Freitag, 11. März 2016

Andreas Gruber - Racheherbst


Inhaltsangabe:
 
Unter einer Leipziger Brücke wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angespült. Walter Pulaski, zynischer Ermittler bei der Polizei, merkt schnell, dass der Mord an der Prostituierten Natalie bei seinen Kollegen nicht die höchste Priorität genießt. Er recherchiert auf eigene Faust – an seiner Seite Natalies Mutter Mikaela, die um jeden Preis den Tod ihrer Tochter rächen will. Gemeinsam stoßen sie auf die blutige Fährte eines Serienmörders, die sich über Prag und Passau bis nach Wien zieht. Dort hat die junge Anwältin Evelyn Meyers gerade ihren ersten eigenen Fall als Strafverteidigerin übernommen. Es geht um einen brutalen Frauenmord – und eine fatale Fehleinschätzung lässt Evelyn um ein Haar selbst zum nächsten Opfer werden ...
 
Buchdaten:
 
Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (14. September 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442482410
ISBN-13: 978-3442482412
 
Meine Meinung:
 
Dies ist der zweite Band aus der Walter Pulaski Reihe, der mittlerweile wegen seiner Asthmaerkrankung Ermittler beim Kriminaldauerdienst in Leipzig ist. Auch gibt es ein Wiedersehen mit Evelyn Meyers, der Wiener Anwältin die ebenfalls schon aus "Rachesommer" bekannt ist. In "Racheherbst" lässt Andreas Gruber allerdings die beiden lange Zeit getrennt an ihren Fällen arbeiten, erst spät im letzten Drittel des Buches führt er die Handlungsstränge zusammen. Dabei bekommen beide es jeweils mit bizarren Mordfällen zu tun, den Opfern werden das Rückgrat und die Knochen gebrochen, sowie sind sie ausgeblutet. Pulaski muss immer mehr auf eigene Faust ermitteln, angetrieben auch durch die Mutter des Leipziger Mordopfers. Diese hat sich vorgenommen, ihre ebenfalls vermisste zweite Tochter ausfindig zu machen. So gerät Pulaski immer mehr auch auf Abwege, die ihn aber auf die Spur diverser gleichartiger Morde in verschiedenen Städten bringt. Evelyn Meyers dagegen übernimmt die Verteidigung eines plastischen Chirurgen in Wien, der in Verdacht steht für den einen Mord in Wien. Auch dieser Opfer hat die gleichen tödlichen Verletzungen. Der Leser erkennt zwar zwischen den Kapiteln den Zusammenhang, wird dann aber doch teilweise wieder vom Autor irritiert bzgl. des Täters. Ist es vielleicht doch einer der Kollegen des Wiener Arztes oder wer von denen könnte diese bizarren Skorpion-Tätowierungen auf der Haut tragen. Man meint, die Lösung liegt auf der Hand, aber Andreas Gruber legt immer wieder geschickt falsche Fährten, bietet mehrere Verdächtige und so erfährt der Leser nur häppchenweise weitere Informationen. Dabei wird ein ständiger Spannungsbogen aufgebaut, der es mir nur schwer machte das Buch mal aus der Hand zu legen. Die Handlungsstränge laufen dann in Wien zusammen, wo sich die Ereignisse überschlagen. Erst muss man mit Evelyn über den Tod ihres Freundes trauern, dann gerät Mikaela nochmal in die Fänge ihres gewalttätigen Mannes und letztendlich gipfelt alles im Showndown im Haus des Täters. Das Finale war dann echt mit Spannung nicht zu überbieten, ich flog nur so über die Seiten. Für mich bisher absolut der beste Thriller den ich im neuen Jahr 2016 jetzt gelesen habe und bestätigt, dass Andreas Gruber nicht umsonst zu meinen Lieblingsautoren zählt. Ich hoffe auf einen weiteren Fall, vielleicht dann "Rachewinter".
 
Am Ende meiner Rezension möchte ich mich auch ganz herzlich bei Barbara Henning und der Verlagsgruppe Randomhouse bedanken, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.
 
Bewertung auf meiner Skala:
 
100%