Freitag, 23. Dezember 2022

Tim Pröse - Jan Fedder - Unsterblich

 


Kurzbeschreibung:

"Was bleibt von einem Menschen? Seine Knochen. Und seine Geschichten. Ich habe mein Leben gelebt, wie ich es wollte! Direkt und unverfälscht. Das hier ist meine Geschichte. Von Anfang bis Ende."

Jan Fedder

Buchdaten:

Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Heyne
Erscheinungsdatum: 2. April 2020
ISBN: 9783453218024

Meine Meinung:

"Jan Fedder - Unsterblich" ist erste und einzige autorisierte Biografie von Jan Fedder, geschrieben von Tim Pröse. Noch zu Lebzeiten erzählte der Hamburger Schauspieler dem Autor sein Leben. Dinge, die ihn geprägt haben, von schauspielerischen Erfolgen, von Freundschaften, Anekdoten und seiner großen Liebe Marion. Der Leser erhält dabei viele Einblicke in das bewegte Leben des Jan Fedder, teils auch sein Handeln, dass für viele wahrscheinlich nicht so Mainstream war. Aber der Junge vom Kiez lernte schon früh, mehr in den Menschen zu sehen, die ihn umgaben. Vielen von uns ist er natürlich bekannt aus seinen großen Erfolgen als Maat Pilgrim in "Das Boot", als Kurt Brakelmann in "Neues aus Büttenwarder" oder in seiner Paraderolle als Dirk Matthies im "Großstadtrevier". Aufrecht und geradlinig, mit Ecken und Kanten sagte er dabei mal über sich selbst: "Nebenberuflich bin ich Schauspieler, hauptberuflich Mensch." Ohne dass ich Jan Fedder jemals privat kennenlernen durfte, glaube ich ihm diesen Satz aufs Wort. Er war einer der letzten großen Volksschauspieler, seine Liebe zu seiner Heimatstadt Hamburg riesengroß. Dafür liebten ihn die Menschen. Vor knapp drei Jahren verstarb Jan Fedder am 30. Dezember 2019 und als der Trauerzug mit seinem Sarg ein letztes Mal durch St. Pauli fuhr, da säumten zehntausende Menschen den Straßenrand. Die Hamburger Polizei sendete den Funkspruch "Peter 14/2 geht in Status 6 alle Michel Ende". "Peter 14/2", sein Streifenwagen aus seiner Rolle aus Dirk Matthies, "Status 6" steht für außer Betrieb und "alle Michel" bedeutet ganz Hamburg. Was für eine besondere Geste für Jan Fedder. Ein letztes Mal zollten die Menschen ihrem "Janne" Tribut, ihrem Jungen vom Kiez.
Einmal mehr beweist Tim Pröse wie empathisch er die Erzählungen der Menschen in Zeilen fassen kann. Jan Fedder ist einer meiner Lieblingsschauspieler, er ist für mich einer vom alten Schlag. Einer, der nicht nur in Rollen schlüpfen konnte, sondern einer der einen zum Lachen und zum Weinen bringen konnte. Einer mit einer besonderen Gabe. Diese Biografie gab mir weitere sehr interessante Einblicke über den Menschen Jan Fedder und wie sagte er kurz vor seinem Tod selbst zum Manuskript dieser Biografie: "Es ist nach meinem Geschmack. Ehrlich, mutig und direkt." Genau das kann ich als Leser auch nur so unterschreiben. Eine nichts beschönigende Biografie, die mir den großartigen Volksschauspieler noch näher brachte und man kann nur sagen: "Fedder geht's nicht".

Bewertung auf meiner Skala:

100%