Montag, 11. Juli 2016

Ursula Hahnenberg - Teufelstritt


Kurzbeschreibung:
 
Als Julia Sommer die Stelle der Försterin im Ebersberger Forst bei München antritt, hofft sie auf einen beruflichen und privaten Neuanfang. Doch Julias Chef, der Waldbesitzer Ludwig Voss, ist ein unsympathischer Macho, der der jungen Frau mehr als einmal zu nahe tritt. Dann zerreißen eines Morgen zwei Schüsse die Stille des Waldes – und anstelle eines gewilderten Hirsches findet Julia Ludwigs Leiche ... Trotz aller Unschuldsbeteuerungen wird sie schnell zur Hauptverdächtigen, vor allem für die verschworene Dorfgemeinschaft. Also stellt Julia selbst Nachforschungen an. Doch der eigentliche Täter liegt schon wieder auf der Lauer – und die Försterin steht zwischen ihm und seinem nächsten Opfer ...
 
Buchdaten:
 
Taschenbuch: 320 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (20. Juni 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442484154
ISBN-13: 978-3442484157
 
Meine Meinung:
 
Die Protagonistin Julia versucht gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn und ihrer Oma einen Neuanfang an der alten Wirkungsstätte ihres Vaters. Doch als ihr Chef erschossen wird, gerät sie schnell in die Schusslinie der Ermittler und der Dorfbewohner. Wie so oft in solch kleinen Gemeinden ist sie damit das Dorfgespräch und natürlich auch die für alles Verantwortliche. Und am allerschwersten wiegt dann auch noch, dass sie nicht dem Katholizismus huldigt, was in solchen Gemeinden ja eine mittlere Katastrophe darstellt. Die Person des Dorfpfarrers ist dabei bestens dargestellt, ich sah ihn direkt in all seiner Scheinheiligkeit und "Nächstenliebe" vor mir. Meint man, jetzt hat sich Julia ein wenig Luft verschafft, passiert auch schon wieder ein Ereignis, dass sie wieder noch verdächtiger macht. Die unnahbare Kommissarin nimmt sie immer mehr ins Visier. Dabei kämpft Julia nicht nur mit dem Beweis ihrer Unschuld, sondern auch noch mit dem Vater ihres Sohnes. Der scheint ein echtes Ekelpaket zu sein und will ihr auch noch das Sorgerecht entziehen. Nur die Oma, die Pfarrersköchin Johanna und die Freundin aus dem Ort halten zu ihr. Doch als Johanna mit einer Vergiftung ins Krankenhaus muss nachdem sie von Julia mit frischen Pfifferlingen aus dem Ebersberger Forst versorgt wurde, zieht sich endgültig die Schlinge um Julias Kopf zu.
Julia ist sehr sympathisch dargestellt und ich konnte richtig mit ihr mitfühlen. Doch manchmal dachte ich mir auch, jetzt rück halt selbst auch mal mit deiner Geschichte und deinen Infos raus. Gerade weil sie der Kommissarin sich nicht offenbarte, geriet sie immer mehr in den Strudel. Und hier ist man auch schon bei den Ermittlern. Eigentlich spielen diese in dem Buch eher eine Nebenrolle, hauptsächlich dreht sich alles um Julia und ihr Leben. Ich fand diesen Ansatz nicht schlecht, es ist mal was anderes, nur darf man sich als Leser bei diesem Krimi keine knallharten Ermittler erwarten, sondern die Handlung bestimmt Julia durch ihr Handeln. Das Buch hat mir aber durchaus gut gefallen und die Geschichte hielt mich beim Lesen an der Stange. Gerade die Darstellung des oberbayrischen Ortes, der Bewohner und Julia als engagierte Försterin sprach mich dabei an.
 
Bewertung auf meiner Skala:
 
90%