Samstag, 11. November 2023

Ellin Carsta - Das Band der Brüder

 


Kurzbeschreibung:

Bernried am Starnberger See, 1940: Wilhelmine von Falkenbach zieht für einige Zeit nach München und findet dort die Möglichkeit, direktere Kontakte zu wichtigen Personen aus der Widerstandsbewegung zu knüpfen. Außerdem wartet das Springreiten des Lebens mit ihrem geliebten Pferd His Highness auf sie: Paul-Friedrich von Falkenbach musste sich auf eine Wette mit einem NSDAP-Funktionär einlassen, der Gewinner wird das Pferd des Gegners behalten. Doch das ist nicht die einzige Aufregung für Paul-Friedrich, Wilhelm Lehmann vertraut ihm ein schreckliches Familiengeheimnis an, das er erst mal verdauen muss. Gustav von Falkenbach hilft seiner Frau dabei, ein gesundes Baby zur Welt zu bringen. Aber er kann nicht aufhören, an die Kinder im Sanatorium zu denken, in dem er arbeitet, und wird vor eine äußerst schwere Entscheidung gestellt.

Buchdaten:

Taschenbuch: 301 Seiten
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsdatum: 24. Oktober 2023
ISBN: 9782496710847

Meine Meinung:

"Das Band der Brüder" ist der achte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Wir sind mittlerweile im Herbst 1940 angekommen. Deutschland befindet sich im Krieg, auf Gut Falkenbach ist dieser ebenso schon länger angekommen. Während im KZ-Außenlager in Bernried unter Ferdinand Lehmann die Waffenproduktion auf Hochtouren läuft, kämpft Gustav von Falkenbach mit seinem Gewissen. Zu schlimm sind die Geschehnisse, die er als Arzt in der Heilanstalt Eglfing erleben muss. Und keiner kann sich in Sicherheit wiegen, der Arm der NSDAP ist zu mächtig und Paul-Friedrich von Falkenbach kann sich diesem nicht entziehen, während Tochter Wilhelmine immer mehr ihr Heil im verborgenen Widerstand sucht. Ellin Carsta schreibt auch in diesem Band die Familiengeschichte der Falkenbachs und Lehmanns weiter, allerdings habe ich bei diesem Band ein wenig den Eindruck, dass man auf der Stelle tritt. Zwar sind die geschichtlichen Ereignisse durchaus wieder eingearbeitet, aber die Geschehnisse innerhalb der Familie machen irgendwie keinen Fortschritt. Hier würde ich mir wünschen, dass diese wieder zu dem Schwung der Anfangsbände zurückfindet. Es werden zwar alle Familienmitglieder einbezogen, aber teils deren Erlebnisse nur gestreift. Die Befindlichkeiten der Damen auf dem Gut sind hier einfach für mich als Leser weniger interessant. Dagegen wäre mehr vom Geschehen in München, Eglfing und Warschau spannend gewesen, dies aus der Sicht von Leopold, Gustav und Wilhelmine zu erleben. So ist dieser achte Band sicherlich lesenswert für Fans der Falkenbach-Saga, aber durchaus einer der schwächeren aus dieser Reihe. Auf alle Fälle ist die Saga für Neueinsteiger von Beginn an zu lesen, denn die Bände bauen zeitlich aufeinander auf. Trotz meiner Kritikpunkte lese ich diese Reihe immer noch gern und bin gespannt wie es im nächsten Band weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

75%