Posts mit dem Label Sachbuch/Ratgeber werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Sachbuch/Ratgeber werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 20. Dezember 2022

Alexander Oetker - Chez Luc

 


Kurzbeschreibung:

Ausgerechnet seine Rezeptesammlung haben Einbrecher dem alten Austernzüchter Alain Verlain gestohlen – seinen über Jahrzehnte angesammelten kulinarischen Schatz. Gut nur, dass sein Sohn Commissaire Luc Verlain heißt: Bald brechen Vater und Sohn zu einer etwas anderen Ermittlung auf, nämlich einem Roadtrip quer durch Frankreichs Südwesten, auf der Suche nach den besten Rezepten von Bordeaux bis Biarritz. Das Ergebnis ist ein Kochbuch der Superlative: Als erstes und einziges stellt es die wunderbare Vielfalt der kulinarischen Aquitaine vor und verführt mit einladenden Fotos zum Nachkochen und Genießen. Ein Standardwerk über die Küche von Frankreichs schönster Region und das perfekte Geschenk für Krimifans, Gourmets und alle, die gern kochend die Welt entdecken.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 384 Seiten
Erscheinungsdatum: 4. Oktober 2022
ISBN: 9783455014358

Meine Meinung:

"Chez Luc" ist ein Kochbuch der besonderen Art von Alexander Oetker. Der Autor ist für seine Krimireihe rund um den französischen Commisaire Luc Verlain bekannt. Dieser schlüpft in diesem Kochbuch in eine neue Rolle. Seinem Vater wurde sein Rezeptbuch gestohlen Luc Verlain hat eine Idee dem Vater den Verlust auszugleichen. Und so nimmt er ihn mit auf eine kulinarische Reise durch die Aquitaine. Der Roadtrip geht zu 25 Spitzenköchen der Region und dabei erfährt der Leser von deren Lieblingsmenüs. Schlemmen wie Gott in Frankreich. Dieses Kochbuch ist nicht nur eine Rezeptesammlung, vielmehr ist es auch ein wunderbares Buch zum Blättern. Wunderschön bebildert lässt es einem das Wasser im Mund zusammenlaufen und verführt den Leser dazu die Rezepte nachzukochen. Die witzige Kombination des Krimi-Protagonisten Luc Verlain mit Rezepten aus der Region von Bordeaux bis Biarritz ist dabei völlig gelungen. Zusätzlich erfährt man auch noch einiges über die Menschen in der Aquitaine. Das Kochbuch ist eine wunderschöne Symbiose von französischer Lebensfreude und kulinarischem Genuss. Lesend und kochend kann man mit dem Commissaire ein gutes Glas Wein genießen und sich dem Zauber von Frankreichs Südwesten hingeben. "Chez Luc", perfekt als Geschenk für alle, die die französische Küche lieben oder entdecken wollen.

Bewertung auf meiner Skala:

100%

Freitag, 14. Oktober 2022

Tim Pröse - Der Tag, der mein Leben veränderte

 


Kurzbeschreibung:

Plötzlich steht die Welt still. Manchmal ist es ein Schicksalsschlag, manchmal ein Krieg oder eine Verzweiflungstat, die unser Leben von einem Tag auf den anderen auf den Kopf stellt. Wie gehen Menschen damit um, wenn sie hinfallen, alles verlieren – und wie finden sie aus tiefster Krise zu sich selber? Nr.-1-Spiegel-Bestseller-Autor Tim Pröse begleitete solche Menschen lange und erzählt nun in 15 berührenden Porträts von ihnen. Und von dem Wunder ihrer seelischen Widerstandskraft, ihrer Resilienz. Inspirierende Geschichten aus der Mitte der Gesellschaft, die Hoffnung und Mut machen, dem Leben immer positiv gegenüber zu treten und neue Wege zu gehen.

Buchdaten:

Broschiert: 256 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 14. September 2022
ISBN: 9783453218277

Meine Meinung:

