Kurzbeschreibung:
Stuttgart: Der anonyme Anruf eines Kindes geht beim Polizeipräsidium ein. So kommt Hauptkommissarin Verena Sander auf die Spur einer jungen Frau, durch die sie den Toten aus einem ungelösten Mordfall identifizieren kann. Doch das Verhalten dieser Frau kommt Verena merkwürdig vor. Und das Kind, von dem der Anruf kam, scheint wie vom Erdboden verschluckt. Dann gibt es eine neue Leiche, die Fälle scheinen zusammenzuhängen. Verena muss unbedingt das Kind finden. Und kommt einer an die Grenzen menschlicher Vorstellungskraft stoßenden Tragödie auf die Spur.
Buchdaten:
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: Diana Verlag (8. August 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453358740
ISBN-13: 978-3453358744
Meine Meinung:
"Scherbenkind" ist der zweite Krimi mit der Stuttgarter Hauptkommissarin Verena Sander. Diesmal hat sie es mit einem Mordopfer zu tun, dass ehemaliger Angehöriger einer Heavy-Metal Band war. Doch schon bald tun sich weitere Abgründe auf: Kindesmissbrauch und Satanismus. Dabei trifft Verena Sander auf die verschlossene Jugendliche Sina, die anscheinend mehr zu verbergen hat, als es den Anschein hat. Früh wird der Leser mit diversen Namen von Jugendlichen konfrontiert, ohne erst zu wissen wie diese zusammenhängen. Aber schon bald merkt man, dass es hier anscheinend um gespaltene Persönlichkeit gehen muss. So tritt die Psychologin Hannah auf das Parkett, die der Leser schon aus "Blutopfer" kennt, und die nun Verena Sander zur Seite steht. Die Hauptkommissarin ist sehr emotional bei dem Fall und nimmt den Leser aber auch dabei voll mit. Geschickt baut Britt Reißmann in diesem Buch den Spannungsbogen auf und hält ihn beständig bis zum Ende hoch. Immer wieder gibt es Wendungen, die das Puzzle um den Fall aber stimmig machen. Die Story wühlt einen als Leser auf und dadurch konnte ich das Buch zwischendrin nur schwer zur Seite legen. Zu emotional ist man selbst bei der Sache dabei und fiebert bei der Aufklärung des Falles mit. Hatte ich in "Blutopfer" mit Verena Sander noch ein wenig Anlaufschwierigkeiten, so schaffte sie mich diesmal voll zu überzeugen. Details aus ihrem Privatleben sind nicht zu viel, aber schaffen einen guten Rahmen um sich die Hauptkommissarin besser vorstellen zu können. Perfekt fand ich dabei ihre Tatortbeschreibung für den Staatsanwalt Triberg, ein echter Brüller. Obwohl dies der zweite Band aus einer Reihe ist, ist es aber nicht zwingend notwendig den ersten Fall vorher zu lesen. Es erleichtert zwar ein wenig um das Umfeld der Verena Sander besser zu verstehen, aber "Scherbenkind" kann durchaus ohne diese Vorkenntnisse gelesen werden. Mit dem zweiten Fall der Hauptkommissarin ist der Autorin Britt Reißmann ein spannender, mitreißender Krimi gelungen, der für mich eine klare Steigerung zum ersten Fall war und gleichzeitig die Vorfreude auf einen Folgeband weckt. Ich würde sehr gern mehr von der Stuttgarter Ermittlerin lesen.
Bewertung auf meiner Skala:
100%