Freitag, 26. Juli 2024

Bernard Cornwell - Sharpes Feuerprobe

 


Kurzbeschreibung:

Indien, 1799. Die britische Armee bereitet sich auf die Belagerung der Inselfestung Seringapatam vor, als ein britischer Offizier in Gefangenschaft gerät. Der junge Soldat Richard Sharpe soll den Mann befreien. Um dem tyrannischen Sergeant Hakeswill zu entkommen und sich vor einer Auspeitschung zu retten, nimmt Sharpe den Auftrag an. Doch die Festung des indischen Herrschers Tippu Sultan ist fremdartiger und gefährlicher, als er sich jemals hätte träumen lassen. Plötzlich liegt auch das Schicksal seiner Kameraden in Sharpes Händen.

Buchdaten:

Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Lübbe
Erscheinungsdatum: 15. April 2008
ISBN: 9783404158621

Meine Meinung:

"Sharpes Feuerprobe" ist der Auftaktband zur Sharpe-Serie von Bernard Cornwell. Der junge Private Richard Sharpe ist Ende des 18. Jahrhunderts mit dem englischen 33. Regiment in Indien. Angeführt durch den Colonel Arthur Wellesley, späterem 1. Duke of Wellington befindet er sich vor seiner ersten richtigen Schlacht. Aber er ist auch im Fokus von Sergeant Hakeswill, der ihn nicht ausstehen kann und letztendlich in eine Falle lockt, die ihm 2000 Peitschenhiebe als Urteil einbringt und damit den sicheren Tod. Doch es soll anders kommen, denn ihm wird ein Spezialauftrag angeboten und sich damit zu retten. Er soll als Spion in die Festung des Gegners eindringen und einen Gefangenen mit wertvollen Informationen befreien. Doch mit dem Feind und indischen Sultan Tippu trifft er ebenso auf eine tödliche Gefahr. Bernard Cornwell schrieb zuerst andere Sharpe-Romane aus dieser Reihe, dieser Band folgte erst später. Er ist aber in der zeitlichen Chronologie seines Helden der erste Band. Man erlebt den noch sehr jungen Private Sharpe, der hin und hergerissen ist zwischen Desertieren und Lebensretter seiner Kameraden zu werden. Klassisch wie in allen Cornwell-Romanen steht auch hier das Kampfgeschehen und die Schlacht im Mittelpunkt. Dabei greift der Autor viele historische Fakten rund um das damalige Zeitgeschehen und dieser historischen Schlacht im vierten Mysore-Krieg gegen den Sultan Tippu auf und verbindet es gewohnt gekonnt mit Fiktion rund um seinen Helden. Einzelne Personen wirken dabei aber teils stereotyp, aber dies wird im Laufe des Romans besser. In Summe aber durchaus ein lesenswerter Roman von Cornwell zu einer Serie, die mittlerweile 23 Bände umfasst und noch viel Lesestoff für mich vorhält.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Samstag, 20. Juli 2024

Karen Sander - Der Sturm: Vernichtet

 


Kurzbeschreibung:

Die Identität der beiden Toten, die nach einem Sturm auf dem Darß an der Küste entdeckt wurden, ist endlich geklärt, doch von ihrem Mörder fehlt nach wie vor jede Spur. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und Kryptologin Mascha Krieger stehen wieder am Anfang. Da stellt sich heraus, dass die Frau sieben Jahre nach dem Mann getötet und in den Dünen verscharrt wurde. Sind die Ermittler die ganze Zeit einer falschen Spur gefolgt? Gibt es überhaupt eine Verbindung zwischen den Opfern? Die Morde scheinen mit einem Einbruch zusammenzuhängen, der vor fünfzehn Jahren begangen wurde. Doch bevor Mascha und Tom den Fall neu aufrollen können, wird nach einem weiteren Unwetter eine Leiche gefunden. Tom ist geschockt, denn er kennt die Tote …

Buchdaten:

Taschenbuch: 352 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2024
ISBN: 9783499013546

Meine Meinung:

