Mittwoch, 14. Oktober 2020

Mike Landin - Rote Tränen

 


Kurzbeschreibung:

Jacob ist vom Umzug seiner Familie auf einen verlassenen Hof in den Berchtesgadener Alpen wenig begeistert. „Ich mache hier die zwölfte Klasse, dann haue ich wieder ab.“ Lediglich Hannah, die gleichaltrige Tochter der Nachbarn, kann seine Laune etwas aufbessern. Doch dann verschwindet in der Gegend ein jugendliches Mädchen, das Sechste innerhalb der letzten zwanzig Jahre. Die Fälle sind nie aufgeklärt worden und Jacobs Eltern verhalten sich seltsam abweisend, wenn er darüber reden will. Jacob forscht nach und erkennt bald, dass es nicht nur eine Verbindung zwischen den ungelösten Kriminalfällen und seinen Eltern gibt, sondern auch Hannahs Familie in deren Vergangenheit eine Rolle spielt.

Buchdaten:

Taschenbuch: 342 Seiten
Erscheinungsdatum: 22. Juni 2020
ISBN: 9783751934961

Meine Meinung:

"Rote Tränen" ist der Debütroman von Mike Landin. Die Familie des 18-jährigen Teenager Jacob zieht von Cottbus in ein kleines Dorf in den bayerischen Bergen. Seine Eltern sind ursprünglich dort aufgewachsen. Doch dieser Ort birgt ein Geheimnis. Immer wieder verschwindet in der Gegend ein Mädchen, wird sexuell missbraucht um dann verstört wieder aufzutauchen. Bisher sechs Mädchen in zwanzig Jahren. Das erste Opfer tauchte dabei aber nie wieder auf. Und dieses Mädchen war die Schwester von Jacobs Mutter. Jacob verfolgt die Spuren der Vergangenheit. Was geschah vor zwanzig Jahren und wie ist seine Familie darin verstrickt? Mike Landin erzählt diese Geschichte überwiegend aus der Sicht von Jacob. So einiges haben die beteiligten Personen zu verheimlichen und für den Leser wird schnell zwischen Gut und Böse unterschieden. Aber nicht alles ist letztendlich so wie es scheint. Dabei beschäftigt sich der Autor das erste Drittel mit den Zusammenhängen und Hintergründen der Familie von Jacob, aber auch mit dessen neuer Freundschaft zu Hannah vom benachbarten Hof. Langsam lässt er dabei den Leser in die eigentliche Geschichte des Buches gleiten. Und so baut sich auch die Spannung auf: Langsam, aber stetig. Immer mehr erfährt man über die Beziehungen und Geflechte aus der Vergangenheit und dem Verschwinden des ersten Opfers Anne. Die Opfer danach sind alle eigentlich nachrangig. Mike Landin setzt bewusst das Opfer Anne in den Mittelpunkt und die Aufklärung dieses Falles. Fragte ich mich anfangs noch wohin die Reise geht, zog mich im Verlauf der Seiten diese Story immer mehr an. Die zunehmende Spannung und die letztendlichen Wendungen taten dazu ihr übriges. Das Buch liest sich dabei sehr flüssig, der Schreibstil ist angenehm und verständlich. Mike Landin ist mit "Rote Tränen" ein guter Debütroman gelungen, den man jederzeit weiterempfehlen kann.

Bewertung auf meiner Skala:

90%