Mittwoch, 2. April 2014

Nicola Förg - Platzhirsch

Rezension: Platzhirsch - von Nicola Förg

 
Inhaltsangabe:
 
Eine ermordete Biologin und ein Elch als einziger Zeuge – nicht die besten Voraussetzungen für die Ermittlungen von Irmi Mangold und Kathi Reindl, doch schon bald tauchen erste Verdächtige auf. Hatte sich die Jägerin, die Rehe lieber im Wald als auf dem Teller sieht, mit den falschen Leuten angelegt? Vielleicht mit einem Wilderer? Ein feudales Jagdhaus inmitten saftiger Weiden und dunkel wogender Tannen, die ihre nadelbehangenen Finger wie grüne Gespenster nach Irmi ausstrecken – märchenhafter könnte der Anblick kaum sein, wäre das Schneewittchen, das so friedlich im Schuppen liegt, doch nur eine schlafende Prinzessin und nicht die ermordete Gutsbesitzerin: Regina von Braun, bekannte Biologin, Jägerin und Forstwirtin, hatte sich mit ihrem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und ihrer großen Klappe nicht nur Freunde gemacht. Von der Auseinandersetzung mit ihrem Exfreund, einem Forstwirt und Großgrundbesitzer mit völlig anderen Ansichten, zeugt sogar eine Fernsehdebatte. Aber sind Abschusszahlen und fiese Wilderei Grund genug für einen Mord? Und was zum Geier hat das mit einem Tagebuch zu tun, das sich auf Reginas gut verstecktem Laptop befindet?
 
Buchdaten:
 
  • Broschiert: 320 Seiten
  • Verlag: Pendo (26. Februar 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3866123434
  • ISBN-13: 978-3866123434

  • Meine Meinung:

    Im Buch wird schnell in Richtung Jäger und Wilderer ermittelt, zumal Regina eine Gegnerin von vielen Jägern und vor allem ihren Jagdmethoden war. Als dann in einem versteckten Laptop Tagebücher gefunden wurden und sich herausstellte dass sie vorhatte 2 Bücher zu veröffentlichen, wurde auch in andere Richtungen ermittelt. Die Tagebucheinträge waren in altdeutscher Sprache um 1936 von einem "Schwabenmädchen" verfasst, diese erzählt über die widrigen Umstände, in denen diese Kinder damals lebten (Kinderarbeit..., Missbrauch durch den Arbeitgeber etc.). Diesen Teil der Geschichte fand ich ganz interessant. Die Ermittlerinnen sind sehr unterschiedlich, während die um einige Jahre ältere Irmi eher besonnen und durchdacht reagiert, hat Kathi ein äußerst aufbrausendes Temperament. Das wird dann besonders deutlich, als die Nachforschungen sich in die privaten Bereiche der beiden ausweiten , da fliegen die Fetzen. Allerdings war mir das ein wenig zu übertrieben, in der Realität wäre Kathi ihren Job los. Ansonsten geizt das Buch auch nicht mit Klischees von Wald, Wild und Wilderen. Dies störte mich aber nicht so dramatisch. In Summe ein Alpenkrimi mit wenig Tiefgang. Schnell gelesen, solide, aber kein Bestseller.
     
    Bewertung auf meiner Skala:
     
     75 %