Sonntag, 24. März 2024

Ellin Carsta - Der Aufbruch der Geschwister

 


Kurzbeschreibung:

Bernried am Starnberger See, 1941: Wilhelmine von Falkenbach ist dankbar für das Vertrauen, das ihr Vater ihr entgegenbringt: Sie darf für eine Weile nach München ziehen, um dort Gut Falkenbach zu vertreten. Dass Paul-Friedrich vor allem daran interessiert ist, Wilhelmine aus der Schusslinie der Nazis zu nehmen, ahnt sie nicht. Außerdem treibt Paul-Friedrich die Sorge um, womöglich nicht länger in der Lage zu sein, seine geliebten Pferde dem Zugriff der Nazis entziehen zu können. Gustav von Falkenbach spinnt einen Plan, um einem Kind, das ihm besonders ans Herz gewachsen ist, die Flucht aus der Anstalt zu ermöglichen. Er riskiert damit sowohl sein eigenes Leben als auch das seiner Familie. Hinzu kommt, dass er sich in dieser existenziellen Situation auch noch mit dem dunklen Geheimnis seiner Ehefrau Clara auseinandersetzen muss, das schon lange im Hintergrund ihrer Beziehung lauert.

Buchdaten:

Taschenbuch: 314 Seiten
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsdatum: 19. März 2024
ISBN: 9782496710885

Meine Meinung:

"Der Aufbruch der Geschwister" ist der neunte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Die Autorin entführt uns in diesem Band in die Ereignisse im Juni 1941. Deutschland greift die Sowjetunion an und glaubt an eine schnelle Eroberung des Ostens. Währenddessen erwächst in Form von Christian Weber, dem Duzfreund Hitlers, eine immer größere Gefahr für Paul-Friedrich von Falkenbach heran. Dieser hat es auf seine Pferde abgesehen, speziell auf seinen sehr erfolgreichen Hengst. Aber auch für die restlichen Familienmitglieder wird das Leben unter der Naziherrschaft immer riskanter. Schwester Pia oder Alfred Breuer sind gefährliche Gegner und lechzen nur danach nicht linientreue Deutsche ans Messer zu liefern. Und so gilt es jederzeit wachsam zu sein und die eigene wahre Gesinnung ja nicht zu offenbaren um die Geheimnisse der Familien zu schützen. Dies gilt auch immer stärker für die Kinder der von Falkenbachs. Ellin Carsta greift in diesem Band ein Thema auf, das teils geschichtlich gar nicht so bekannt ist. Ohne eine immense Anzahl von Pferden wäre der verheerende Ostfeldzug nicht möglich gewesen. Es wurden rund 2,8 Millionen Pferde dabei eingesetzt, die auch in sehr hoher Anzahl als Kanonenfutter endeten. "Operation Barbarossa" wäre ohne diese nicht möglich gewesen. Denn sie waren es, die bei Regen, Schnee  und Eis den "Karren" aus dem Dreck ziehen mussten. Und so wird im Roman auch der Pferdebestand von Gut Falkenbach beschlagnahmt. Dieser neunte Band findet für mich wieder stärker zurück an die Geschehnisse während des Krieges und des Regime als sein Vorgängerband. Gewohnt flüssig liest sich der Schreibstil und durch die ständig schwelende Gefahr für die Familien auf dem Gut entsteht auch eine deutlich spürbare Spannung. Für mich bleibt diese Romanreihe weiterhin sehr lesenswert, wobei Einsteiger in die Geschichte die Reihe von Beginn an lesen sollten um einen guten Überblick über die Entwicklung der Familien zu haben. Die Story ist daher noch nicht auserzählt und es bleibt weiter interessant wie es mit der Saga weitergeht.

Bewertung auf meiner Skala:

85%