Kurzbeschreibung:
Die Neapolitaner feiern ihren Heiligen San Gennaro. Während in den engen Gässchen das Leben tobt, wird Commissario Salvatore Gaetano an den Schauplatz eines brutalen Mordes gerufen. In einem Appartamento mitten im Centro Storico sitzt ein Mann ohne Kopf – enthauptet wie Neapels Stadtpatron. Was steckt dahinter: Mafiafehde, Beziehungstat oder doch ein Ritualmord? Statt sich von vorgefertigten Meinungen lenken zu lassen, vertraut Gaetano lieber auf sein sensibles Gespür für die Bewohner und die Geheimnisse der Stadt. Doch der Mörder bleibt ihm immer einen Schritt voraus.
Buchdaten:
Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 17. April 2025
ISBN: 9783423221078
Meine Meinung:
"Commissario Gaetano und der lügende Fisch" ist der erste Band der Gaetano-ermittelt-Reihe von Fabio Nola. Ganz Neapel ist in Feierlaune. Es wird das Fest des Heiligen San Gennaro gefeiert. Nur Commissario Gaetano ist noch in seiner Questura, als ein Mann aufgeregt bei ihm erscheint. Der Turiner Ianus Capuano fühlt sich verfolgt und ist der festen Überzeugung, dass jemand nach seinem Leben trachtet. Denn anscheinend bekommt er während seiner Abwesenheit in Neapel aus seiner dortigen Wohnung immer seltsame Anrufe. Dabei spielt ihm der mysteriöse Anrufer die Glockenschläge seiner eigenen Wanduhr vor. Nur jedes Mal ist es ein Schlag weniger, seine Zeit scheint abzulaufen. Commissario Gaetano hat kein rechtes Interesse dem Mann zu helfen, zu viel scheint wirres Gerede. Doch tags darauf wird er an einen Tatort gerufen. Es ist die Wohnung von Capuano und der sitzt dort enthauptet in einem Stuhl. Ein Schicksal wie das des Stadtpatrons San Gennaro. Es beginnt eine Mordermittlung, die ihre Ursprünge in der Vergangenheit sucht. Fabio Nola schickt seinen Ermittler in Neapel in diesem Krimi zum ersten Mal an den Start. Dieser ist ein spezieller Typ, mit dem man als Leser warm werden muss. Gleiches gilt für dessen Kollegen. Mir fiel dies teilweise schwer, ich konnte keine wirkliche Beziehung zu den Ermittlern aufbauen. Beginnt dieser Krimi mit einem spektakulären Mord, die etliche Handlungsstränge vermuten lassen, so kristallisiert sich doch schnell ein wahres Tatmotiv heraus. Die Abgründe dazu sind tief, aber der Autor dringt darin nur bedingt vor. So ergibt sich öfters eine Gemengelage aus Ermittlungen und Privatleben des Commissario, dass zwar interessant ist, aber eben immer wieder auch den Spannungsbogen erschlaffen lässt. Hier hätte ich mir mehr über Beweggründe, Seelenleben der Beteiligten, etc. gewünscht, sowie eine Straffung der Szenen des Privatlebens des Commissario. So hat dieser erste Fall des Commissario Salvatore Gaetano gute Ansätze, aber für mich zu wenig spannende Momente, die mich fesselten und gebannt hinterlassen hätten. Ein solider Krimi mit Ausbaupotential für weitere Bände.
Bewertung auf meiner Skala:
70%