"Der Sturm: Vernichtet" ist der sechste Band der Engelhardt & Krieger Reihe von Karen Sander (einem Pseudonym der Autorin Sabine Klewe). Zugleich ist es der dritte Band der Sturm-Trilogie aus dieser Reihe. Das Team der SOKO steht wieder am Anfang ihrer Ermittlungen. Zwar konnten sie im Zuge ihrer Nachforschungen Fortschritte erzielen und dadurch zwei weitere Fälle lösen, doch im ursprünglichen Fall stehen sie vor einem Rätsel. Zusätzlich gilt ihre Sorge dem spurlosen Verschwinden ihrer Kollegin Kira, die nach wie vor unauffindbar ist. Doch dann kommt es zu einem weiteren Leichenfund und es gilt einer schrecklichen Gewissheit ins Gesicht zu schauen. Karen Sander schließt in diesem Abschlussband der Sturm-Trilogie nahtlos an die vorherigen Ereignisse der beiden anderen Bände an. Sofort taucht man dabei als Leser wieder in die Gesamtstory ein. Als Leser erlebt man dabei wieder ein Netz aus Spuren, wo sich die Fäden nur langsam entwirren. Dabei führt so mancher wieder ins Nichts und andere verfolgt man neugierig. Die Spannung ist dadurch wie in den vorigen Bänden  gegeben und in den letzten Kapiteln wird man dann mit dem Täter konfrontiert. Geschickte Wendungen und ein würdiges Finale dieser Trilogie. Auch dieser Band hat mir sehr gut gefallen und ich freue mich, dass die Autorin im Nachwort verrät dass es mit den Ermittlern Engelhardt & Krieger weitergeht. Man darf also gespannt sein.

Bewertung auf meiner Skala:

100%


Sonntag, 14. Juli 2024

Kai Meyer - Die Bücher, der Junge und die Nacht

 


Kurzbeschreibung:

Dichter Nebel wogt durch die Gassen der Bücherstadt Leipzig, 1933, als das Böse die Macht ergreift. Hier entspinnt sich die tragische Liebe des Buchbinders Jakob Steinfeld zu einer rätselhaften jungen Frau. Juli hat ein Buch geschrieben, das sie einzig ihm anvertrauen will. Doch bald darauf verschwindet sie spurlos. Fast vierzig Jahre später ist auch Jakobs Sohn Robert den Büchern verfallen und reist auf der Suche nach seltenen Ausgaben durch ganz Europa. Er liebt seine Arbeit und die Bücher – von Menschen hält er sich meist eher fern. Doch als die Bibliothekarin Marie ihn bittet, ihr bei einem Auftrag der geheimnisumwitterten Verlegerfamilie Pallandt zu helfen, stoßen sie auf das Mysterium eines Buches, dessen Geschichte eng mit Roberts eigener verknüpft ist – es ist der Schlüssel zum Schicksal seiner Eltern.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 496 Seiten
Verlag: Knaur HC
Erscheinungsdatum: 2. November 2022
ISBN: 9783426227848

Meine Meinung:

"Die Bücher, der Junge und die Nacht" ist ein zeitgeschichtlicher Roman von Kai Meyer. Robert Steinfeld hat seine Eltern nie kennengelernt, doch er weiß wer sein Vater war. Ein Buchbinder aus Leipzig. Die Liebe zu Büchern hat er anscheinend von ihm geerbt. Als die Bibliothekarin Marie bei ihrer Arbeit für den Verkauf des bibliothekarischen Nachlass des Verlegers Konrad Pallandt auf etliche gebundene Bücher von Roberts Vater stößt, beginnt für die beiden eine Reise in die Vergangenheit um mehr über Roberts Herkunft herauszufinden. Kai Meyer erzählt diesen Roman in generell drei Zeitebenen, erst im letzten Kapitel kommt das Jahr der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 dazu. Davor entführt er den Leser in das Jahr der Machtergreifung der Nazis 1933, in das Jahr der Luftangriffe auf Leipzig 1943 und das Jahr 1971, als Deutschland geteilt ist und Robert und Marie ihre Nachforschungen anstellen. Man erlebt den Untergang des graphischen Viertels in Leipzig, lernt neben der Buchbindekunst aber auch die okkultistische Seite des dritten Reiches und seiner Anhänger kennen. In all dies bettet der Autor seine Geschichte über die Herkunft Robert Steinfelds ein. Nach und nach erhält der Leser dabei ein weiteres Puzzlestück, dass es ihm ermöglicht die Zusammenhänge zu erkennen. Die Verquickung zwischen Roberts Lebensgeschichte und seltenen Büchern ist dabei sehr gelungen. In Summe wurde daraus ein Roman, der einen in diese Geschichte entführt und fesselt. Gemeinsam mit Robert und Marie begibt man sich beim Lesen auf eine spannende Zeitreise und taucht ein in die Welt des geschriebenen Wortes.

