Mittwoch, 25. August 2021

Anne Nørdby - Eis. Kalt. Tot.

 


Kurzbeschreibung:

"Du weißt, wofür das ist. Wir beobachten dich. Und wenn du nicht damit aufhörst, werden wir wiederkommen. Dann wird es mehr als diesen Nadelstich geben."
Wenn sich die beschaulichen Gassen von Kopenhagen in einen Ort des Grauens verwandeln und du nicht weißt, ob du das nächste Opfer bist …
Ein bizarrer Fall für die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und ihre Kollegen von der Mordkommission.

Buchdaten:

Taschenbuch: 505 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 4. August 2021
ISBN: 9783839200247

Meine Meinung:

"Eis. Kalt. Tot." ist der erste Fall der Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen und den Ermittlern der Kopenhagener Mordkommission von Anne Nørdby. Als im Hafenbecken eine enthauptete Leiche entdeckt wird, stellt man schnell anhand Wundmalen fest, dass am Hals etwas angenäht war. Kurze Zeit später taucht ein Seehundkadaver auf, der ebenfalls verstümmelt ist, aber mit angenähten Leichenteilen in Szene gesetzt wurde. Ein Täter, der seine Opfer als Skulpturen zur Schau stellt, sogenannte "Tubilak", Wesen aus der Mythologie grönländischer Inuit. Die Kommissarin Kirsten Vinther und ihr neuer Kollege Jesper Bæk haben es mit einer bizarren Mordserie zu tun, die Presse spricht vom "Horrormetzger". Die Super-Recognizerin Marit, die ein fotografisches Gedächtnis besitzt, wird zum Fall hinzugezogen. Das sehr heterogene Ermittlerteam braucht nicht nur schnellen Erfolg, es muss auch erst noch zusammenwachsen. Denn in den Reihen der Polizei gibt es anscheinend einen Maulwurf. Anne Nørdby gestaltet hier einen Thriller, der sehr facettenreich ist. Lenkt sie die Aufmerksamkeit des Lesers erst in die Richtung eines Serienmörders, tauchen auf einmal Aspekte vergangener Grönlandexpeditionen auf. Und dennoch offenbaren sie erst ganz langsam nach und nach weitere Motive und Details. Der Spannungsbogen wird dabei sehr hoch gehalten und für den Leser ergeben sich Perpektiven, mit denen nicht zu rechnen war. Mit dem Charakter der Kommissarin Kirsten hatte ich anfangs ein klein wenig meine Probleme, ebenso empfinde ich teils in letzter Zeit nervig, dass immer mehr Autoren ihren Ermittlern eine Wandlung vom teils "kaputten" Typen zur Homosexualität mit auf die Reise geben. Anscheinend ein wenig Zeitgeist derzeit, aber der einfache Polizist von nebenan würde bei mir ebenso Anklang finden, ohne dass man deren Charaktere mit Extras ausstattet. Anne Nørdby überfrachtet dies aber zum Glück nicht in ihrem Thriller, der Augenmerk liegt ganz klar auf der spannenden Story. Und diese erzählt sie bestens. "Eis. Kalt. Tot." ist ein sehr gelungener Thriller der Wendungen bereithält und bis zum Ende spannend bleibt. Neben ihrer Skagen-Reihe ein weiteres gutes Buch und von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung auf meiner Skala:

95%