Kurzbeschreibung:
Im vom Westen abgeschnittenen Berlin des Jahres 1948 finden Kinder beim Spielen am Spreeufer ein abgetrenntes Bein. Wenige Tage später werden menschliche Organe auf einem Schiff entdeckt, die allerdings von einem zweiten Opfer stammen müssen. Kommissar Oppenheimer steht vor einem Rätsel. Bald darauf stößt er in einer Ruine auf ein bizarres Stillleben: ein Toter am Esstisch, nackt und offensichtlich aus verschiedenen Leichenteilen zusammengesetzt. Die ohnehin schwierigen Ermittlungen zwischen den Besatzungszonen gestalten sich im heraufziehenden Kalten Krieg beinahe unmöglich. Und der Mörder scheint genau zu wissen, welche Schlupflöcher ihm die aufgeheizte Lage bietet …
Buchdaten:
Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: Knaur
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2021
ISBN: 9783426526880
Meine Meinung:
"Luftbrücke" ist der sechste Band der Kommissar-Oppenheimer-Reihe von Harald Gilbers. Juni 1948 im Nachkriegs-Berlin finden Kinder beim Spielen an der Spree ein abgetrenntes Bein. Angeblich entsorgt von einer Person bekleidet mit einem Blaumann. Wenige Tage später werden menschliche Organe von eben so einer Person von einer Brücke geworfen und landen auf dem Deck eines Schiffes. Doch die Ermittlungen ergeben es handelt sich dabei um ein zweites Opfer. Kommissar Oppenheimer und seine Kollegen versuchen einen Zusammenhang zu finden. Gleichzeitig verschärft sich die politische Lage im besetzten Berlin immer mehr. Als Oppenheimer auch noch ein Opfer dieser Situation wird, muss er schnellstens im Westteil der Stadt einen beruflichen Neustart beginnen und zugleich den Täter nicht aus den Augen verlieren. Denn dieser scheint die Differenzen zwischen den Ermittlern in Ost und West für sich auszunutzen. Harald Gilbers konstruiert hier einen interessanten Kriminalfall unter dem Hintergrund der Geschichte Berlins im Sommer 1948. Die Alliierten und die Sowjets streiten um die Vorherrschaft in der Stadt. Währungsreform, Schwarzhandel und Rosinenbomber beherrschen das Geschehen. Unter diesen Gegebenheiten lässt er Oppenheimer und seine Kollegen ermitteln, ja sogar über die Besatzungsgrenzen hinaus. Dabei ist der Krimi gut aufgebaut und spannend erzählt. Eingebettet in den Hintergrund der damaligen Zeit entsteht dadurch eine sehr interessante Story, die einen als Leser fesselt. Kommissar Oppenheimer gewann dabei sehr schnell meine Sympathie durch sein Vorgehen und seine Handlungsweisen. Der Krimi liest sich flüssig und obwohl man bereits vor dem Ende den wahren Täter erfährt, bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten. Obwohl dieser Krimi bereits der sechste Band der Reihe ist, konnte ich als Neueinsteiger diesen ohne Vorkenntnisse gut folgen. "Luftbrücke" hat mir sehr gut gefallen und ich werde sicherlich zu weiteren Bänden dieser Reihe greifen.
Bewertung auf meiner Skala:
100%