Freitag, 29. Januar 2021

Anna Schneider - Grenzfall - Der Tod in ihren Augen

 


Kurzbeschreibung:

Am Brauneck in Lenggries wird an einer Felswand eine leblose Frau entdeckt. Doch was auf den ersten Blick wie ein Kletterunfall aussah, entpuppt sich als grausamer Mord. Dem Oberkörper der Toten wurden Beine aus Stroh angenäht. Kurz darauf tauchen weitere Leichenteile am Achensee in Tirol auf. Stammen sie ebenfalls von der Toten? Doch weshalb sollte der Täter die Leiche auf zwei Länder verteilen? Für die junge und engagierte Oberkommissarin Alexa Jahn, die gerade ihren Dienst bei der Kripo Weilheim angetreten hat, ist es die erste große Ermittlung. Sie könnte jede Unterstützung gebrauchen, doch auf den desillusionierten Kollegen auf österreichischer Seite, Chefinspektor Bernhard Krammer, kann sie nicht zählen. Alexa ist lange auf sich allein gestellt und bekommt es mit einem Täter zu tun, dem sie vielleicht nicht gewachsen ist ...

Buchdaten:

Taschenbuch: 432 Seiten
Verlag: Fischer
Erscheinungsdatum: 27. Januar 2021
ISBN: 9783596700509

Meine Meinung:

"Der Tod in ihren Augen" ist der erste Band der neuen Grenzfall-Reihe von Anna Schneider. Die junge Oberkommissarin Alexa Jahn ist auf dem Weg ihre neue Stelle bei der Kripo Weilheim anzutreten, als sie direkt vom Bahnhof weg mit ihrem neuen Vorgesetzten Brandl und Kollegen Huber zu einem frischen Tatort am Brauneck in Lenggries muss. Ein verlassener Rucksack am Wegesrand mit Blutspuren. Es beginnt eine fieberhafte Vermisstensuche, die letztendlich zu einer zerstückelten Frauenleiche führt. Doch damit nicht genug. Beim Fund des Torsos verunglückt Brandl und ist erst mal ans Bett im Krankenhaus gefesselt. So muss Alexa Jahn die Leitung der Soko übernehmen, und das in ihrem noch völlig neuem Umfeld. Kurze Zeit später findet man das Unterteil der Leiche, aber am Achensee auf österreichischer Seite. Und so kommt es zum Grenzfall und der Zusammenarbeit mit Bernhard Krammer vom LKA Tirol, ein älterer Eigenbrötler. Spannungen in der Zusammenarbeit sind vorprogrammiert. Anna Schneider schickt hier zwei teils ganz verschiedene Ermittler ins Rennen, die aber in manch Details sich doch nicht so stark in ihren Wesenszügen unterscheiden. Der Leser erfährt gegen Ende auch mehr dazu. Dabei nimmt Alexa etwas mehr Raum ein, man erhält sehr viel Einblick in ihre Gefühlswelt. In ihrer neuen Position will sie sich keine Blöße geben, hadert immer wieder mit sich und ihren Kollegen, sieht sich teilweise noch nicht angekommen. Erst im Laufe der Geschichte ergeben sich Hintergründe warum ihr Umfeld teilweise nicht so funktioniert wie sie es selbst will. Doch sie kann dann dies auch einordnen, sich teamfähig zeigen, aber teils immer mit einer kleinen Distanz. Fast muss man sich als Leser auch erst ein wenig an Alexa Jahn annähern. Ähnlich verhält es sich mit ihrem österreichischen Kollegen, aber er ist das ganze Gegenteil von Alexa. Natürlich bedingt durch die Tatsache, dass er auf das Ende seiner Polizeilaufbahn hingeht und dabei schon so einiges erlebt hat. Gut gefällt an dem Kriminalfall, dass sehr lange das Tatmotiv verborgen bleibt. Es bilden sich Verdachtsmomente, aber man kann es nicht belegen. Erst als der Fall eine komplette Wendung macht, wird es für den Leser klar. Dadurch kommt es zu einem Showdown, der anfangs so nicht zu erkennen ist. Zusammenfassend ist dieser Krimi für mich ein gelungener Einstieg in diese neue Reihe von Anna Schneider. Ein Mischung aus Kennenlernen der Protagonisten, der regionalen Örtlichkeiten und eines guten Kriminalfalles über die Landesgrenze hinaus. Sogar eine spezielle Konstellation erfährt der Leser am Ende, aber dazu sei nichts verraten. Es wird aber interessant wie sich diese entwickeln wird im nächsten Grenzfall. Man darf gespannt sein ...

Bewertung auf meiner Skala:

90%