dafür haben sie beide aber ungeliebte Unterstützung im jeweiligen Team. Die Protagonisten sind dem Leser aus den vorherigen Bänden mittlerweile gut bekannt. Deren Werdegang zieht sich durch die Reihe, daher empfiehlt es sich die Reihe von Beginn an zu lesen. Der Kriminalfall selbst ist aber wieder eigenständig und benötigt keine Vorkenntnisse. Der Ansatz, den Karen Sander dabei wählt, gefällt mir daher sehr gut. Die kurzen Kapitel wechseln die Handlungsorte oder Geschehen. Übergreifend ist aber alles gut verständlich und man kann der Story beim Lesen gut folgen. So manches bleibt in diesem Band noch im Dunkeln, was aber natürlich selbstverständlich ist, da ja noch zwei Bände folgen. Am Ende wie gewohnt ein Cliffhanger, der einen neugierig macht wie sich die Geschichte fortsetzen wird. In Summe für mich ein guter Krimi in dieser Reihe.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Sonntag, 16. November 2025

Sharon Penman - Thronerbe

 


Kurzbeschreibung:

England, 1147. Die Schlacht um die englische Krone tobt inzwischen seit mehr als einem Jahrzehnt. Weder Kaiserin Maude, die rechtmäßige Erbin König Henrys I., noch Stephen von Blois, ihr Cousin und erbitterter Widersacher, wollen von ihrem Thronanspruch ablassen. Doch als in einer schicksalsträchtigen Nacht Maudes Halbbruder und wichtigster Heerführer einem Fieber erliegt, gewinnt Stephens Feldzug an Fahrt. Die letzte Hoffnung ruht jetzt auf Maudes Sohn, der inzwischen zu einem echten Recken herangewachsen ist – und fest entschlossen scheint, den Thronanspruch seiner Familie ein für allemal durchzusetzen.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 704 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 5. November 2025
ISBN: 9783453275270

Meine Meinung:

"Thronerbe" ist der zweite Band der Plantagenet-Saga von Sharon Penman. Mit dem Tod von Robert von Gloucester hat Kaiserin Maude nicht nur ihren Halbbruder verloren, sondern auch einen ihrer wichtigsten Verbündeten im Kampf um die englische Krone. Ihr selbst bleibt nur die Flucht in die Normandie. Sie weiß, dass sie selbst die Krone nicht aufsetzen wird, aber umso mehr unterstützt sie den Kampf gegen König Stephen für ihren Sohn Henry. Dieser ist mittlerweile knapp zwanzig Jahre und trotz seines jungen Alters durchaus schon ein Stratege. Eleonore von Aquitanien, soeben geschieden vom französischen König Louis VII., gewinnt das Herz von Henry und die beiden heiraten. Nicht nur eine Liebeshochzeit, sondern eine äußerst gewitzte und auf die Zukunft ausgerichtete Ehe. Denn damit steht auch für Eleonore ein Tor offen, dass die Möglichkeit bietet sich zum zweiten Mal eine Krone aufzusetzen. Sharon Penman beginnt diesen zweiten Band rund sechs Monate nach dem Ende des ersten Bandes im Juni 1143 und erzählt den Kampf um die Krone Englands weiter bis Oktober 1154. Elf weitere Jahre des Krieges, dass das englische Volk durchleben muss, bis es durchatmen kann. Elf Jahre, bis Henry II. und Eleonore von Aquitanien eine Zeit der Herrschaft des Geschlechts der Plantagenet beginnen, die die nächsten Jahrhunderte in England bestimmen sollten. Auch dieser zweite Band der Saga ist von Sharon Penman hervorragend geschrieben. Sofort war ich als Leser wieder im Geschehen, all die historischen Fakten erlebt man hautnah. Die Eigenarten und Wesen der Beteiligten kann man direkt greifen. Vieles, dass man aus dieser Zeit des zwölften Jahrhunderts über England gelesen hat, macht die Autorin in diesem Roman noch wesentlich lebendiger. Ihre Gabe Romangeschichte mit realer Historie zu verknüpfen ist einfach nur perfekt. Im englischen Original besteht diese Saga aus fünf Bänden und ich hoffe sehr, dass die deutschen Leser auch in den Genuss der Übersetzungen der restlichen Bände durch den Heyne-Verlag kommen. Für mich ist Sharon Penman, die bereits 2021 verstorben ist, meine persönliche Neuentdeckung des Jahres und diese Saga zählt für mich zu dem Besten, was ich in diesem Bücherjahr bisher gelesen habe.

