Sonntag, 10. Juli 2022

David Gilman - Legenden des Krieges: Im Schatten des Falken

 


Kurzbeschreibung:

Winter 1364. Sir Thomas Blackstone, Kriegsherr König Edwards III., sichert die Bretagne für England. In den Wirren des Erbfolgekriegs rettet er einen kastilischen Jungen, Lázaro – der allein Zeuge eines Mordes wurde. Hat der König von Kastilien und Englands Verbündeter, Don Pedro I., seine Gemahlin Blanche de Bourbon getötet? Kastilien steht kurz davor, in die Knie zu gehen. Blackstone muss Don Pedro in Sicherheit bringen! Gemeinsam mit seinen Gefährten und einer Gruppe treu ergebener maurischer Kavalleristen reitet Blackstone bis zum weit entfernten Sevilla und nach Santiago de Compostela. Aber der Mörder der Königin Kastiliens hat es auf Blackstone und seinen Schützling Lázaro abgesehen …

Buchdaten:

Taschenbuch: 624 Seiten
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsdatum: 19. Oktober 2021
ISBN: 9783499007903

Meine Meinung:

"Im Schatten des Falken" ist der siebte Band der Legenden-des-Krieges-Reihe von David Gilman. Winter 1364 - Seit knapp 30 Jahren tobt der hundertjährige Krieg. Sir Thomas Blackstone, aufgestiegen vom einfachen Bogenschützen zum gefürchteten Kriegsherr König Edwards III., sichert die Bretagne für England. Doch es dauert nicht lange, da erhält er einen neuen Auftrag. Don Pedro I., der König von Kastilien, muss in Sicherheit gebracht werden vor dessen Halbbruder den die Franzosen auf den Thron zu setzen gedenken. Doch Don Pedro ist kein Mann von Ehre, im Gegenteil. Er steht im Ruf ein lasterhafter und böser König zu sein, sogar der Verdacht seine junge Gemahlin Blanche de Bourbon vergiftet zu haben steht im Raum. Ein kleiner Junge war Zeuge dieses schrecklichen Verbrechen, skrupellose Söldner machen Jagd auf ihn um ihn zu beseitigen. Thomas Blackstone steht zwischen den Stühlen. Zum einen den verhassten Don Pedro zu schützen und seine Flucht zu unterstützen, aber auch die ganze Wahrheit aufzudecken. In diesem siebten Band begleitet der Leser Blackstone auf seiner Route durch Frankreich und Spanien in den Jahren 1364 - 1366. Der spanische Erbfolgekrieg bietet den Rahmen zu dieser Geschichte. Zudem lässt der Autor in diesem Band Hexerei und Aberglaube einfließen. Denn die schöne Velasquita hat die Gabe die Zukunft zu sehen und scheint mit dem Teufel im Bunde. Sie kündet Blackstones bevorstehenden Tod an und scheint eine gefährliche Drahtzieherin zu sein. War in den bisherigen Bänden das Hauptaugenmerk des Autors auf den teils epischen Schlachten, Ränkespiele und geschichtlichen Ereignissen, zeigt dieser Band andere Seiten. Thomas Blackstone wirkt verletzlich, man erkennt nicht nur äußerliche Narben des Krieges an ihm. Verluste enger Kameraden, die Fürsorglichkeit und Zuneigung für dem kleinen kastilischen Jungen Lázaro aber auch die Sehnsucht zur toten Gattin und Tochter und dem noch im fernen England lebenden Sohn. Und so bietet dieser Band mehr tragische und dramatische Ereignisse innerhalb Blackstones Truppe, die man als treuer Leser dieser Reihe teils auch sehr bewegt aufnimmt. Blackstones enge Weggefährten werden weniger und damit verbunden schleicht sich beim Lesen auch etwas Melancholie ein. Die Grausamkeit des Krieges ist einmal mehr spürbar. Für mich nicht ganz der stärkste, aber mit Sicherheit ein guter Band dieser Reihe. Thomas Blackstone und seine Weggefährten sind mir ans Herz gewachsen und David Gilman trifft damit absolut meinen Geschmack.

Bewertung auf meiner Skala:

85%