Bewertung auf meiner Skala:

95%

Sonntag, 7. Juli 2024

Axel Petermann / Petra Mattfeldt - Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie

 


Kurzbeschreibung:

Köln, Juni 2023: Es ist heiß. Die Sonne brennt. Die Flüsse befinden sich auf neuen Niedrigständen, als eine einbetonierte, zerstückelte weibliche Leiche im Rhein gefunden wird. Sophie Kaiser, die ambitionierte Profilerin des BKA, wird zum Fundort gerufen und übernimmt die Ermittlungen. Durch ihr Asperger-Syndrom bewertet sie Zusammenhänge anders als andere und erkennt bald gemeinsam mit ihrem Kollegen Leonhard Michels, dass ein Serienmörder am Werk ist. Als eine weitere Frau verschwindet, vermutet Kaiser, dass sie nicht nur nach einem Mörder suchen: Ein Täterduo – ein junges Paar, frisch verheiratet – lockt die Frauen in die Falle … Doch wer ist Täter und wer Opfer – und wer treibt ein falsches Spiel?

Buchdaten:

Broschiert: 272 Seiten
Verlag: Blanvalet
Erscheinungsdatum: 26. Juni 2024
ISBN: 9783764508326

Meine Meinung:

"Ken und Barbie" ist der zweite Band der True-Crime-Reihe "Im Kopf des Bösen" von Axel Petermann und Petra Mattfeldt. Als im Dürresommer 2023 auch der Rhein Niedrigwasser führt wird eine zerstückelte einbetonierte Frauenleiche freigelegt. Die Kölner Kripo holt sich Unterstützung beim BKA in Form von Sophie Kaiser und Leonhard Michels, die als Ermittler in der operativen Fallanalyse tätig sind. Denn schnell wird sichtbar, dass ein Serienmörder am Werk sein muss. Die Opfer gleichen sich in Alter und Erscheinung, alle wurden vergewaltigt und missbraucht und waren über einen längeren Zeitraum als vermisst gemeldet. Und seit wenigen Tagen ist eine weitere junge Frau vermisst, die Zeit spielt gegen die Ermittler. Das Autorenduo Petermann und Mattfeldt greift in diesem Krimi die Methodik der operativen Fallanalyse auf. Dabei lehnt sich diese fiktive Story an die wahren Verbrechen des kanadische Serienmörderpaar Paul Bernardo und Karla Homolka an. Die beiden entführten in den Jahren 1990-1993 mehrere junge Frauen, folterten, vergewaltigten und töteten diese. Bernardo hatte zuvor schon als Alleintäter seit 1987 vielfach Frauen vergewaltigt. In der Presse wurde er "Scarborough Rapist" genannt. Gemeinsam wurden das Mörderpaar als "Ken and Barbie of Murder and Mayhem" bekannt. Die Umsetzung der realen Verbrechen von damals in den fiktiven Kriminalfall von heute ist den beiden Autoren dabei bestens gelungen. Die Fallanalytikerin Sophie Kaiser hat zudem das Asperger-Syndrom, daher geht sie an den Fall emotionslos, aber hochgradig fokussiert ran. Mit ihrem Kollegen Leonhard Michels ergänzt sie sich dabei gut. Die Story ist sehr fesselnd geschrieben. Der Spannungsbogen geht dabei schnell hoch und wird dann auch durchgängig gehalten. Die Verbrechen sind nichts für schwache Nerven, es kommt die ganze Grausamkeit und Härte der Täter zum Vorschein. Sehr gelungen finde ich auch das Nachwort, wo nochmal auf die Bezüge zu den wahren Taten von Bernardo und Homolka eingegangen wird. Am Ende hinterlässt es den Leser mit einem beklemmenden Eindruck, dass dies nicht nur eine Krimistory ist, sondern dass Menschen tatsächlich zu solchen Grausamkeiten fähig sind. "Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie" ist definitiv Spannung auf höchstem Niveau und sehr gelungen.

Bewertung auf meiner Skala:

100%

Donnerstag, 4. Juli 2024

Bernard Cornwell - Starbuck: Der Verräter

 


Kurzbeschreibung:

Auf Seiten der Konföderierten kehrt der gefeierte Kriegsheld Captain Nate Starbuck an die Frontlinien zwischen Nord und Süd zurück. Im Sommer 1862 bewährt er sich aufs Neue in der Schlacht von Ball’s Bluff. Sein alter Widersacher Washington Faulconer neidet ihm indes den Ruhm. Und Faulconer ist nur einer von Nates Gegnern, die alle nicht vergessen haben, dass er aus dem Norden stammt. So ist es nur eine Frage der Zeit, bis gewisse Leute ihn des Verrats an der Sache der Konföderation zeihen. Denn da ist jemand, der Geheimstes an den Feind weitergibt. Nate wird brutal verhört. Und er erkennt, dass es für ihn nur einen Ausweg gibt: Er muss wirklich zum Spion werden, zum Spion für den Süden. So beginnt eine gefährliche Odyssee, mitten hinein ins Feindesland.