In "Der Tag, der mein Leben veränderte" befasst sich der Autor Tim Pröse mit Schicksalsschlägen.  Er porträtiert Menschen, deren Leben eine entscheidende Wendung nahm. Es sind teils Prominente, aber auch Menschen wie Du und ich. Der Leser lernt diese Menschen in 15 Portraits kennen, erlebt wie diese nach diesem massiven Einschnitt in ihr Leben neue Wege einschlagen. Dabei ihre Resilienz, sprich ihre seelische Widerstandskraft trainieren und sie damit versuchen neuen Mut zu schöpfen. Tim Pröse schreibt mit einer solchen Empathie, die mich zutiefst berührte. Schon vom ersten Kapitel an musste ich teils immer wieder beim Lesen absetzen, tief durchatmen. Erst vor wenigen Wochen hatte ich selbst so einen Tag und dieses Buch gibt Mut. Täglich ereignen sich Schicksalsschläge mitten unter uns, menschliche Seelen werden zutiefst verletzt und viele von uns bemerken es nicht. Der Autor schreibt über diese Menschen einfühlsam, er schildert dabei sein eigenes Empfinden, malt dabei aber keine Schwarz-Weiß-Bilder. Aber er regt den Leser zum Innehalten und zum Nachdenken an. "Der Tag, der mein Leben veränderte" ist nicht nur ein Buch über 15 Begegnungen des Autors mit Menschen, die nach Krisen wieder zu sich selbst fanden, es ist vielmehr ein bewegender Mutmacher. Für mich das Beste das ich in letzter Zeit lesen durfte, ein Buch dass ich nur jedem ans Herz legen kann. Jede der 15 Begegnungen auch ein Ansporn die eigene Resilienz zu trainieren.

Bewertung auf meiner Skala:

100%

Mittwoch, 3. März 2021

Karin Buchart - Essig natürlich vergoren

 


Kurzbeschreibung:

Bereits im alten Ägypten wurden Lebensmittel in Essig eingelegt, im Mittelalter wurden essiggetränkte Tücher als Schutz vor der Pest verwendet. Noch immer nutzen und erweitern wir das Wissen unserer Vorfahren um die Wirkung des Essigs. Denn er regt den Stoffwechsel an, stärkt unser Immunsystem, wirkt entzündungshemmend und antibakteriell und hilft dem Körper beim Entschlacken und Entgiften.
Karin Buchart zeigt, wie man Apfelessig und Weinessig selbst herstellt, wozu man eine Essigmutter braucht, wie man Essigauszüge, -getränke, Shrubs und Sauerhonige - auch bekannt als Oxymel - macht und welche Geschmäcker, Farbexplosionen und Heilwirkungen man damit erreichen kann. Denn sauer macht nicht nur lustig, sauer heilt und schmeckt.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Servus
Erscheinungsdatum: 25. Februar 2021
ISBN: 9783710402685

Meine Meinung:

"Essig natürlich vergoren" ist ein naturheilkundliches Sachbuch von Karin Buchart. Übersichtlich kapitelweise gegliedert erfährt der Leser dabei über die Historie des Essigs, seine verschiedenen Qualitäten, dem Entstehungsprozess und seine Einsatzgebiete in der Heilkunde und in der Küche. Eingegangen wird dabei ebenfalls auf die eigene Herstellung und die Gärungsabläufe. Die ersten Kapitel versetzen den Leser dabei wieder ein wenig in die Zeit des Chemieunterrichtes. Beim Lesen nicht immer einfache Kost, manchmal sehr trocken. Deutlich erkennt man den fachlichen Hintergrund der Autorin, ihr Studium der Ernährungswissenschaften und auch ihr großes thematisches Fachwissen. Aber diese Textpassagen werden auch immer wieder im Buch durch sehr gelungene Illustrationen ergänzt. Spätestens in den Kapiteln über die Anwendungsmöglichkeiten von Essig und seinen gesundheitlichen Auswirkungen wird es für den nicht so fachlich versierten Leser dennoch immer interessanter. Hier wird dieses Buch zum praktischen Ratgeber. Besonders gelungen finde ich den Rezepteteil. Nach Jahreszeiten gegliedert , ergänzt durch Getränke, äußerliche Anwendungen und alltagstaugliche Einsatzgebiete im Haushalt. Dabei sind einige Rezepte schön ergänzt durch anschauliche Fotos. Abgerundet wird dieses Buch am Ende noch durch ein Literatur- und Quellenverzeichnis. Zusammenfassend ist dieses Buch ein interessanter Ratgeber für alle Leser, die sich thematisch mit dem Hausmittel Essig auseinandersetzen möchten.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Montag, 30. November 2020

Jean Riodet - Imkern Monat für Monat leicht gemacht

 


Kurzbeschreibung:

Das Bienenjahr ist kurz und jeder Augenblick ist wichtig! Dieses Buch ist ein Begleiter durch das Bienenjahr: Es zeigt, wie man Monat für Monat mit seinem Bienenstock umgeht, die Völker richtig behandelt und seine Bienen gesund erhält. Dieser Monatskalender ist abgestimmt auf die Biologie der Biene, den Lebensrhythmus des Bienenvolkes und die jeweils speziellen Standortbedingungen. Die beschriebenen Methoden sind einfach, praktisch und aktuell. Sie basieren auf vierzig Jahren Erfahrung.

