Samstag, 1. März 2025

Ellin Carsta - Der Schutz der Freundschaft

 


Kurzbeschreibung:

Bernried am Starnberger See, 1942: Paul-Friedrich von Falkenbach und Wilhelm Lehmann engagieren sich in der Widerstandsgruppe des Kreisauer Kreises. Aber das Risiko ist groß. Was können sie damit wirklich bewirken? Zum ersten Mal kommt ihnen der Gedanke, gemeinsam mit ihren Familien Deutschland zu verlassen. Immerhin haben sie noch immer die Goldbarren in einer geheimen Höhle in der Nähe von Innsbruck versteckt, ein beträchtliches potenzielles Startkapital. Doch erst mal fokussieren sich Wilhelmine von Falkenbach und ihr Vater wieder auf die Pferdezucht. Dabei wollen sie sicherstellen, dass die Tiere nicht für den Krieg beschlagnahmt werden. Die Nazis schicken einen neuen Inspektor, um die Zwangsarbeiter auf Gut Falkenbach zu überwachen. Er gibt sich überaus menschlich und kommt besonders Wilhelmine schnell näher, aber ist er wirklich vertrauenswürdig?

Buchdaten:

Taschenbuch: 351 Seiten
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsdatum: 18, Februar 2025
ISBN: 9782496714210

Meine Meinung:

"Der Schutz der Freundschaft" ist der elfte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Frühsommer 1942, die Wannseekonferenz in Deutschland ist wenige Monate her. Auf Gut Falkenbach kehrt Wilhelmine zurück aus München und auch in der Munitionsfabrik von Ferdinand Lehmann gibt es Veränderungen. Ein neuer Lagerkommandant im dortigen Arbeitslager betritt die Bühne. Es ist der junge SS-Hauptsturmführer Viktor Sander. Obwohl er sich äußerst höflich und auch erstaunlich korrekt beim Amtsantritt verhält, gilt es für die Familien Falkenbach und Lehmann äußerst vorsichtig zu Werke zu gehen. Denn nach wie vor kann jeglicher Zweifel oder Widerstand im Deutschen Reich tödlich enden. Im Hintergrund hat nämlich Hauptsturmführer Breuer aus München immer noch ein Auge auf die Geschehnisse auf Gut Falkenbach. Ellin Carsta beschreibt in diesem elften Band weiter das Leben der Familien in Bernried am Starnberger See. Während die junge Wilhelmine als rechte Hand ihrem Vater zur Seite steht als dieser wieder die Pferdezucht vorantreiben will, gibt es immer mehr private Differenzen zwischen Damen- und Herrenwelt. Dorothea von Falkenbach fühlt sich von ihrer Familie im Stich gelassen und nicht ernst genommen. Bei den Lehmanns zerbricht immer mehr die Ehe von Ferdinand und Elisabeth, dies letztendlich zu Verrat führt. Diese Differenzen beschreibt die Autorin in diesem Band ausführlich, was aber für mich zu Längen führt. Viel mehr hätte ich mir hier auch mehr Kapitel über das Leben an der Front von Leopold und Gustav gewünscht. Bis auf kurze Abschnitte erlebt man aber diese beiden nur ergänzend im Briefwechsel mit zuhause. Daher tritt die Story teils auf der Stelle anstatt sie wirklich voranschreitet. Erst nach und nach durch entscheidende Abschnitte gibt es eine Fortentwicklung, über deren Auflösung man dann im Folgeband gespannt sein darf. In Summe empfinde ich diesen Band nicht ganz so überzeugend wie so manche davor, trotzdem bin ich immer noch interessiert an der Falkenbach-Saga und neugierig wie es mit den beiden Familien inmitten der Kriegswirren im Deutschen Reich weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

80%