Mittwoch, 25. März 2020

Jennifer B. Wind - Die Maske der Schuld


Kurzbeschreibung:

Eine Leiche mit schrecklichen Verletzungen an Körper und Schädel wird aus der Donau gefischt. Richard Schwarz vom LKA kennt den Toten: Jan Dorn, ein schwer erkrankter ehemaliger Polizeikollege. Die Ermittlungen führen ihn in Jans Selbsthilfegruppe, in der mit jedem neuen Medikament der Pharmaindustrie Hoffnungen geweckt werden. Die Angst vor dem Tod ist ein grausames Spiel mit Versuchsstudien und Wunderheilern.
Entschlossen setzt Richard alles daran, dem perfiden Treiben ein Ende zu bereiten. Doch ein Geheimnis aus seiner eigenen Vergangenheit kommt ans Licht und wirft Schatten auf den aktuellen Fall. Entsetzt muss Richard feststellen, dass der Mörder ihm stets einen Schritt voraus ist.

Buchdaten:

Taschenbuch: 474 Seiten
Verlag: Edition M
Erscheinungsdatum: 18. Februar 2020
ISBN: 9782919804153

Meine Meinung:

"Die Maske der Schuld" ist der zweite Band aus der Richard-Schwarz-Reihe von Jennifer B. Wind. Als eine Leiche aus der alten Donau gefischt wird, ist dessen Identität vorerst unklar. Anscheinend war diese auf einen Rollstuhl angewiesen, aber auch dessen Fund ergibt keine neuen Erkenntnisse. Ebenso gelten mehrere Personen als vermisst und die Ermittler können sich keinen Reim darauf bilden. Erst als die Fäden bei einer Selbsthilfegruppe für MS-Patienten zusammenlaufen, kommt Bewegung in die Ermittlungen. Der LKA-Ermittler Richard Schwarz hat aber nicht nur mit diesem Fall seine Schwierigkeiten. Seine Entstellung und Aufarbeitung des Kindheitstrauma durch die Ermordung seiner Mutter lassen ihn nicht los. Und endlich wird auch in diesem Cold Case die Ermittlung wieder aufgenommen. Leser, die dabei schon den ersten Band kennen, haben hier leichte Vorteile. Aber die Autorin bringt die Details wieder ein, so dass auch Neueinsteiger hier keine Schwierigkeiten haben der privaten Story von Richard zu folgen. Die Verwebung dieser verschiedenen Handlungsstränge ist Jennifer B. Wind sehr gut gelungen und jederzeit schlüssig nachvollziehbar. Auch die Kernthematik von schwerkranken Menschen, die sich mit letzter Hoffnung sogenannten Heilern zuwenden, ist eindrucksvoll dargestellt. Die ganze Zerrissenheit und Belastung aufgrund teils eigener Schuldgefühle des Ermittler Richard Schwarz ist für mich so spürbar gewesen. Von Anfang bis Ende war ich in diesem Kriminalfall gefesselt, fieberte und litt mit Richard. Die Story entwickelte eine spannende Eigendynamik, die mich nur so über die Seiten fliegen lies. "Die Maske der Schuld" ist für mich ein hervorragender zweiter Band, überflügelte für mich noch kleinen Tick den Vorgänger. Am Ende lässt einen die Autorin atemlos mit einem Cliffhanger zurück, aber auch mit der Vorfreude dass die Story um Richard Schwarz eine Fortsetzung haben wird. In Summe für mich ein perfekter Krimi und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung auf meiner Skala:

100%