Buchdaten:

Taschenbuch: 160 Seiten
Verlag: Ulmer
Erscheinungsdatum: 17. Januar 2019
ISBN: 9783818605193

Meine Meinung:

"Imkern Monat für Monat leicht gemacht" ist ein Sachbuch für Imker von Jean Riondet. Er ist selbst ein erfahrener Imker, der regelmäßig Seminare abhält und in diesem Buch einen Ratgeber über alle Monate des Bienenjahres gibt. Kalendarisch abgestimmt auf die einzelnen Monate beschreibt er den Umgang mit den Bienenvölkern, geht dabei auf deren Lebensrhythmus und Biologie ein, sowie spezifischen Bedingungen. Praxisnah beschreibt er die jeweiligen Handgriffe und erklärt die wesentliche Themen wie z.B. Frühjahrsdurchsicht, Schwarmbildung, Honigernte und vieles mehr. Ergänzt wird dies durch viele anschauliche Bilder, die das ganze sehr gut dem Leser noch verständlicher machen. Obwohl dieses Buch viele nützliche Tipps enthält, kann es aber nicht eins zu eins für unsere Breitengrade in Süddeutschland übernommen werden. Man merkt, das der Autor seine Bienenvölker in Südfrankreich hat. Dort herrschen andere klimatische Bedingungen als bei uns und so muss jeder Imker sein Vorgehen auf die örtlichen Verhältnisse abstimmen. Trotzdem ist dieser Ratgeber eine informative Lektüre und hilft sein eigenes Imkerwissen zu bereichern. Der Serviceteil am Ende mit Glossar der wichtigsten Fachbegriffe sowie einem Literatur- und Adressverzeichnis geben dazu weitere hilfreiche Informationen. Speziell wer am Anfang seiner Imkerei steht, findet deshalb viele nützliche Tipps. In Summe ein Fachbuch über die Imkerei, dass man durchaus zur Wissenserweiterung empfehlen kann.

Bewertung auf meiner Skala:

85%

Mittwoch, 20. Mai 2020

Carsten Stark -Füße gut, alles gut


Kurzbeschreibung:

Unsere Füße fristen oft ein Schattendasein – dabei sind sie weit mehr als nur das Ende unserer Beine. Und sie hinterlassen Spuren, die wir lesen können. Wie gehe ich durchs Leben? Welche gesundheitlichen Probleme belasten mich? Wo gibt es in meinem Körper Spannungszonen? Carsten Stark ist Experte für die enge Wechselbeziehung zwischen Füßen und Organismus. Er erklärt in diesem Buch, welche Bedeutung die Füße für unsere Gesundheit haben und was ihnen guttut oder schadet. Und er zeigt, wie man mit einfachen Übungsanwendungen nicht nur den Füßen helfen, sondern durch Einbeziehung der Füße auch andere körperliche Beschwerden lösen kann. Eine wichtige Rolle spielt auch das Trendthema Barfußlaufen. Der Leser erfährt, worauf er beim Barfußlaufen achten muss und wie er Schritt für Schritt zum Barfußläufer werden kann.

Buchdaten:

Broschiert: 160 Seiten
Erscheinungsdatum: 17. März 2014
ISBN: 9783517089867

Meine Meinung:

"Füße gut, alles gut" ist ein Ratgeber zum Barfußgehen von Carsten Stark. Der Autor selbst entwickelte die Fußkartographie, eine visuell darstellende Diagnoseform und Analyse der Füße mittels Wärmebild. Denn diese stellen ein Abbild des gesamten Körpers dar. Das bedeutet, der Körper mit Wirbelsäule, Gelenken, Muskeln und Organen spiegelt sich in seiner Gesamtheit auf der Fußsohle wider. Das Buch ist logisch aufgebaut von der grundsätzlichen Sensomotorik der Füße bis zu der Unterteilung in sieben Fußzonen und den damit zusammenhängenden Beschwerden im Körper. Vieles dass der Autor anspricht bzgl. der natürlichen Fortbewegung der Menschen ist klar nachvollziehbar, denn die Evolution hat für uns Zweibeiner die Füße in einer Form entwickelt, die einzigartig spezifiziert wurde. Durch Schuhe und natürlich auch den Versprechen der zugehörigen Industrie verlieren wir aber diese einzigartige Sensorik, mehr sogar wir quälen unseren Bewegungsapparat. Beim Lesen des Buches erkennt man so etliche eigene Verhaltensmuster und die damit verbundenen Zusammenhänge. Das Buch stellt einen interessanten Ratgeber dar um sich mit dem Barfußgehen auseinanderzusetzen und das ein oder andere auch selbst auszuprobieren. Genante Übungsbeispiele unterstützen den Leser dabei. Weniger für mich empfehlenswert finde ich aber die Nennung von so einigen "Apothekermittelchen" zur Unterstützung, denn das hat die Evolution sicherlich auch nicht für den Menschen vorgesehen. In Summe aber trotzdem ein Ratgeber, bei dem der Leser zum Nachdenken und Ausprobieren angeregt wird.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Samstag, 18. April 2020