Bewertung auf meiner Skala:

100%

Sonntag, 9. November 2025

Delfried Kaufmann - Jerry Cotton: Ich jagte den Diamanten-Hai

 


Kurzbeschreibung:

Eigentlich wollten Jerry Cotton und Phil Decker einen richtigen Urlaub auf einer unberührten Südseeinsel verbringen und unter Wasser nach Fischen jagen. So fängt dieser Roman recht harmlos und idyllisch an, und es wäre sicherlich ein schöner Urlaub geworden, wenn nicht vor der steilen und gefährlichen Küste dieser Insel ein gesunkener Dampfer gelegen hätte, in dessen Bauch eine Unmenge Diamanten auf einen Schatzsucher warteten. Der Schatzsucher kommt in Gestalt vieler verdächtiger Männer, und nun müssen Cotton und Decker fast unbewaffnet und ohne jede Hilfe von außen einen Kampf gegen Verbrecher führen, wie er unter so vollem Einsatz der eigenen Person selbst von diesen beiden berühmten G-men noch nicht geführt wurde.

Romandaten:

Band: 1
Seitenanzahl: 64
Produktform: eBook
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2018
ISBN: 9783732574506

Meine Meinung:

"Ich jagte den Diamanten-Hai" ist der erste Heftroman, der im Original 1956 als eigenständige Serie "Jerry Cotton" erschien. Damit begann eine jahrzehntelange erfolgreiche Heftserie, die bis heute wöchentlich erscheint. Vor etlichen Jahren habe ich diesen Roman schon mal gelesen, jetzt erneut mal wieder. Jerry Cotton und sein Kollege Phil Decker machen gerade in der Südsee Urlaub, als sie es mit John Flybert, den man seiner Haarfarbe wegen auch "den Grauen" nannte, zu tun bekamen. Dieser war so etwas wie ein moderner Pirat und will an die Diamanten eines gesunkenen Dampfers herankommen. Schnell ist es vorbei mit dem Urlaub und Jerry Cotton und Phil Decker sind im Einsatz. Der erneute Ausflug in die Anfänge der Jerry Cotton Heftromane hat mir durchaus wieder gefallen. Als Jugendlicher war ich schon von den Storys begeistert und auch die Filme mit George Nader habe ich alle geschaut. Vieles wäre in heutigen Krimis so nicht mehr möglich, aber die Zeitreise zu den Ermittlern von damals gefällt mir. Herrlich schön unkorrekt und ich werde auf alle Fälle endlich mal meine vielen ungelesenen Fälle vom Dachboden holen und diese mir nach und nach zu Gemüte führen.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Sonntag, 2. November 2025

Weston Grosmont - Ronco: Von Wölfen gejagt

 


Kurzbeschreibung:

Ein Gewehrschuss peitschte durch die Stille. Sofort zügelte Ronco seinen schwarzen Mustang. Das Pferd stolperte leicht. Ronco lauschte angespannt. War er in eine Falle geritten? Der Schuss kam aus der gleichen Richtung, die er eingeschlagen hatte, um seine Verfolger abzuschütteln. Ein Zurück gab es nicht mehr. Ronco musste den Steilhang hinauf, die schützenden Felsen erreichen. Wieder stolperte sein Pferd. Hatten sie ihn Meile um Meile durch die öde, glutheiße Ebene gejagt, um ihn jetzt völlig erschöpft in die Zange zu nehmen? War dies das Ende seiner monatelangen Flucht? Ronco spürte sein dunkles Schicksal mit jeder Faser. Er musste ruhig bleiben. Wie immer, wenn er dem Tod ins Handwerk pfuschte ...

Romandaten:

Band: 1
Seitenanzahl: 64
Produktform: eBook
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2025
ISBN: 9783751792981

Meine Meinung:

"Von Wölfen gejagt" ist der erste Band der Serie Ronco - Der Geächtete, geschrieben von Weston Grosmont. Dabei ist Ronco auf der Flucht. Er soll einen Wagentreck mit Frauen und Kindern in einen Hinterhalt der Apachen geführt haben. Die eigentlich Schuldigen sind aber andere. Wer genau, das erfährt der Leser noch nicht. Der Roman ist in drei wesentliche Handlungsorte aufgeteilt, zu Beginn eine verlassene Geisterstadt, danach die sengende Wüste und zuletzt ein Goldgräberclaim. Rocco findet dabei erste Verbündete und Freunde, aber auch seine Widersacher sind ihm auf den Fersen. Allen voran kristallisiert sich der Kopfgeldjäger Ron Devlin heraus, den viele nur den "Geierkopf" nennen. In Summe war dieser Einstieg in die Neuauflage der Serie für mich ein schnelles und kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem ich mich auf die weiteren Bände freue.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Freitag, 31. Oktober 2025

Ken Follett - Der Schlüssel zu Rebecca

 


Kurzbeschreibung:

Sommer 1942. Rommels Armee rückt auf Kairo vor. Die Strategie des Wüstenfuchses scheint unschlagbar. Seine Geheimwaffe: der Meisterspion Wolff in Kairo. Wolffs Auftrag: Die Pläne der Engländer auszukundschaften und sie Rommel verschlüsselt zu übermitteln. Als Schlüssel dient ihm Daphne du Mauriers weltberühmter Roman "Rebecca". Doch die andere Seite ist nicht untätig. Während die deutschen Truppen unaufhaltsam vorstoßen, beginnt in den nächtlichen Straßen Kairos eine tödliche Verfolgungsjagd. Erst in der gnadenlosen Glut der Sahara entscheiden sich das Schicksal der beiden Gegenspieler und Sieg und Untergang der Armeen, für die sie kämpfen.

