Mittwoch, 1. April 2020

Anne Nørdby - Kalte Nacht


Kurzbeschreibung:

"Hilfe! Hilfe, hört mich denn keiner? Bitte, ich will hier raus!" Keuchend lässt Tina den Kopf auf den Boden sinken. Der Geruch nach Erde ist überwältigend. Eine erste Erinnerung streift sie. Doch sie will die Bilder nicht sehen. Nicht jetzt, nicht morgen, niemals. Sie wartet auf die Erlösung - des Schlafes, der Ohnmacht, des Todes. Egal, was. Es ist zu furchtbar. Sie wendet sich hin und her, will mit Gewalt verhindern, dass alles zu ihr zurückkommt. All ihre Fehler. Ihr Versagen. Ein leises Knacken lässt sie aufschrecken. Mit aufgerissenen Augen lauscht sie in die Dunkelheit.
"Ist da jemand?"

Buchdaten:

Taschenbuch: 508 Seiten
Erscheinungsdatum: 11. März 2020
ISBN: 9783839226421

Meine Meinung:

"Kalte Nacht" ist der zweite Band der Tom-Skagen-Reihe von Anne Nørdby. Bei einem Verkehrsunfall im schwedischen Hultsjö können Vater und Tochter nur noch tot geborgen werden. Doch schnell stellt sich heraus, dass die Tochter bereits vor dem Unfall tot war. Ebenso ist die Mutter der deutschen Familie verschwunden. Tom Skagen von der Sondereinheit Skanpol, zuständig für grenzüberschreitende Verbrechensbekämpfung zwischen Skandinavien und Deutschland, kommt ins Spiel. Und als die Anfrage der örtlichen Polizei einläuft lässt ihn der Fall nicht mehr los, denn es passierte in seiner ursprünglichen Heimat. Seine Jugendfreundin Maja ist mittlerweile im ansässigen Ermittlerteam tätig. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach der verschwundenen Tina Nowak, aber bei den einheimischen Bewohnern treffen sie nur auf eine Mauer des Schweigens. Nach dem ersten Band dieser Reihe war ich sehr gespannt wie es mit dem Sonderermittler Tom Skagen als Ermittler und Privatmensch weitergeht. "Kalte Nacht" gibt weitere Einblicke in dessen Vergangenheitsbewältigung, lässt aber nie den eigentlich Kriminalfall außer acht. Obwohl ich sehr früh einen Verdacht bzgl. des Täters hatte, macht es die Autorin einem nicht leicht. Im Gegenteil, die Story ist vielschichtig aufgebaut und es ergeben sich viele kleine weitere Details, die in Summe alles viel komplexer werden lassen. "Parent Battering", ein Thema das ich so vorher nie auf dem Schirm hatte, um nur eines zu nennen. Die Charaktere sind alle gut dargestellt, man kann sich das Leben in diesem kleinen schwedischen Ort mitsamt seiner Dorfbewohner bildlich vorstellen. Ein spannender und unterhaltsamer Krimi und ein gelungener zweiter Band dieser Reihe. Ich freue mich schon wenn es mehr von Tom Skagen und Skanpol zu lesen gibt.

Bewertung auf meiner Skala:

95%