Samstag, 7. November 2020

Thomas Ziebula - Der rote Judas

 


Kurzbeschreibung:

Inspektor Paul Stainer kehrt schwer traumatisiert aus der Kriegsgefangenschaft zurück – und wird gleich mit einer rätselhaften Mordserie konfrontiert: ein Gymnasiallehrer, in seiner eigenen Wohnung überfallen. Zwei Männer, bei einem vermeintlichen Einbruch in einer Villa erschossen. Mit den Ermittlungen betraut, geraten Stainer und sein Kollege Junghans auf die Spur der «Operation Judas», und bald stellt sich heraus: Die Opfer verbindet ein grauenhaftes Geheimnis – ein Geheimnis, das auch Stainer in Gefahr bringt.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Verlag: Wunderlich
Erscheinungsdatum: 28. Januar 2020
ISBN: 9783805200066

Meine Meinung:

"Der rote Judas" ist der Auftaktkrimi der neuen Paul-Stainer-Reihe von Thomas Ziebula. Leipzig, 1920: Paul Stainer ist gerade zurück aus französischer Kriegsgefangenschaft und kehrt mit einer Beförderung zum Kriminalinspektor in seinen alten Beruf zurück. Kaum das er seine neue Abteilung übernommen hat, wird er auch schon mit einem vermeintlichem Suizid konfrontiert. Doch es ist der Auftakt einer Mordserie, die kurz darauf weitere Todesopfer fordert. Die Spuren führen zusammen, scheinen ihren Ursprung in Kriegsverbrechen zu haben. "Operation Judas" soll die Verräter beseitigen. Bald schon steht Paul Stainer selbst im Fokus der Täter, als er ihnen gefährlich nah kommt. Spätestens seit dem Erfolg von Babylon Berlin gibt es derzeit etliche neue Kriminalromane aus den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts. Thomas Ziebula schickt nun seinen Protagonisten als Kriegsheimkehrer in Leipzig 1920 ins Rennen. Ein Protagonist, der beruflich ein äußerst genauer Inspektor ist, aber der einige Lasten im Gepäck aus dem Krieg mitbringt. Sein Privatleben steht Kopf. Neben dem Kriminalfall hat der Autor diesem einen großen Raum gegeben. Teilweise für mich ein wenig zu viel. Doch der Kriminalfall ist gelungen und steigert sich kontinuierlich in der Spannung. Es bleiben aber auch offene Fragen, speziell da nicht alle Mitarbeiter im Kommissariat an einem Strang ziehen zu scheinen. Aber vielleicht erfährt der Leser dazu mehr im Folgeband, der Anfang 2021 erscheinen soll. In Summe für mich ist dieser Krimi ein guter Auftaktroman für den Leipziger Inspektor, der durchaus mit im Reigen dieser zeitgeschichtlichen Krimis aus den 20er Jahren mithalten kann.

Bewertung auf meiner Skala:

85%