Donnerstag, 22. April 2021

Andreas Schröfl - Pfaffensud

 


Kurzbeschreibung:

Das katholische München ist in Aufruhr. In der Landeshauptstadt werden Kirchenwände mit Psalmen besprüht und ein Unbekannter in Luzifermaske klagt in Internetbotschaften das Lotterleben einiger Pfarrer an. Die Lage verschärft sich, als, nach der Firmung von Sanktus Tochter Martina, Abt Philipp erschlagen in der Sakristei aufgefunden wird. Neben dem Toten entdeckt der Sanktus eine blutige Monstranz sowie seinen Freund Graffiti, der in der blutverschmierten Hand eine Karte mit dem Abbild Luzifers hält. Hat der Sanktus den Mörder bereits gefunden?

Buchdaten:

Taschenbuch: 315 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 7. April 2021
ISBN: 9783839228517

Meine Meinung:

"Pfaffensud" ist der sechste Band der Sanktus-Reihe von Andreas Schröfl. Sanktus Tochter Martina hat Firmung und natürlich gibt sich dessen Freund Quirin Himsl, besser bekannt unter dem Spitznamen Graffiti, ebenfalls die Ehre. Doch als der Abt nach der Zeremonie erschlagen in der Sakristei liegt und Graffiti dort mit blutverschmierten Händen ebenfalls vorzufinden ist, ist der Hauptverdächtige natürlich klar. Anscheinend hatte der Graffiti mit dem Abt eine alte Rechnung offen. Und als noch zwei Geistliche getötet werden, sprechen weitere Beweise immer mehr für die Schuld vom Graffiti. Doch der Sanktus vertraut seinem alten Freund bei dessen Unschuldsbeteuerungen und versucht dem Geheimnis der Luzifermorde auf die Spur zu kommen. Zum sechsten Mal schickt Andreas Schröfl nun schon seinen Bierbrauer Sanktus in München Haidhausen auf Detektivspuren. Und diesmal wird es richtig international bezüglich Dialekten und Sprachwirrwarr. Da ist die sächsische Birthe, der fränkische Kommissar Rudi Bergmann, der schwäbische Kollege und Bierbrauer Haiberle, Pater Mbewu aus Südafrika und natürlich der altbekannte indische Wirt Bhuphinder. Diese Vielfalt an Dialekten vereint in den Dialogen treibt einen teilweise nur die Tränen in die Augen. Aber nicht weil die Geschichte so traurig ist, sondern weil man dabei herzhaft lachen kann. Dieser Krimi hat natürlich auch seine spannenden Momente, aber er lebt von den Figuren und ihren zwischenmenschlichen Beziehungen. Auch diesmal hatte ich das Gefühl fast in eine Art großer Familie mitten in München einzutauchen. Ein wenig "Münchner Geschichten", etwas "Monaco Franze" und eine Prise "Zur Freiheit". Charmant bayerisch und doch ein Krimi. Wenigen Autoren gelingt dies in der breiten Masse der Regionalkrimis für den Leser so liebenswert darzustellen, Andreas Schröfl gehört für mich absolut dazu. Die Sanktus-Reihe ist mir seit dem ersten Band an mein Münchner Herz gewachsen und mit "Pfaffensud" ist dem Autor wieder ein Volltreffer gelungen. Auch wenn ich schon gerne wieder dem Sanktus eine Mitfahrt im Tuk-Tuk vom Bhuphinder gegönnt hätte (wo ihm immer so herrlich schlecht wird), hat mich dieser humorige Bierkrimi wieder bestens unterhalten. Eine klare Leseempfehlung von mir, wenn es mal wieder beim Krimi nicht nur bierernst sein muss.

Bewertung auf meiner Skala:

100%