John Strelecky - Das Café am Rande der Welt


Kurzbeschreibung:

Ein kleines Café mitten im Nirgendwo wird zum Wendepunkt im Leben von John, einem Werbemanager, der stets in Eile ist. Eigentlich will er nur kurz Rast machen, doch dann entdeckt er auf der Speisekarte neben dem Menü des Tages drei Fragen: »Warum bist du hier? Hast du Angst vor dem Tod? Führst du ein erfülltes Leben?« Wie seltsam – doch einmal neugierig geworden, will John mithilfe des Kochs, der Bedienung und eines Gastes dieses Geheimnis ergründen.
Die Fragen nach dem Sinn des Lebens führen ihn gedanklich weit weg von seiner Vorstandsetage an die Meeresküste von Hawaii. Dabei verändert sich seine Einstellung zum Leben und zu seinen Beziehungen, und er erfährt, wie viel man von einer weisen grünen Meeresschildkröte lernen kann. So gerät diese Reise letztlich zu einer Reise zum eigenen Selbst.

Buchdaten:

Taschenbuch: 128 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 1. Februar 2007
ISBN: 9783423209694

Meine Meinung:

"Das Café am Rande der Welt" ist eine Erzählung über den Sinn des Lebens von John Strelecky. Dabei entdeckt er drei Fragen auf einer Speisekarte im Café, die ihn zum Nachdenken anregen: "Warum bist Du hier? Hast Du Angst vor dem Tod? Führst Du ein erfülltes Leben?" Gemeinsam mit dem Besitzer und der Bedienung des Cafés lässt er sich auf dieses Hinterfragen ein. Das Buch soll den Leser anregen den "Zweck seiner Existenz" herauszufinden. John Strelecky gibt sicherlich korrekte Denkanstösse, aber ich finde er macht es sich zu leicht. Natürlich hat jeder unerfüllte Träume, würde sich gern selbst verwirklichen oder nur mit Dingen beschäftigen, die seinen Vorstellungen entsprechen. Aber in der realen Welt ist das nicht so einfach. Viele Menschen haben Familie, tragen Verantwortung für andere. Sie können es sich schlicht und ergreifend nicht leisten sich einfach nur mit dem "Sinn ihres Lebens" zu beschäftigen. "Im Leben ankommen" heißt es in diesem Buch. Das ist wünschenswert, aber John Strelecky konnte sich als Manager dies auch leisten. Für viele Menschen heißt die Devise im Leben eher "sich der Realität stellen", und so ist dieser kleine Ratgeber auch nur einer von vielen im Kosmos der Selbstfindung.

Bewertung auf meiner Skala:

50%

Donnerstag, 16. April 2020

Sinclair McKay - Die Nacht, als das Feuer kam


Kurzbeschreibung:

In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam« begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors, Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung – und das noch lange, nachdem die letzte Seite umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Erscheinungsdatum: 13. Januar 2020
ISBN: 9783442315499

Meine Meinung:

