Freitag, 30. November 2018

Oliver Pätzold - Mathilda

 
Kurzbeschreibung:
 
Nach einem Streit mit ihrem Vater Achim reist die achtzehnjährige Emma mit ihrem Freund aus Norddeutschland in die österreichischen Berge. Währenddessen berichten die Medien, dass der nahende Asteroid "Mathilda" nicht gestoppt werden konnte und unaufhaltsam auf die Erde zurast. Der Einschlag löst eine katastrophale Kettenreaktion aus: Teile Europas werden durch einen Tsunami sowie verheerende Erdbeben in einen apokalyptischen Zustand versetzt. Entsetzt muss Achim erkennen, dass die Suche nach seiner Tochter ihn durch eine Welt führt, die nichts mehr mit der gemein hat, die er kannte. Und auch für Emma ist jeder Tag in völliger Einsamkeit ein verzweifelter Kampf auf Leben und Tod.
 
Buchdaten:
 
Taschenbuch: 424 Seiten
Erscheinungsdatum: 5. November 2018
ISBN: 9783752873573
 
Meine Meinung:
 
"Mathilda" ist ein dystopischer Thriller von Oliver Pätzold (ein Pseudonym des Autors Andreas Otter). Dabei geht es um ein Katastrophenszenario, das jederzeit so Realität werden könnte. Der Asteroid "Mathilda" schlägt auf der Erde im südöstlichen Küstengebiet von Grönland ein und erzeugt dadurch Tsunamis und Vulkanausbrüche, denen dadurch weitere Naturkatastrophen folgen. Sehr schnell müssen die Überlebenden sich in einer neuen und grausamen Welt zurechtfinden. Denn neben den Helfern geht es vielen auch nur um sich. Anarchie und Plünderungen sind die Folge. Im wesentlichen ist die Geschichte in zwei Teile gesplittet. Zum einen die junge Emma mit ihrem Freund Paul, die zum Zeitpunkt der Katastrophe in den Bergen des Salzburger Land zum Arbeiten sind - zum anderen ihrem Vater Achim, der alles daran setzt quer durch Deutschland zu seiner Tochter zu gelangen und diese aus ihrer misslichen Lage in den Bergen zu retten. Der Autor beschreibt in seiner Geschichte apokalyptische Zustände in einer entstehenden Minieiszeit. Dabei sind diese Szenarien von einer erschreckenden Realität und man kann sich als Leser bestens vorstellen, dass dies genau so ablaufen könnte. Der Zusammenbruch unserer Zivilisation würde wie im Roman innerhalb weniger Tage und Wochen stattfinden. Als Leser war ich gefesselt von dem verzweifelten Kampf von Emma ums nackte Überleben. Wie Feuerholz für Wärme und Nahrung ihr unmittelbares tägliches Ziel ist. Aber auch die Hoffnung, dass sie durch ihren Freund Paul, der im Tal verzweifelt nach Helfern zur Rettung Emmas sucht, und durch ihren Vater aus der misslichen Lage befreit wird. Immer wieder stockte mir beim Lesen der Atem und ich fieberte mit den Protagonisten mit, hoffte selbst auf diese Rettung. Beklemmend und traurig teilweise die Situationen, dann wieder ein Funken Hoffnung. Geschickt hält damit Oliver Pätzold die Spannung sehr hoch und als Leser ist man dabei selbst mitten im Geschehen. "Mathilda" ist für mich ein sehr guter und rasanter Thriller, eine klare Leseempfehlung. Sogar eine Verfilmung könnte ich mir hier jederzeit vorstellen.
 
Bewertung auf meiner Skala:
 
100%