Buchdaten:

Taschenbuch: 558 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 24. April 2015
ISBN: 9783499259159

Meine Meinung:

"Der Verräter" ist der zweite Band der Starbuck-Chroniken von Bernard Cornwell. Gut zwanzig Jahre nach der Erstveröffentlichung im englischen Original erschien diese Reihe im Rowohlt-Verlag. Cornwell setzt dabei seine Darstellung des amerikanischen Bürgerkrieges aus der Sicht von Nate Starbuck fort. Dieser ist ein auf der Seite der Konföderierten kämpfender Nordstaatler. Nach dem unerwarteten Sieg bei Balls Bluff für die Südstaatler, bei dem Nate eine entscheidende Rolle gespielt hat, wird er von General Faulconer der Armee verwiesen. Dieser kann ihm den Tod seines Fast-Schwiegersohnes nicht verzeihen. Als Nate auch noch ins Gefängnis geworfen wird weil man ihn des Verrats bezichtigt, stehen seine Chancen sehr schlecht. Erst als er als Spion in den Norden gehen soll und den wahren Verräter enttarnen soll, bietet sich ihm eine neue Möglichkeit zurück in seine geliebte Kompanie K zu kommen. Doch es ist kein leichtes Unterfangen und es scheint der Verräter ist aus Nates engstem Umfeld. Der zweite Band beginnt ähnlich wie der erste. Es dauert bis sich eine gewisse Spannung aufbaut und als Leser muss man hier durchaus durchhalten. Doch als Starbuck in seine Rolle als Spion schlüpft, zieht der Spannungsbogen deutlich an. Gut beschreibt der Autor das damalige Denken und das Leben in den Nord- und Südstaaten, sowie die damals angewendeten Taktiken um den Gegner zu besiegen. Dabei baut Cornwell auch geschickt reale geschichtliche Personen in den Roman ein. Die Nordstaaten standen damals kurz vor der Einnahme von Richmond und wahrscheinlich vielleicht sogar dem Ende der Rebellion. Durch die Zaghaftigkeit aber ihres Befehlshabers McClellan wurden sie dieser frühen Gelegenheit beraubt und wie bekannt sollte dieser Krieg dann noch drei weitere Jahre andauern. In Summe ist dieser zweite Band für mich eine Steigerung zu "Der Rebell" und zeichnet auch ein gutes Bild über den Sezessionskrieg von 1861-1865. Daher bin ich neugierig auf die letzten beiden Bände der Starbuck-Chroniken.

Bewertung auf meiner Skala:

80%

Dienstag, 25. Juni 2024

Andreas Winkelmann - Hast Du Zeit?

 


Kurzbeschreibung:

Meine Liste wird immer länger …
Darauf stehen Menschen. Menschen wie du. Ihr alle habt mir etwas genommen. Ihr wisst es nicht, aber ich werde euch finden. Euch jagen, ohne Gnade. Du fragst dich, warum? Genau das ist das Problem. Ihr alle seid achtlos, rücksichtslos. Und dafür müsst ihr bezahlen. Mit dem Kostbarsten, was ihr habt. Auch du könntest auf dieser Liste stehen, ohne es zu wissen.
Und deine Zeit läuft ab …

Buchdaten:

Taschenbuch: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 25. Juni 2024
ISBN: 9783499013300

Meine Meinung:

"Hast Du Zeit?" ist ein Thriller von Andreas Winkelmann. Die Krankenschwester Conny Goldmann hat seit Wochen massive Verfolgungsängste. Ihre Kollegin Michelle macht sich große Sorgen und bittet ihren Vater, den ehemaligen Polizist Lars Grotheer, ihr zu helfen. Doch schon sein erster Überwachungsversuch scheitert und kurze Zeit später ist Conny ermordet. Nur kurze Zeit später wird eine junge Schornsteinfegerin aus ihrem Wagen heraus entführt und sie verschwindet spurlos. Haben die Fälle etwas miteinander zu tun? Grotheer findet heraus, dass es in der Vergangenheit schon ähnliche Fälle gab. Anscheinend ist ein Serientäter am Werk. Andreas Winkelmann gestaltet diesen Thriller für den Leser aus unterschiedlichen Perspektiven. Mal taucht man in die Gedankenwelt des Täters ein, mal in die Opferrolle und dann wieder in die Rolle der Polizei oder der Privatermittler. Dies geht kapitelweise teils Schlag auf Schlag. Als Leser hat man dabei aber nicht die geringste Spur wer als Täter in Frage kommen würde. Auch dauert es, bis man hinter das eigentliche Motiv kommt. Vieles ist angedeutet, letztendlich aber doch anders. Was hat es mit den Sanduhren auf sich? Der Autor schafft es einen als Leser sehr lange im Dunkeln zu lassen und erst Richtung Finale offenbart sich alles. Dies macht diesen Thriller zu einer spannenden und rasanten Story, teils hätte ich mir aber ein wenig mehr Polizeiermittlung gewünscht. Denn letztendlich lösen die Privatermittler den Fall und die Polizei ist fast nur Beiwerk. Das Finale ist hochspannend gestaltet und rundet damit dieses Buch ab. Hast Du Zeit dieses Buch zu lesen - Für mich ein eindeutiges "Ja". Andreas Winkelmann erfreut den Leser definitiv mit einer spannenden und kurzweiligen Thriller-Story, bei der man beim Lesen die Zeit vergisst.

Bewertung auf meiner Skala:

90%

Mittwoch, 19. Juni 2024

Gerd Schilddorfer - Der Zerberus-Schlüssel

 


Kurzbeschreibung:

Eine erhängte Mumie in einem verlassenen Haus, geheimnisvolle chinesische Schriftzeichen, drei erdrosselte Männer, die Triaden in Berlin - Kommissar Thomas Calis steht vor einem Rätsel. Dann taucht eine geheimnisvolle Todesliste auf, und mit einem Mal befindet sich Calis' alter Freund John Finch auf einer Jagd nach Geheimnissen aus der Kolonialgeschichte. Denn plötzlich führen die Verbrechen der Gegenwart in die dunkelsten Ecken der Vergangenheit und zu einem Grab, das keiner öffnen möchte ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 816 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2017
ISBN: 9783404175956

Meine Meinung:

"Der Zerberus-Schlüssel" ist der vierte Band der John-Finch-Reihe von Gerd Schilddorfer. Als eine junge Architekturstudentin in Berlin ein halb verfallenes Haus begutachtet, macht sie die grausame Entdeckung einer mumifizierten Leiche, die bereits jahrelang an einem Balken hängt. Davor am Boden auf einem Zettel fixiert drei chinesische Schriftzeichen. Bevor sie die Polizei informiert, nimmt sie diese an sich. Zur gleichen Zeit werden in Berlin mehrere Männer exekutiert, alle auf identische Weise. Kommissar Callis wird auf den Fall angesetzt, tappt aber im Dunkeln bis sich ein sogenannter "Cleaner" dazu bekennt. Gleichzeitig wird in Großbritannien Major Llewellyn eine Namensliste von ehemaligen Ostagenten zugespielt, die alle auf mysteriöse Weise starben. Als auch noch die chinesischen Triaden an allem interessiert sind, wird das ganze zu einem undurchsichtigen Fall, der seine Verbindung anscheinend im dritten Reich hatte als 1940 ein Schiff von den Deutschen im Pazifik aufgebracht wurde. Gerd Schilddorfer springt in diesem Thriller durch einige verschiedene Zeitebenen mit unterschiedlichen Protagonisten. Als Leser muss man sich dabei erst mal zurechtfinden. Ebenso umfasst die Story in Summe gut 800 Seiten, wobei in diesem Band John Finch sehr lange fast nur eine Nebenrolle spielt, bevor auch er vermehrt ins Geschehen eingreift. Dies empfand ich selbst ein wenig schade, denn genau diese Hauptfigur mochte ich doch besonders aus den Vorgängerbänden. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, etliche der Figuren sind einem aus den anderen Bänden bereits bekannt und es ist schön sie auch in diesem Band wieder zu erleben. Obwohl dieser Thriller wieder spannend erzählt ist, hat er aber streckenweise diesmal ein paar Längen. Hier hätten vielleicht ein wenig Straffung gut getan. In Summe ist "Der Zerberus-Schlüssel" wieder ein gelungener Thriller, kommt aber für mich nicht ganz an die Vorgängerbände heran.

Bewertung auf meiner Skala:

80%