"Die Nacht, als das Feuer kam" ist ein Sachbuch von Sinclair McKay zum Bombenangriff auf Dresden 1945 wenige Monate vor Ende des 2. Weltkrieges. Das Buch ist dabei im wesentlichen in drei große Abschnitte gegliedert: Die Zeit vor der Bombardierung, die eigentliche Bombennacht und zuletzt die Zeit danach. Im ersten Abschnitt erfährt der Leser dabei wie das Leben in der einst prächtigen Elbflorenz unter dem Nationalsozialismus und den Tagen vor der Schicksalsnacht waren. Es zeigt das Leben der Bürger, aber auch der in der Stadt verbliebenen Juden und Kriegsgefangenen. Anhand dieser Zeitzeugen bekommt der Leser Einblick in das damalige Dresden. Besonders interessant ist dabei aber auch der Einblick in das Leben der britischen und amerikanischen Besatzungen anhand der Berichte von Soldaten, die bei den Kriegseinsätzen an Bord der Bomberflugzeuge waren. Der zweite Abschnitt zeigt dann die grausamen Stunden während der drei Wellen der eigentlichen Bombardierung. Das Erleben der Menschen dieses Kriegsereignis aus der Luft und am Boden. Im letzten Abschnitt geht es um das Dresden danach, den Werdegang der Stadt und ihrer Bewohner nach dieser Nacht und in den Jahren nach dem Krieg. Während der ersten beiden Abschnitte musste ich immer wieder innehalten, denn vieles wird einem detailliert näher gebracht, auch zusätzliches Wissen vermittelt. Es sind die grausamen Erlebnisse der Dresdner Bevölkerung, aber auch die immensen psychischen Belastungen der Soldaten an Bord dieser Maschinen. Mit dreißig Feindflügen war man praktisch ein Glückspilz immer noch am Leben zu sein. Anhand der Schilderungen von Zeitzeugen bringt einem der Autor näher, das der Krieg zwar Sieger und Besiegte kannte, aber keinerlei Gewinner sondern nur Opfer auf beiden Seiten. Im letzten Abschnitt geht der Autor bis in die Gegenwart. Hier hätte ich mir aber ein wenig mehr von den Tagen und Wochen nach der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 thematisch gewünscht. 75 Jahre nach dieser Bombennacht und der Beendigung des zweiten Weltkrieges hinterlässt diese Lektüre zwei große Eindrücke. Zum einen was all dieser Wahnsinn damals für ein riesengroßes Leid über die Menschen brachte und zum anderen wie dankbar wir sein dürfen heute in einer funktionierenden Demokratie und in Frieden leben zu dürfen. Beim Lesen des Buches schnürte es mir immer wieder die Kehle zu, schockierend emotional und sehr bewegend. Ich kann die Lektüre nur jedem empfehlen, der sich mit diesem Abschnitt der Zeitgeschichte auseinandersetzen möchte.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Donnerstag, 17. Mai 2018

Themenwoche Serienmörder: Stephan Harbort - Killerinstinkt



Kurzbeschreibung:

Warum wird ein unscheinbarer Familienvater zum kaltblütigen Killer? Was bringt einen Krankenpfleger dazu, seine Patienten zu töten? Stephan Harbort, Deutschlands bekanntester Serienmordexperte, hat mit unzähligen Tätern gesprochen, um ihren Motiven auf den Grund zu gehen. In diesem Buch versammelt er die spektakulärsten Fälle seiner Karriere und gewährt uns einen persönlichen und exklusiven Einblick in die Arbeit mit den Tätern.

Buchdaten:

Taschenbuch: 288 Seiten
Erscheinungsdatum: 14. Dezember 2012
ISBN: 9783548374772

Meine Meinung:

Stephan Harbort ist Kriminalhauptkommissar und führender Serienmordexperte in Deutschland. In "Killerinstinkt" versammelt er sieben Fälle des Phänomen "Serienmord". Dabei beschäftigt ihn vor allem die Frage was Menschen zu Mördern werden lässt. Neben der Recherche zu den Fällen in der Landesbibliothek und den Gerichtsakten sucht er vor allem den Kontakt zu Angehörigen der Opfer und den Tätern. Dabei gelingt es ihm immer wieder einen oder auch mehrere Gesprächstermine im Abstand der Jahre zu erhalten und dadurch auch Entwicklungen bei den Tätern in Haft zu sehen. Durch den geschickten Wechsel und die Einbeziehung von Täter- und Opferperspektiven wird dieses Buch zu einer spannenden Lektüre. Teilweise geht es einem schon unter die Haut, den es beruht alles auf realen Fällen und keiner Fiktion. Bei den Fällen handelt es sich in diesem Buch ausschließlich um männliche Serientäter. Bei den Motiven kristallisiert sich dabei Macht, Sexualität und Gewalt heraus. Damit eigentlich klassische Motive, die man bei männlichen Tätern häufig beobachtet. Die sachliche Aufarbeitung der Fälle ist dabei sehr gut gelungen. Nicht sensationslüstern wie so manches Revolverblatt, sondern klar dargestellt wie so mancher Täter eiskalt agierte und ohne die Verbrechen zu beschönigen teilweise auch Opfer seiner eigenen Welt wurde.
Bewertung auf meiner Skala:
95%