Buchdaten:

Taschenbuch: 381 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 27. November 1984
ISBN: 9783404104819

Meine Meinung:

"Der Schlüssel zu Rebecca" ist ein Spionageroman von Ken Follett. Monatelang brachte Rommels Armee in Nordafrika den Engländern schwere Verluste im 2. Weltkrieg bei. Kairo war ein Hotspot für Spionage. Immer wieder kommt die deutsche Wehrmacht an strategische Informationen, die sie im Kampf zu ihren Gunsten nutzen können. Der deutsche Agent Alex Wolff gibt verschlüsselte Funksprüche für Rommel durch. Als Code dient "Rebecca", ein Roman der britischen Schriftstellerin Daphne du Mauriers. Doch der britische Abwehrspezialist Vandam will den Agenten zur Strecke bringen. Es entwickelt sich eine Verfolgungsjagd, bei der der Ausgang kriegsentscheidend in Nordafrika sein kann. Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts erschien dieser Agententhriller von Ken Follett bei uns in Deutschland. Dies merkt man dem Roman bzgl. Sprache und Kernthema deutlich an. Der Anfang entwickelte sich dabei für mich schleppend, aber mit zunehmenden Verlauf wurde die Story immer spannender. Und dabei fesselte einen das Duell der Widersacher immer mehr. Zum einen, weil historische Begebenheiten gut eingearbeitet sind, zum anderen aber auch die Entwicklung der Charaktere. Denn aus einem Duell wird immer mehr ein Geflecht aus Beteiligten auf beiden Seiten des Krieges. Ägypten und Kairo stehen dabei im Mittelpunkt. Für mich war dieser schon mittlerweile betagte Spionageroman eine interessante Zeitreise und eine unterhaltsame Lektüre.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Donnerstag, 23. Oktober 2025

Klüpfel, Volker / Kobr, Michael - Lückenbüßer

 


Kurzbeschreibung:

Es ist ein großer Tag für Interims-Polizeipräsident Kluftinger, der einen Einsatz in den Bergen leitet. Der Einsatz läuft völlig aus dem Ruder, ein Polizist kommt ums Leben. Ist Kluftingers chaotische Planung schuld am Tod des Kollegen? Eigentlich kann er schlechte Schlagzeilen überhaupt nicht gebrauchen, denn er kandidiert für den Gemeinderat – zunächst nur als Lückenbüßer, um die Liste zu füllen. Aber als er erfährt, dass sein Intimfeind Doktor Langhammer gegen ihn antritt, ist sein Ehrgeiz geweckt. Schnell wird klar, dass mehr hinter dem Todesfall in den Bergen steckt als ein tragisches Unglück. Kluftinger steht vor der wichtigen Frage: Warum musste der Kollege sterben?

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
Verlag: Ullstein
Erscheinungsdatum: 26. September 2024
ISBN: 9783550201479

Meine Meinung:

"Lückenbüßer" ist der dreizehnte Band der Kluftinger-Reihe von Volker Klüpfel  und Michael Kobr. Eigentlich will Kommissar Kluftinger einfach den Herbst im Allgäu genießen. Doch dann soll er für die Wahl zum neuen Gemeinderat in Altusried als Lückenfüller auf der Liste seiner Partei kandidieren. Aber ein Kollege, der während einer groß angelegten Polizeiübung tot aufgefunden wird, sorgt für Ausnahmezustand im Präsidium. Klufti als Interimspräsident muss den Spagat zwischen politischem Wahlkampf und Mordermittlung finden und beschreitet dabei wieder so einige eigenwillige Wege. Wie immer in dieser Reihe stellt der Kriminalfall eher einen Rahmen der Story rund um die Geschehnisse im Allgäu dar. Mittendrin der liebenswert tollpatschige Kommissar Kluftinger, der auf der einen Seite sehr eigen und konservativ sein kann, andererseits aber mit menschlichen Werten auftritt, von denen sich so mancher eine Scheibe abschneiden könnte. Diese Gegensätze, die seiner Figur innewohnen, bereiten immer wieder Vergnügen und Lachfalten. Sei es seine "Kompetenz" mit den sozialen Medien, aber auch seine Werte, für die er steht. Umrahmen tun ihn dabei die altbekannten Mitstreiter, mit denen er so manche skurile Szene erlebt. Dieser dreizehnte Band war für mich eindeutig wieder ein tolles Leseerlebnis, der teils neue Seiten an Klufti für den Leser bereithält. Wer einen spannenden Krimi erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein. Wer allerdings Spaß an einer unterhaltsamen Story hat, die Angriff auf die Lachmuskeln nimmt, dem wird dieser neue Band des Allgäuer Kommissar bestimmt gefallen. Wenn Kommissar Kluftinger ermittelt, ist nicht alles bierernst zu nehmen.

Bewertung auf meiner Skala:

95%