Samstag, 24. September 2022

Markus Kleinknecht - Hamburg im Zorn

 


Kurzbeschreibung:

Eine Bombe explodiert auf dem Hamburger Hafengeburtstag. Panik bricht aus. Als ein Brandanschlag auch noch die Redaktion der Journalisten Jan Fischer und Charlotte Sander trifft, nehmen es die beiden persönlich. Eine Spur führt sie nach Berlin, eine andere ins Hamburger Frauengefängnis. Dort sitzt die geheimnisvolle Rebekka ein. Weiß die Domina mehr, als sie zugibt? Für ihre Neugier zahlen die Journalisten einen hohen Preis. Denn ihr Gegner ist auf einer Mission, die weiteren Blutzoll fordert.

Buchdaten:

Taschenbuch: 439 Seiten
Verlag: Gmeiner
Erscheinungsdatum: 14. September 2022
ISBN: 9783839202654

Meine Meinung:

"Hamburg im Zorn" ist der vierte Band der Serie mit dem Hamburger Journalistenpaar Jan Fischer und Charlotte Sander von Markus Kleinknecht. Auf die Redaktion des Online-Magazins "Lauffeuer" wird ein Brandanschlag verübt, der Chefredakteur wird schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Er wurde anscheinend brutal zusammengeschlagen, bevor der Brand gelegt wurde. Währenddessen gibt es zwei Bombenanschläge. Zum einen wird bei einem Parteitag der SfD (Stimme für Deutschland) durch eine Nagelbombe fast die komplette Führungsriege ausgelöscht, zum anderen wird während des Hamburger Hafengeburtstags eine Bombe am Riesenrad gezündet. Dort ebenfalls viele Tote und Verletzte. Der Journalist Jan Fischer und die Fotografin Charlotte Sander begeben sich auf Spurensuche, auch aus persönlichen Motiven denn der Chefredakteur des "Lauffeuer" war ihr Freund. Der Thriller beginnt sehr vielversprechend im Prolog, die Erwartungen werden gleich in die Höhe geschraubt. Leider kommt man als Leser dann aber schnell wieder am Boden der Tatsachen an. Dabei meine ich gar nicht die Parallelen zu realen Figuren die ich sofort während des Lesens hatte wie z.B. bei Richterin Gnadenlos oder der SfD, und ähnliches. Vielmehr wurde erst mal auf die Beziehungsverflechtungen der Journalisten seitenweise eingegangen, was mittlerweile bei vielen aktuellen Romanen zur Gewohnheit wird. War ich in der Vergangenheit schon kein Freund davon wenn die Ermittler meist verkrachte geschiedene Existenzen mit Alkoholproblemen waren, so stört mich aktuell vermehrt deren sexuellen Vorlieben zu erfahren. Leider verschließt sich auch dieser Thriller nicht davor. Hauptaufgabe eines Thriller ist es Spannung und Nervenkitzel beim Leser zu erzeugen und diese kommt nur bedingt auf wenn die eigentliche Kernaufgabe teils zur Randerscheinung wird. Dies ist schade, denn Markus Kleinknecht beweist streckenweise im Buch immer wieder, dass er für Spannungsmomente sorgen kann, nur klappt es diesmal nicht durchgängig. Speziell durch den Klappentext und den Prolog hatte ich mir teils eine andere Story erwartet, manche Fäden wurden nicht konsequent weitergeführt, manche endeten dann auch abrupt. In Summe konnte mich dieser Band der Serie leider nicht so mitnehmen wie der Vorgänger.

Bewertung auf meiner Skala:

70%