Samstag, 26. April 2025

Daniel Wolf - Das Licht der Welt

 


Kurzbeschreibung:

Varennes-Saint-Jacques im Jahre des Herrn 1218: Eine Stadt, drei Menschen, drei Schicksale. Der Buchmaler Rémy Fleury träumt von einer Schule, in der jedermann lesen und schreiben lernen kann. Sein Vater Michel, Bürgermeister von Varennes, will seine Heimat zu Frieden und Wohlstand führen, während in Lothringen Krieg herrscht. Die junge Patrizierin Philippine ist in ihrer Vergangenheit gefangen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Sie alle eint der Wunsch nach einer besseren Zukunft, doch ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie aufzuhalten. Besonders der ehrgeizige Ratsherr Anseau Lefèvre hat geschworen, die Familie Fleury zu vernichten. Niemand ahnt, dass Lefèvre selbst ein grausiges Geheimnis hegt ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 1152 Seiten
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 8. Dezember 2014
ISBN: 9783442480500

Meine Meinung:

"Das Licht der Welt" ist der zweite Band der Fleury-Saga von Daniel Wolf. Die Geschichte der fiktiven Stadt Varennes-Saint-Jacques, deren Bewohner und allem voran die Geschichte der Familie Fleury, wird in diesem zweiten Band weiter geschrieben. Michel steht der Stadt als Bürgermeister vor und sein Sohn Remy tritt in diesem Band in den Vordergrund. Als Buchmaler geht er zuerst in Konfrontation mit dem örtlichen Abt und auch als er noch die erste bürgerliche Schule eröffnen möchte, ist der Konflikt mit dem Geistlichen komplett. Aber auch 1218 herrscht Krieg in Oberlothringen. Eine Fehde zwischen König Friedrich und Herzog Thiébaut. Auch Varennes leistet dem König Heerfolge. Und hier weiten sich die Konflikte zwischen den Fleurys und dem Wucherer Lefèvre weiter aus. In tiefer Abneigung stehen sich die Parteien in der Zeit danach gegenüber und es kommt zu folgenschweren Ereignissen, die zuerst Varennes behindern, dann als Messestadt aufblühen lässt und zuletzt zum tiefen Absturz führt. Denn aus Metz kommt ein weiterer mächtiger Gegner ins Spiel. Ist der erste Teil des Buches noch durch Michel Fleury geprägt, so übernimmt sein Sohn Remy immer mehr die Hauptrolle. Auch dieser zweite Band ist mit fast 1200 Seiten durchaus ein Wälzer, aber beim Lesen kam bei mir nie Langeweile auf. Im Gegenteil, der Werdegang der Fleurys, das Geschehen in der Stadt Varennes sowie die Konflikte zwischen den verschiedenen Parteien halten den Leser immer bei der Stange und sorgen für viele spannende Lesemomente. Man muss nicht zwingend den ersten Band der Saga gelesen haben um in diese Geschichte einzutauchen, aber natürlich ist es gut vorher "Das Salz der Erde" zu lesen, wenn man die Entwicklung der Protagonisten nachverfolgen möchte. An wenigen Stellen hätte man die Story vielleicht etwas straffen können, aber in Summe hat auch dieser zweite Band der Saga mir sehr gut gefallen und ich bin gerne den Fleurys 30 Jahre von 1218-1248 gefolgt.

Bewertung auf meiner Skala:

90%