Montag, 15. Februar 2021

Leonhard Michael Seidl - Schwarzer Regen Rotes Blut

 


Kurzbeschreibung:

In der Nähe von Zwiesel wird eine Familie ausgelöscht. Hauptverdächtiger ist der Kriegsheimkehrer Michael Dorn. Polizeikommissär Leo Klemm übernimmt den Fall. Wenig später werden die drei Kinder von Dorn getötet - ein Racheakt an der Familie des flüchtigen Mörders? Das Dorf schweigt. Klemms Ermittlungen stocken. Aber ihm sitzt die amerikanische Militärbehörde im Nacken, die Ergebnisse sehen will. Klemm bleibt nicht mehr viel Zeit. Dann geschieht ein weiterer Mord …

Buchdaten:

Taschenbuch: 314 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2021
ISBN: 9783839228579

Meine Meinung:

"Schwarzer Regen Rotes Blut" ist ein Kriminalroman von Leonhard Michael Seidl. Dieser spielt im Mai 1945 im Bayerischen Wald in einem kleinen Ort bei Zwiesel. Als im örtlichen Gasthaus ein Saufgelage von deutschen Kriegsheimkehrern ausartet und es dabei zu tödlichen Schüssen und dem Abfackeln des Gasthauses kommt wird "Polizeikommissär" Leo Klemm dorthin beordert. Schnell sind die Namen der Täter bekannt, aber der Hauptverdächtige ist flüchtig. Doch schon bald geschehen weitere Morde. Und diesmal hat es jemand auf die Familie des Hauptverdächtigen abgesehen. Im Ort trifft Klemm auf eine Mauer des Schweigens, die Bewohner scheinen mehr zu verbergen zu haben. Dies ändert sich auch nicht als die amerikanischen Besatzungsmächte die Ermittlungen übernehmen. Noch immer gibt es Anhänger der alten Strukturen und Misstrauen gegenüber den Besatzern. Leonhard Michael Seidl versetzt den Leser in die Zeit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht. In einem kleinen fiktiven Ort tief im Bayerischen Wald erzählt er eine Geschichte, die man sich bildlich beim Lesen bestens vorstellen kann. Teilweise erinnerten mich Stilelemente ein wenig an "Herbstmilch" kombiniert mit Ermittlern die einen Hauch von "Babylon Berlin" hatten. Einige sprachliche Elemente sind der damaligen Zeit und Örtlichkeit angepasst. Für mich kein Problem und verständlich, aber ein Glossar für manchen Dialektausdruck wäre für Leser aus anderen Regionen hilfreich. Dem eigentlichen Kriminalfall schadet dies aber in keiner Weise. Die Geschichte hatte mich schnell in seinen Bann gezogen. Vieles war für mich schnell erkennbar und doch liest sich der Krimi richtig gut und flüssig. Fast lief beim Lesen parallel dazu der Film in meinem Kopfkino ab. Einzig den amerikanischen Captain und seine Gehilfin empfand ich ein wenig überzeichnet. Letztendlich aber nur Kleinigkeiten die mir fehlten, in Summe für mich aber ein guter und lesenswerter Kriminalroman. Ich bin gespannt ob es weitere Fälle des "Polizeikommissär" Klemm geben wird.

Bewertung auf meiner Skala:

90%