Dienstag, 18. August 2020

Joseph Lemark - Kollateralschaden

 


Kurzbeschreibung:

Eine fröhliche Geburtstagsfeier endet in einem Blutbad. Major Vierzigers Freundin liegt schwer verletzt im Schnee der letzten Februarnacht, ein Passant niedergestreckt wenige Meter daneben. Vierzigers Freundin überlebt schwer verletzt – der Passant, ein Journalist der führenden Lokalzeitung, ist tot. Galt das Attentat in Wahrheit Josef Vierziger? Ein Racheakt? Was haben ein Spitzensportler und sein Manager damit zu schaffen? Stehen geheime Recherchen des toten Journalisten mit dem Anschlag in Verbindung? Und wie fügt sich die missbrauchte Leiche eines dreizehn jährigen afrikanischen Mädchens in diese Geschichte? Die Ermittlungen führen in ein Geflecht von Finanzgeschäften, Sportdoping und Kinderhandel und bringen Major Vierziger an seine Grenzen.

Buchdaten:

Taschenbuch: 335 Seiten
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2019
ISBN: 9783990740682

Meine Meinung:

"Kollateralschaden" ist der dritte Fall des Linzer Ermittlerduo Vierziger / Glück von Joseph Lemark. Als Major Vierziger mit seiner Freundin Conny auf dem Heimweg von deren Geburtstagsfeier ist, wird auf offener Straße auf sie geschossen. Dabei wird ein ebenfalls anwesender Journalist tödlich getroffen, Conny muss nach einer Not-OP ins künstliche Koma versetzt werden. Einzig Major Vierziger bleibt wie durch ein Wunder unverletzt. Es stellt sich die Frage wem der Anschlag galt: Rache eines Kriminellen an Major Vierziger oder steckt ein anderes Motiv dahinter? Denn der tote Journalist war anscheinend einem ganz anderen Verbrechen auf der Spur. War der Schuss auf Vierziger's Freundin praktisch ein Kollateralschaden? Gemeinsam mit Chefinspektorin Glück versucht er Licht ins Dunkel zu bringen. Joseph Lemark setzt hier einen Kriminalfall auf, bei dem der Ermittler unmittelbar selbst betroffen ist. Ohne das ich die Vorgängerbände kenne, war es als Leser aber keinerlei Problem in die Geschichte hineinzukommen. Sind anfangs zwei mögliche Tatmotive im Raum, gesellen sich im Laufe des Buches andere hinzu. Doch die Ermittlungen laufen dann schnell in eine gewisse Richtung. Der Leser lernt die Figur Vierziger gut kennen, sowohl seine private Seite als auch sein langjähriges Ermittlerdasein. Man merkt ihm seine gewisse "Müdigkeit" nach den vielen Dienstjahren an, gepaart mit dem Eifer seiner jungen Kollegin. Der Krimi beginnt spannend, macht dann eine kleine Atempause und steigert sich gegen Ende wieder immer mehr bis zum Finale. Hier hält der Autor nochmal eine Wendung parat, die ein wenig überraschend kommt. "Kollateralschaden" ist für mich ein lesenswerter Krimi, teilweise mit einer Portion österreichischem Schmäh in den Dialogen und gutem Lokalkolorit.

Bewertung auf meiner Skala:

85%