Sonntag, 3. Januar 2021

Sabine Ebert - Schwert und Krone - Der junge Falke

 


Kurzbeschreibung:

Anfang 1147 sorgen Hungersnot und Weltuntergangspropheten in deutschen Landen für Verzweiflung. Fast alle großen Adelshäuser rüsten für zwei Kreuzzüge. Unter König Konrad wollen Zehntausende ins Heilige Land, während die östlichen Fürsten planen, mit ihrem „Wendenkreuzzug“ slawische Gebiete an Elbe, Havel und Küste zu erobern. Bevor sie aufbrechen, werden strategische Ehen geschlossen. Friedrich von Staufen, der Neffe des Königs und künftige Barbarossa, heiratet die von ihm ungeliebte Adela von Vohburg, der Meißner Markgrafensohn Dietrich eine gefühlskalte polnische Herzogstochter. Fast alle Männer ziehen in den Krieg – und die Frauen müssen allein mit Hungersnot, Missernten und Angriffen fertig werden. Auf dem Weg ins Heilige Land macht sich der junge Friedrich einen Namen als militärischer Anführer. Doch der Kreuzzug scheitert katastrophal. Nur wenige kehren heim. Zu den Heimkehrenden gehört der schwer erkrankte König Konrad von Staufen. Die nie erloschenen Machtkämpfe entflammen von neuem. Konrad stirbt wenige Tage vor der Wahl und Krönung seines erst achtjährigen Sohnes zum Mitregenten. Das ist der Moment, in dem Friedrich von Staufen entschlossen nach der Krone greift. Er will das Reich umgestalten - und eine neue Frau, eine bessere Partie als Adela.

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 640 Seiten
Verlag: Knaur HC
Erscheinungsdatum: 2. November 2017
ISBN: 9783426654132

Meine Meinung:

"Der junge Falke" ist der zweite Band der Schwert-und-Krone-Reihe von Sabine Ebert. Er beginnt im Jahr 1147 zur Zeit der Vorbereitung der Kreuzzüge unter König Konrad und deckt den Zeitraum bis zur Krönung König Friedrich I. im Frühjahr 1152 ab. Der Roman ist dabei in drei Teile unterteilt. Ist anfangs die Geschichte von Hungersnot und der Entstehungsgeschichte zum Wendenkreuzzug und dem des Königs ins heilige Land geprägt, so übernimmt der Mittelteil dann die Geschehnisse während dieser Feldzüge. Im letzten Abschnitt erlebt der Leser dann die Zeit danach und die Verschiebung der Machtverhältnisse innerhalb des deutschen Königreiches. Sabine Ebert schafft es dabei auch diesmal mich als Leser für sich zu gewinnen. Historisch fundiert recherchiert erzählt sie spannend ihren Roman zu dieser Zeit. Man wird dabei mit sehr vielen Personen aus den verschiedenen Herrschaftshäusern konfrontiert, aber taucht immer mehr in die strategischen Verbindungen, Ränkespiele und Machtverhältnisse ein, sowohl in der weltlichen als auch geistlichen Welt. Die Werte der damaligen Zeit, insbesondere der Frauen wird anschaulich vermittelt. Und so kommt man als Leser zwangsläufig dazu, dass man Sympathien und Antipathien zu den jeweiligen Personen entwickelt. Sehr gelungen finde ich auch die zusätzlichen Informationen rund um den Roman in Form der Personen-, Karten- und Ahnentafeln. Während des Lesen der Geschichte schlug ich auch immer wieder dort nach um mir weitere Details besser einzuprägen. Die Entwicklung Friedrich, Herzog von Schwaben, ist sehr gut dargestellt und man lernt ihn und seine Persönlichkeit immer besser kennen. Zum einen ein junger Ritter mit großem politischen Geschick, aber auch ein kühler, teilweise eiskalter Mensch der gnadenlos Menschen auch vor den Kopf stoßen konnte. "Der junge Falke" ist in meinen Augen eine sehr gelungene Fortsetzung und die Autorin verdient vollstes Lob dafür. Auch diesmal konnte sie mich für dieses Teil deutscher Geschichte vollauf begeistern und schon jetzt bin ich absolut neugierig wie es im Folgeband weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

100%