Samstag, 21. November 2020

Frank Kodiak - Amissa - Die Verlorenen

 


Kurzbeschreibung:

In einer regnerischen Herbstnacht werden die Privatdetektive Rica und Jan Kantzius Zeugen eines grauenhaften Zwischenfalls an einer Autobahn-Raststätte: Ein panisches Mädchen rennt direkt auf die Fahrbahn und wird von einem Auto erfasst, jede Hilfe kommt zu spät. An der Raststätte findet sich die Leiche eines Mannes, der das Mädchen offenbar entführt und sich dann erschossen hat. Die Privatdetektive stellen Nachforschungen an und finden heraus, dass es weitere Teenager gibt, die auf ähnliche Weise kurz nach einem Umzug verschwunden sind. Eine Spur führt zu "Amissa", einer Hilfsorganisation, die weltweit nach vermissten Personen sucht und für die Rica arbeitet. Plötzlich ist nichts mehr wie es war, und Rica und Jan kommen Dingen auf die Spur, von denen sie lieber nie gewusst hätten.

Buchdaten:

Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: Droemer TB
Erscheinungsdatum: 2. November 2020
ISBN: 9783426307632

Meine Meinung:

"Amissa - Die Verlorenen" ist der erste Band der neuen Kantzius-Reihe von Frank Kodiak (einem Pseudonym des Autors Andreas Winkelmann).  Der Ex-Polizist Jan Kantzius und seine Frau werden auf der Autobahn in einen Serienunfall verwickelt. Auslöser ist ein junges Mädchen, dass auf die Fahrbahn rennt und erfasst wird. Bevor sie in den Armen von Jan stirbt, flüstert sie ihm noch die Worte "Die Grube" zu und in ihrer Hand hält sie verkrampft einen Zettel fest. Zugleich explodiert bei der nahen Autobahnraststätte ein Wohnmobil, darin die Leiche eines Mannes. Genug um die beiden Privatermittler Nachforschungen anstellen zu lassen, denn die Spur führt zu vermissten jungen Mädchen die jeweils nach einem Umzug verschwanden. Der Thriller beginnt gleich mit hohem Tempo und zieht den Leser sofort in seinen Bann. Dabei lernt er zwei unkonventionelle Ermittler kennen, die einen manchmal schmunzeln lassen, aber nicht im klassischen Sinn immer handeln. Speziell Jan Kantzius überschreitet im Laufe der Story mehrmals die Grenzen der Legalität. Die Handlung ist gut konstruiert und aufgebaut. Durch den Ansatz die Ermittler in einer privaten Hilfsorganisation tätig sein zu lassen, ergeben sich auch andere Möglichkeiten diese gegenüber klassischen Kriminalbeamten aktiv werden zu lassen. Dies ist zum einen mal erfrischend anders, aber natürlich auch nicht immer realitätsnah. Obwohl im Mittelteil der Geschichte für mich die Spannung ein wenig abfiel, konnte der Autor einen rechtzeitig wieder ins Boot holen. Denn je näher Jan und Rica dem Täter auf die Spur kamen, wurde der Thriller wieder zum Pageturner. Dabei sind so manche Szenen aber auch durchaus brutal dargestellt. Am Ende ist das Schicksal der vermissten Teenager zwar geklärt, aber es scheinen noch viel mehr dubiose Machenschaften dahinter zu stecken. Denn die Spur führt zu Amissa. Der Grundstein ist gelegt, das man eindeutig neugierig ist wie es im Folgeband weitergehen könnte.

Bewertung auf meiner Skala:

85%